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07.06.2006 08:46:00

Deutsche Börse beschließt Änderungen in MDAX, SDAX und TecDAX, erweitert Aufnahmekriterien für DAX

Westerburg, 7. Juni 2006 (aktiencheck.de AG) - Die Deutsche Börse AG meldete am Dienstagabend, dass sie über Veränderungen in den Aktienindizes MDAX, SDAX und TecDax entschieden hat. Diese Änderungen werden zum 19. Juni umgesetzt.

Im MDAX ersetzt Wacker Chemie die Aktien von MPC, die in den SDAX aufgenommen werden. Neben MPC werden DIC Asset, KWS Saat und Patrizia Immobilien in den SDAX aufgenommen. Dafür werden Beate Uhse, DIS Deutsche Industrieservices, WCM Beteiligungen und Zapf Creation aus dem Index herausgenommen

In den TecDAX aufgenommen wird Nordex für T-Online. Diese Veränderung ergibt sich außerplanmäßig, nachdem T-Online durch die nun erfolgte Verschmelzung auf die Deutsche Telekom erloschen ist. Diese Änderung wird mit Ablauf des 8. Juni vorgenommen, gilt damit zum 9. Juni. Der nächste Termin für die Überprüfung der Aktienindizes ist der 5. September 2006.

Darüber hinaus gab die Deutsche Börse bekannt, dass sie künftig in ihren Aktienindex Dax unter bestimmten Bedingungen auch Unternehmen mit juristischem Sitz im Ausland aufnehmen will. Der Index steht ab Oktober 2006 auch ausländischen Unternehmen offen, deren operativer Sitz in Deutschland ist oder deren Umsatzschwerpunkt im Handel an der Börse Frankfurt liegt. Die Auswahlkriterien für den Index, Börsenumsatz und Marktkapitalisierung gelten unverändert. Diese Weiterentwicklung des Leitindex DAX berücksichtige die zunehmende Internationalisierung der Märkte und erhöhe die Attraktivität des DAX weiter. Die nächste reguläre Indexanpassung im September 2006 wird noch nach den bestehenden Regeln durchgeführt.

Bisher gelten für die Aufnahme in DAX die Kriterien Prime Standard-Listing, Freefloat von mindestens 5 Prozent, fortlaufender Handel auf Xetra und juristischer Sitz in Deutschland. Ab Oktober wird das Kriterium des juristischen Sitzes ausgedehnt: Unternehmen qualifizieren sich auch für den Index, wenn deren operatives Hauptquartier in Deutschland liegt oder bei denen der Umsatzschwerpunkt im Börsenhandel mit der Aktie an der Börse Frankfurt ist. Als operatives Hauptquartier gelten ein Sitz der (Teil-) Geschäftsführung oder ein Sitz der (Teil-) Verwaltungsführung. Dies muss von den Unternehmen als solches veröffentlicht werden. Das Merkmal Umsatzschwerpunkt ist erreicht, wenn mindestens 33 Prozent des Gesamtumsatzes in den jeweils letzten drei Monaten über die Börse Frankfurt inklusive Xetra liefen.

Diese neue Regeln finden auch Anwendung auf die Indizes MDAX, SDAX und TecDAX, die bisher grundsätzlich für internationale Unternehmen offen waren. In der Summe gleicht die Deutsche Börse so das Regelwerk für die Aktienindizes an. Um einen reibungslosen Übergang zu erzielen, werden Unternehmen, die zum Zeitpunkt der Umstellung in den Indizes MDAX, SDAX und TecDAX enthalten sind, bei Nicht-Erfüllung der Kriterien frühestens im Dezember 2008 aus dem Index genommen.

Schon zur Verkettung im September reduziert die Deutsche Börse die Kappungsgrenze für das Gewicht eines Unternehmens in DAX auf 10 Prozent. Bislang gilt, dass das Gewicht eines Unternehmens in DAX auf 15 Prozent begrenzt ist; für alle anderen Auswahlindizes gilt schon heute eine Kappungsgrenze von 10 Prozent. Aktuell liegt in DAX nur E.ON mit einem Gewicht von rund 10,9 Prozent über der neuen Grenze.

Die Aktie der Deutschen Börse schloss gestern bei 98,26 Euro (-3,89 Prozent).

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