12.04.2015 09:11:00

Deutsche Wohnen wirft conwert "Verkauf von Luftschlössern" vor

Kurz vor Ablauf der Frist für die Übernahme des börsenotierten Immo-Entwicklers conwert durch die Deutsche Wohnen AG gewinnt die Schlacht um das Unternehmen auch verbal an Schärfe. In halbseitigen Inseraten in mehreren Tageszeitungen wirft die Deutsche Wohnen dem österreichischen Ziel-Objekt einen Mangel an Ruhe, Vertrauen sowie das Fehlen einer nachhaltigen Finanzierung zu attraktiven Zinsen vor.

"Lassen Sie sich keine Luftschlösser verkaufen", lauten der Titel der Annoncen mit der Aufforderung an conwert-Aktionäre, ihre Titel der Deutschen Wohnen anzudienen, wofür 11,50 Euro pro Stück geboten sind - in Summe würde dies samt Wandelanleihen über eine Milliarde Euro kosten. Die Annahmefrist läuft am Mittwoch 15.4. um 17 Uhr ab.

Es fehle der conwert an "Ruhe", wird argumentiert, da die größten Aktionäre uneins seien über die künftige Ausrichtung des Unternehmens und das Management keine Chance habe, in Ruhe zu arbeiten. Ferner fehle es conwert an liquiden Mitteln zur Refinanzierung, die in einem erheblichen Ausmaß zur Refinanzierung erforderlich seien: Dadurch seien die künftigen Wachstumsmöglichkeiten des Wiener Unternehmens eingeschränkt.

Schließlich fehle es conwert an Vertrauen da die seit Jahren investierten Großaktionäre Haselsteiner und Familie Ehlerding "nicht mehr überzeugt" seien, "dass die conwert ohne fremde Unterstützung ihr Wertpotential realisieren" könne. Sie würden das Deutsche-Wohnen-Offert für attraktiv halten und, so wird erinnert, hätten sich verpflichtet, ihre Aktien für 11,50 Euro zu verkaufen. Mit 24,4 Prozent der Anteile ist die Haselsteiner Familien-Privatstiftung größter conwert-Einzelaktionär.

Im neuen "News" sagt Haselsteiner, er "glaube und hoffe", dass der Einstieg der Deutsche Wohnen bei der conwert zustande kommt - denn würde das Angebot scheitern, so könnte dem Baulöwen zufolge der Aktienkurs "deutlich unter 10 Euro" landen. "Sehr prickelnd ist das ja nicht", so Haselsteiner. Auch Deutsche-Wohnen-CEO Michael Zahn hatte diese Woche bei einem Wien-Besuch gewarnt, dass der Kurs bei einem Platz des Deals verfallen würde. Zahn sagte, er rechne mit einer knappen Annahmequote zwischen 50 und 52 Prozent - die Hürde haben sich die Deutschen selbst mit 50 Prozent plus einer Aktie gelegt. Ein Nachbessern des Offerts schloss der Deutsche-Wohnen-Chef dabei erneut aus.

(Schluss) sp/ivn

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