07.08.2015 05:46:40

Deutsche Unternehmen sorgen sich wegen Brasilien-Krise

RIO DE JANEIRO (dpa-AFX) - Ein Jahr vor Beginn der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro sind die rund 1.400 in Brasilien tätigen deutschen Unternehmen aufgrund der zunehmenden Wirtschaftskrise besorgt. Die Abnahme des Konsums sei derzeit das größte Problem, sagte der Präsident der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer (AHK) Sao Paulo, Wolfram Anders, der Deutschen Presse-Agentur.

Das Land leidet unter hoher Inflation und einem Einbruch der Industrieproduktion um 6,3 Prozent im ersten Halbjahr 2015. Zudem sind führende Unternehmen und Politiker in einen Korruptionsskandal verwickelt, es geht um Provisionen in Milliardenhöhe für überhöhte Vertragsabschlüsse. "Die Enthüllungen fügen dem Image Brasiliens Schaden zu", sagte der Bosch-Manager Anders. Er hoffe aber, dass die Ermittlungen zu mehr Transparenz und klareren Regeln führen.

"Das würde es auch für deutsche Unternehmen einfacher machen, an Geschäften mit der Regierung oder Staatsunternehmen teilzunehmen." Bisher gebe es keinen signifikanten Investitionsstopp bei deutschen Firmen. Aber eine angedrohte Herunterstufung des fünftgrößten Landes der Welt durch Ratingagenturen würde die Lage verkomplizieren. Positiv für den Erhalt von Arbeitsplätzen sei die Übernahme des Kurzarbeit-Modells nach deutschem Vorbild mit staatlichen Zuschüssen.

Die Olympischen Spiele in Rio (5. bis 21. August 2016) böten große Chancen. "Eine Reihe deutscher Unternehmen haben mit und rund um die Fußball-WM 2014 gute Geschäfte gemacht und versuchen jetzt natürlich, auch rund um die Olympiade Aufträge zu erhalten", betonte Anders./ir/DP/stk

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