31.12.2015 12:49:39

Deutsche Industrie warnt vor übertriebenen Kohleausstiegsplänen

BERLIN (dpa-AFX) - Nach der Einigung auf das Pariser Klimaabkommen hat die Industrie vor überzogenen Plänen zum Kohleausstieg bis Mitte des Jahrhunderts in Deutschland gewarnt. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, hält den von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) angekündigten Klimaschutzplan 2050 für übertrieben. Auch in den nächsten Jahrzehnten würden Kohle und Gas wohl benötigt.

"Wir müssen aufpassen, dass wir nicht vom Vorreiter zum Einsiedler werden", sagte Grillo der Deutschen Presse-Agentur. "Wir können aus Deutschland heraus nicht das Weltklima retten." Nach den Worten des BDI-Chefs muss garantiert werden, dass die Stromversorgung langfristig sicher bleibt. "Keinem ist gedient, dem Industriestandort Deutschland den Stecker zu ziehen."

Der Klimaschutzplan 2050 soll nach Angaben von Umweltministerin Hendricks im Sommer 2016 ins Bundeskabinett gehen. Bis dahin sollen Gespräche mit Industrie und Gewerkschaften über einen "Kohleausstieg ohne Strukturbrüche" geführt werden. Im Kern geht es darum, dass bis Mitte des Jahrhunderts auf Kohle, Öl und Gas als Energieträger verzichtet werden soll./sl/DP/stk

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