19.12.2013 16:02:31

Deutsche Bank und Monte dei Paschi einigen sich in Derivate-Streit

   Von Giovanni Legorano

   MAILAND--Die Deutsche Bank hat ihren Rechtsstreit mit der italienischen Traditionsbank Monte dei Paschi di Siena um strukturierte Produkte beigelegt. Monte dei Paschi hatte das Frankfurter Institut wegen Verlusten aus den sogenannten Santorini-Derivaten verklagt.

   Eigentlich hatte die älteste Bank Italiens von der Deutschen Bank einen Ausgleich für die Verluste gefordert, die sie im Februar auf insgesamt 305,2 Millionen Euro bezifferte. Doch nun einigten sich die beiden Institute darauf, die Transaktion vorzeitig zu schließen, die sonst möglicherweise zu weiteren Verlusten geführt hätte. Dafür muss nun Monte dei Paschi der Deutschen Bank 525 Millionen Euro zahlen. Der Fall war im März vor ein lokales Gericht gebracht worden.

   Bei der Transaktion handelte es sich um ein komplex strukturiertes Produkt, das eine Investition über 2 Milliarden Euro in italienische Staatsanleihen mit Fälligkeit 2031, ein langfristiges mit Wertpapieren besichertes Geldmarktgeschäft mit der gleichen Laufzeit wie die Anleihen und einen Zinsswap umfasste.

   Die toskanische Bank wird aus dem erwarteten Abschluss der Transaktion in diesem Jahr Kosten von 287 Millionen Euro vor Steuern buchen. Nach Steuern beläuft sich die Belastung auf 194 Millionen Euro.

   Mit der Transaktion kann Monte dei Paschi ihr schweres Portfolio aus langfristigen italienischen Staatsanleihen um 2 Milliarden Euro verringern. Infolge dessen werde sich die Kernkapitalquote nach Basel III um 25 Basispunkte erhöhen. Zudem werde sich das Zinsergebnis ab 2014 um 33 Millionen Euro pro Jahr verbessern und die Bank erhalte sofort 170 Millionen Euro an Liquidität.

   Die Deutsche Bank teilte separat mit, "die gemeinsame Vereinbarung beendet den Rechtsstreit in Zusammenhang mit diesen Transaktionen und stellt die Geschäftsbeziehungen zwischen der Deutschen Bank und Banca Monte dei Paschi die Siena wieder her."

   Die betroffenen Transaktionen seien im Jahr 2008 abgeschlossen worden. Der Aufwand für die Abwicklung dieser Geschäfte werde im vierten Quartal verbucht, zu den finalen Kosten könne die Deutsche Bank keine weitere Angaben machen, sagte ein Sprecher des Unternehmens.

   Anfang dieses Jahres hatte Monte dei Paschi mit hohen Verlusten beim Handel mit Derivaten und anderen Handelsgeschäften für Aufsehen gesorgt. Insgesamt sollen Verluste von mehr als 700 Millionen Euro aufgelaufen sein. Grund dafür waren dreistellige Millionenverluste aus den strukturieren Produkten mit den Namen Alexandria, Santorini und Nota Italia.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/sha/smh

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   December 19, 2013 09:30 ET (14:30 GMT)

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