Faule Hypothekenpapiere |
05.06.2015 08:29:51
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Deutsche Bank steht in den USA wohl vor Vergleich
Neben der Deutschen Bank sind weitere Institute betroffen: Barclays, Credit Suisse, HSBC, Royal Bank of Scotland, UBS und Wells Fargo. Die Vergleiche drehen sich um Wertpapiere, die mit Heimimmobilien besichert sind, und im Zuge der Finanzkrise massiv an Wert verloren. Insgesamt dürften die Banken jeweils zwischen ein paar Hundert Millionen Dollar bis hin zu 2 oder gar drei Milliarden Dollar berappen. Die Höhe richte sich nach deren Bilanzsumme und dem Grad des Fehlverhaltens, verdeutlichten die Kreise. Die Deals mit den Behörden, die voraussichtlich eher einzeln als in der Gruppe ausgehandelt werden, dürften erst in mehreren Monaten im Detail ausgearbeitet sein. Die Gespräche zwischen Behörden und Banken sind noch überwiegend im Anfangsstadium, so die Insider weiter.
Das Justizministerium könnte auch mit den US-Regionalbanken Vergleiche anstreben, sobald die Einigungen mit den großen Instituten erreicht sind. Zum Teil könnten laut den Insidern die Ergebnisse aus den Gesprächen mit den Großbanken als Richtschnur herhalten. Zwar galten die Regionalbanken auch als wichtige Spieler auf dem Markt für Hypothekenpapiere. Doch die Handelsräume der größten Banken schnitten die Hypothekenpakete zurecht und verkauften sie an Investoren rund um den Erdball. Die Verluste bei diesen Wertpapiere zogen die größten juristischen Auseinandersetzungen im Gefolge der globalen Finanzkrise nach sich.
In der aktuellen Auseinandersetzung mit den Großbanken spielen die Staatsanwälte von New York, Massachusetts, Illinois und anderer Bundesstaaten eine entscheidende Rolle. Die Regierung bewertet die Ermittlungen als Chance, um die Banken für ihr Fehlverhalten vor der Finanzkrise zur Verantwortung zu ziehen. Dagegen sehen sich die Geldhäuser in gewisser Weise als Opfer, die für Aktivitäten zur Rechenschaft gezogen werden, die sie längst abgelegt hätten. Von ihrer positiven Rolle, die Kreditvergabe auszuweiten und damit der Wirtschaft auf die Sprünge zu helfen, werde dadurch lediglich abgelenkt.
Unterdessen räumte Anfang des Jahres Goldman ein, dass sie vom US-Generalstaatsanwalt wegen eines möglichen Zivilprozesses kontaktiert wurde. Das Büro des Generalstaatsanwalts sei vorläufig zu dem Ergebnis gekommen, dass die Bank Bundesrecht gebrochen habe. Zu dem damaligen Zeitpunkt beteuerte Goldman, dass man mit den Regulatoren und anderen Behörden kooperiere.
Andere Banken machten ähnliche Eingeständnisse. So gab HSBC zu, vom US-Staatsanwalt in Colorado eine Vorladung erhalten zu haben. Nach eigenen Angaben kooperiert das Geldhaus vollständig bei der Untersuchung. Auch die Deutsche Bank habe Vorladungen und Aufforderungen, Informationen zu machen, erhalten.
DJG/DJN/axw/kla
Dow Jones Newswires
Von Emily Glazer und Christina Rexrode
NEW YORK (Dow Jones)
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