Virus-Mutation |
21.12.2020 16:12:00
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Deutsche Post-Aktie verliert: Annahmestopp für Pakete nach GB und Irland - Post-Beschwerden unverändert
Von der Unterbrechung der Verkehrsverbindungen seien auch die Transportwege nach Irland, auf die Kanalinseln und auf die Isle of Man betroffen, sagte der Post-Sprecher. Frankreich und andere EU-Staaten haben wegen der raschen Ausbreitung der neuen Corona-Variante die Grenzen zum Vereinigten Königreich geschlossen. Damit können Lastwagen nicht mehr über den Ärmelkanal setzen.
"Aus diesem Grund sind wir leider gezwungen, ab sofort bis auf Weiteres einen vollständigen Einlieferstopp für den Versand von Geschäfts- und Privatkundenpaketen sowie von warentragenden Briefsendungen nach Großbritannien und Irland zu verhängen", sagte der Sprecher. Briefe und Postkarten nach Großbritannien und Irland seien von dieser Maßnahme bis auf weiteres nicht betroffen.
Auch andere Paketdienste haben den Transport nach Großbritannien eingestellt. Bei Hermes gilt das zunächst bis Weihnachten. "In Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung wird sich in den nächsten Tagen entscheiden, ob und wann wir wieder transportieren können", teilte ein Sprecher von Hermes mit. Auch GLS und DPD nehmen derzeit keine Sendungen ins Vereinigte Königreich an.
Die Deutsche Post wird Sendungen mit Wareninhalt und Sperrgüter mangels Lagerkapazitäten wieder an die Absender zurückgebringen. Das betreffe unter Umständen Sendungen, die über das Wochenende eingeliefert worden seien, teilte der Post-Sprecher weiter mit.
Post-Beschwerden trotz Corona-Paketboom unverändert
Die Corona-Pandemie hat in Deutschland trotz Boom bei Online-Bestellungen und erhöhtem Paketaufkommen der Aufsichtsbehörde zufolge nicht zu entsprechend höheren Beschwerden bei Paketen oder Briefen geführt. "Das Beschwerdeaufkommen zu Postdienstleistungen bei der Bundesnetzagentur ist 2020 nahezu konstant. Die Corona-Pandemie zeigt bisher keine Auswirkungen auf die Entwicklung der Beschwerdezahlen", sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Den Zahlen der Bundesnetzagentur zufolge sind bis 15. Dezember 17.930 Beschwerden zu Postdienstleistungen eingegangen. Zum Jahresende werde ein ähnlich hohes Beschwerdeaufkommen erwartet wie 2019, als die Gesamtzahl 18.209 Beschwerden betrug.
Probleme bei der Zustellung von Paketen oder Briefen waren am häufigsten Anlass für Beschwerden bei der Bundesnetzagentur. Häufiger waren Beschwerden zu Paketen als zu Briefen. Gut 50 Prozent der Beschwerden hätten Pakete betroffen, rund 34 Prozent den Bereich Brief.
Im Paketbereich wiederum hätten sich von den Beschwerden etwa 27 Prozent auf Wettbewerber der Deutschen Post bezogen, ein Anstieg verglichen mit den 19,5 Prozent vom Vorjahr.
Bei den Beschwerden zu Briefen hingegen hätten sich 95 Prozent auf die Deutsche Post bezogen.
Eine Zunahme ergibt sich allerdings bei Schlichtungsanträgen, meist betreffen diese verlorene, entwendete oder beschädigte Pakete. Bis zum 15. Dezember erreichten die Schlichtungsstelle der Bundesnetzagentur den Angaben zufolge 1.749 Schlichtungsanträge, bereits mehr als die 1.453 Anträge im Gesamtjahr 2019. Rund 80 Prozent der Schlichtungsanträge beziehen sich auf Paketsendungen.
Kritik übte die Bundesnetzagentur daran, dass die Mehrheit der großen Paketdienstleister ihre Teilnahme an einem Schlichtungsverfahren in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen ausschließe. So werde Kunden und Kundinnen vielfach die Möglichkeit einer gütlichen Einigung genommen. Denn wegen des geringen Streitwerts komme der Rechtsweg oft nicht in Betracht, wenn das Postunternehmen Haftung und Schadensersatzforderung ablehnt.
2019 wurden laut Bundesnetzagentur rund 3 Milliarden Pakete und rund 14 Milliarden Briefe in Deutschland verschickt. Für 2020 dürfte die Zahl bei Paketen höher liegen, die Bundesnetzagentur hat einem Sprecher zufolge noch keine Schätzung.
Die Deutsche Post, die 2019 etwa 1,58 Milliarden der bundesweit rund 3 Milliarden Pakete transportierte, erwartet für 2020 einen Zuwachs von 15 Prozent auf 1,8 Milliarden Pakete im eigenen Netzwerk. Jüngsten Post-Schätzungen zufolge kann der Anstieg bis zu 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr betragen.
Die Deutsche Post-Aktie verliert via XETRA zeitweise 3,16 Prozent auf 39,87 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones) (mit Material von AFP)
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