10.04.2015 14:07:45

Deutsche Telekom bietet für Sloweniens Branchenprimus - Agentur

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom wird laut einem Medienbericht eine bindende Offerte für die Telekom Slovenije abgeben. Als einer der Interessenten für den slowenischen Branchenprimus war das DAX-Konzern bereits im vergangenen Sommer ausgemacht worden.

   Nun werde sie sowie ein weiterer Mitstreiter ein Gebot vorlegen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters und beruft sich auf einen Insider. Die Gebote würden wohl deutlich unter dem aktuellen Börsenkurs der Telekom Slovenije und auch unter den Zielen des Staates als bisherigem Mehrheits-Eigner liegen, sagte die mit der Sache vertraute Person. Die Telekom werde etwa 110 Euro pro Aktie bieten, ebenso wie der Finanzinvestor Cinven, der als einziger Konkurrent erwartet werde. Zuletzt kosteten die Aktien rund 133 Euro, womit der Konzern laut Reuters mit 867 Millionen Euro bewertet wird.

   Der geringere Angebotspreis erkläre sich dadurch, dass der künftige Besitzer Strafen in einem Rechtsstreit einkalkulieren müsse. Gegen die Telekom Slovenije läuft ein Gerichtsverfahren, in dem Unternehmen der Missbrauch seiner dominanten Marktposition vorgeworfen wird. Slowenischen Medien zufolge könnte das den Konzern bis zu 440 Millionen Euro kosten.

   Die Deutsche Telekom lehnte auf Anfrage von Dow Jones Newswires einen Kommentar zu dem Bericht ab.

   Die slowenische Regierung treibt die Privatisierung von Staatsbetrieben voran, um Geld in die Kassen zu bekommen. Ursprünglich hatte sie sich laut Reuters vom Verkauf des Telekom-Unternehmens rund 1,6 Milliarden Euro erhofft. Neben den Risiken der Strafzahlungen hatte zuletzt aber auch die verschlechterte Geschäftslage den Aktienkurs gedrückt. Für 2014 hatte der Konzern nur noch einen Gewinn von 1,6 Millionen Euro ausgewiesen, nach rund 51 Millionen im Jahr davor.

   Im Herbst 2014 hatte ein Insider gesagt, die Deutsche Telekom sei der von der Regierung bevorzugte Bieter, da sie schon in der Region präsent sei und eine langfristige Strategie verfolge. Die Telekom Austria, die den zweitgrößten slowenischen Mobilfunker Si.mobil kontrolliere, käme wohl aus kartellrechtlichen Gründen nicht infrage.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/bam/mgo

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   April 10, 2015 07:56 ET (11:56 GMT)

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