19.11.2013 17:51:31
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Deutsche Börse konzentriert sich auf organisches Wachstum statt auf Käufe
Von Ulrike Dauer
Die Deutsche Börse legt den strategischen Schwerpunkt derzeit weiterhin eher auf organisches Wachstum als auf Akquisitionen. "Kein Unternehmen würde Zukäufe ausschließen, aber bei uns stehen sie derzeit nicht im Fokus", sagte Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Faber am Rande einer Konferenz.
Faber reagierte mit diesen Aussagen auf einen Bericht des Wall Street Journals, wonach die Deutsche Börse einer von drei Börsenbetreibern sei, die über ein Gebot für die Euronext nachdenken. Die Euronext wird nach der Übernahme der NYSE Euronext durch die IntercontinentalExchange Group Inc (ICE) abgespalten.
Die Deutsche Börse AG, die London Stock Exchange Group plc und die Nasdaq OMX Group Inc hätten jeweils mit ihren Beratern über potenzielle Offerten für die Euronext diskutiert, hatte das Wall Street Journal unter Berufung auf mit den Diskussionen vertrauten Personen berichtet. Allerdings habe keine der Gesellschaften schon Banken mandatiert, die dann ein offizielles Angebot unterbreiten würden. Es sei auch möglich, dass die potenziellen Interessenten ihre Pläne aufgäben, wegen anderer Prioritäten oder Herausforderungen.
Eine Offerte für die Euronext könnte die Regierung Frankreichs auf den Plan rufen. Sie bevorzuge eine unabhängige, allein agierende Börse, um die Stellung von Paris als Finanzzentrum zu sichern, meinten einige Experten.
Zur Euronext-Gruppe gehören die Börsen in Paris, Amsterdam, Brüssel und Lissabon. Jegliche "europäische Perspektive" der Euronext hänge auch vom Willen der jeweiligen Regierungen und vom College of Regulators der Euronext ab, sagte Faber weiter.
Als die Euronext-Mutter NYSE und die Euronext NV ihre Fusion besiegelten, hatten sich die fünf europäischen Behörden, die die Euronext und die Euronext-Märkte überwachen, zum College of Euronext Regulators zusammengeschlossen. Sie unterzeichneten zudem eine Absichtserklärung zur Marktaufsicht mit der US-Börsenaufsicht. Somit müssten jegliche Pläne zum Verkauf der Euronext zunächst mit dieser Gruppe erörtert werden.
Deutsche-Börse-Vorstandsvorsitzender Reto Francioni hatte den Bericht des Wall Street Journals am Vortag nicht kommentieren wollen.
Unterdessen kündigte die IntercontinentalExchange Group an, dass der Börsengang der Euronext bis Mitte 2014 abgeschlossen sein soll. Vorangetrieben werden könne das Vorhaben erst, nachdem Euronext und Liffe, die in London ansässige Termin-und Optionsbörse, sich voneinander getrennt hätten, sagte ICE-CEO Jeffrey Sprecher.
Das Unternehmen sei an "großen, stetigen" Aktionären für die Euronext interessiert. Die ICE werde wahrscheinlich auch nach dem Börsengang noch für eine Weile selbst einen Anteil behalten.
Die in Atlanta ansässige Derivatebörse ICE hatte sich im Zuge der Übernahme der NYSE Euronext zur Abspaltung der Euronext verpflichtet, um Bedenken europäischer Politiker und Regulierungsbehörden auszuräumen.
Mitarbeiter: Bradley Hope
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November 19, 2013 11:41 ET (16:41 GMT)
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