03.08.2016 12:22:44
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Deutsche Bauindustrie zieht erste Ausbildungsbilanz 2016 / 11.300 neue Lehrverträge - Aber nur noch 14.400 Ausbildungsbetriebe - Appell an Schulabgänger: Berufschancen am Bau nutzen
"Immer mehr Unternehmen sehen im Fachkräftemangel inzwischen ein
großes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Unternehmen",
erläuterte Schmieg. Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und
Handelskammertages (DIHK) hätten sich im Frühsommer über 60 % der
befragten Bauunternehmen besorgt gezeigt (Anfang 2010: 20 %).
Insbesondere Tiefbauunternehmen scheine es zunehmend schwerer zu
fallen, ausreichend Nachwuchs zu gewinnen: Die Zahl der neuen
Lehrverträge für die Berufsgruppe Tiefbau - etwa 20 % der Neuzugänge
sei um 1,6 % gesunken.
Gleichzeitig sei - paradoxerweise - die Zahl der Ausbildungsbetriebe Ende Juni auf ein Bestandstief von 14.400 Betriebe zurückgegangen, ergänzte Schmieg. Schmieg führt dies nicht auf ein gesunkenes Interesse der Unternehmen an der Ausbildung zurück, sondern auf zunehmende Schwierigkeiten, Lehrstellen überhaupt besetzen zu können. Schon im vergangenen Jahr habe nach einer Umfrage des DIHK zur Ausbildungssituation jedes dritte befragte Bauunternehmen nicht alle Ausbildungsplätze vergeben können. Schmieg appelliert dennoch an die Unternehmen: "Lassen Sie trotzdem in Ihren Ausbildungsanstrengungen nicht nach. Die fehlenden Azubis von heute sind die fehlenden Fachkräfte von morgen."
"Allein den Personalbestand zu halten, stellt die Branche vor eine große Herausforderung", erklärte Schmieg weiter. "Seit Jahren übersteigen die altersbedingten Abgänge die Zugänge an Nachwuchskräften deutlich. Zum Jahresende 2015 standen 16.000 Abgänge von gewerblichen Arbeitskräften in die Rente nur 10.600 gewerbliche Nachwuchskräfte im ersten Lehrjahr gegenüber. Erste Auswirkungen des demographischen Wandels zeigen sich schon jetzt in der Personalstruktur der Unternehmen: Mehr als ein Drittel der gewerblichen Arbeitnehmer ist bereits älter als 50 Jahre." Schmieg warnte: "Mit zunehmendem Durchschnittsalter der Belegschaften wächst die Gefahr, dass das langfristig aufgebaute Wissen der Mitarbeiter quasi auf einen Schlag verlorengeht."
"Um im Wettbewerb der Branchen um den Nachwuchs in Deutschland zu bestehen, müssen Unternehmen und Verbände auch unkonventionelle Wege gehen", glaubt Schmieg. In Nordrhein-Westfalen und in Baden-Württemberg führen inzwischen multimedial ausgebaute Linienbusse von Schule zu Schule und präsentierten interessierten Klassen auf anschauliche Weise die zahlreichen Berufe am Bau. Die Schüler könnten eine virtuelle und zugleich "bewegende" Fahrt über eine Baustelle erleben oder einen fiktiven Bungee-Sprung von einem 70 Meter hohen Baukran in der BauBox wagen. In Bayern hätten Gymnasiasten und Schüler die Möglichkeit, in einer Campwoche herauszufinden, welches Aufgabenprofil hinter dem Berufsbild des Bauingenieurs steckt. Die Teilnehmer könnten die vielfältigen Aufgaben von der Planung bis zur Durchführung eines Objekts simulieren und hautnah erproben. Schmieg fordert die Branche im Wettbewerb um Nachwuchskräfte zu mehr Selbstbewusstsein auf: "Wir müssen uns als Branche nicht verstecken. Wir bieten engagierten jungen Menschen eine attraktive Ausbildung. Die monatliche Ausbildungsvergütung im 1. Lehrjahr für Gewerbliche ist mit 755 Euro im Westen und 675 Euro im Osten über¬durchschnittlich. Mehr noch: Wir bieten den jungen Leuten die Möglichkeit, mit den eigenen Händen sichtbare Werte zu schaffen. Diese Befriedigung hat man nur in wenigen Berufen."
Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de
OTS: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie newsroom: http://www.presseportal.de/nr/24058 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_24058.rss2
Pressekontakt: Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann Funktion: Leiter Kommunikation / Pressesprecher Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189 E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de
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