14.01.2013 14:30:31

Deutsche Post dürfte Gewinnprognose 2012 erreicht haben

   Von Kirsten Bienk

   NEW YORK--Bereits kurz nach Ablauf des Jahres hat die Deutsche Post ihre Erwartung für 2012 bekräftigt. Dank eines Paketgeschäfts auf Rekordniveau dürfte das operative Ergebnis im Konzern auf 2,6 bis 2,7 Milliarden Euro geklettert sein. Den Löwenanteil sollen die DHL-Sparten mit rund 2 Milliarden Euro liefern. Weitere 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro dürften aus dem Briefgeschäft stammen, in dem auch der Paketversand gebündelt ist. Verwaltung und andere Bereiche verzehren dagegen rund 400 Millionen Euro. Detaillierte Geschäftszahlen veröffentlicht die Post am 5. März.

   "Wir sind mit dem abgelaufenen Jahr sehr zufrieden", sagte Finanzvorstand Larry Rosen am Montag zu Investoren in New York. Das Logistikunternehmen habe noch nie so viele Pakete wie 2012 ausgeliefert. In der Weihnachtszeit seien es an einzelnen Tagen erstmals bis zu 7 Millionen Pakete und Päckchen gewesen. Insgesamt hat die Post in den letzten Wochen 10 Prozent mehr Pakete als 2011 transportiert. Als Grund nannte Rosen den anhaltenden Boom im Internetgeschäft.

   Diese Entwicklung wird sich nach Einschätzung des Vorstands auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Der Anteil des Onlinehandels am Gesamtkonzern dürfte sich von derzeit 7 Prozent in den nächsten Jahren Richtung 20 Prozent bewegen. Damit die im Internet bestellten Waren auch zu den Kunden kommen, rechnet das Bonner Logistikunternehmen bis 2020 mit einem jährlichen Wachstum des Paketmarktes um 5 bis 7 Prozent. Von diesem Kuchen will die Post ein großes Stück haben.

   Rosen bekräftigte auch seine Mittelfristplanung. Bei der im Jahr 2009 vorgestellten Strategie 2015 sieht er sich zur Halbzeit "voll im Soll". Dank des florierenden Paketgeschäftes will er den operativen Gewinn in der Briefsparte bei mindestens 1 Milliarde Euro halten. Für die DHL-Bereiche plant er einen Anstieg auf 2,7 bis 2,9 Milliarden Euro. Für den gesamten Konzern bedeutet dies 2015 ein Betriebsgewinn zwischen 3,35 und 3,55 Milliarden Euro.

   Im laufenden Jahr rechnet der Finanzvorstand wegen der unsicheren konjunkturellen Rahmenbedingungen mit einer sehr volatilen Geschäftsentwicklung. "2013 wird wohl kein einfaches Jahr werden", prognostizierte Rosen. Da die Post aber dank ihrer Restrukturierung nun sehr "robust und flexibel" sei, fühlt sich das Management gegen konjunkturelle Rückschläge gut gewappnet. Außerdem sei das Unternehmen in der Lage, Wachstumschancen in den Schwellenländern nutzen. "Vor den Herausforderungen der Zukunft ist uns deswegen nicht bange", sagte Rosen.

   In Europa dürfte sich der Wettbewerb in den kommenden Monaten erst einmal nicht verschärfen. Der US-Paketdienstleister UPS bläst die milliardenschwere Übernahme der niederländischen TNT Express ab, da die EU-Kommission die Transaktion wohl wegen Wettbewerbsbedenken kippen will. UPS wollte in Europa expandieren und der Deutschen Post Geschäft wegnehmen.

   Kontakt zur Autorin: kirsten.bienk@dowjones.com

   DJG/kib/mgo

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   January 14, 2013 08:00 ET (13:00 GMT)

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