29.07.2014 10:06:31

Deutsche Bank steht auch beim Hochfrequenzhandel unter Verdacht

   Von Isabel Gomez

   Der Stapel mit den Rechtsstreitigkeiten wächst bei der Deutschen Bank weiter an. Wie aus dem Halbjahresbericht der Bank hervorgeht, haben US-Behörden nun auch Untersuchungen im Zusammenhang mit Hochfrequenzhandel gegen die Bank eingeleitet. Es gebe Auskunftsersuchen bestimmter Aufsichtsbehörden dazu, schreibt die Bank, die mit den Behörden kooperieren will. Zudem sei die Bank von einer Sammelklage in diesem Rahmen betroffen, bei der es um Verstöße gegen das US-Wertpapiergesetz gehe.

   Damit steht die Deutsche Bank neben der UBS AG nun auch offiziell im Verdacht, im Hinblick auf Hochfrequenzhandel gegen Gesetze verstoßen zu haben. Die Schweizer Bank hatte in ihrem Quartalsbericht mitgeteilt, mit den Behörden bei deren Untersuchungen sogenannter "Dark Pools" kooperieren zu wollen. Dark Pools sind alternative Handelsplattformen, auf denen Wertpapiere außerhalb der Börsen gehandelt und Kauf- und Verkaufsaufträge der Kunden nicht offen gelegt werden.

   Die US-Finanzaufsicht FINRA, die Börsenaufsicht SEC und die Generalstaatsanwaltschaft New Yorks, haben zahlreiche Banken wegen ihrer Dark Pools ins Visier genommen. So soll etwa Barclays Hochfrequenzhändlern im außerbörslichen Handels systematisch Vorteile verschafft und damit die Kunden getäuscht haben. Die UBS betreibt einen der größten Dark Pools in den USA.

   Im zweiten Quartal legte die Deutsche Bank noch einmal 470 Millionen Euro für Prozesskosten zurück. Die Rückstellungen für Rechtsrisiken stiegen damit insgesamt auf 2,2 Milliarden Euro. Der Deutschen Bank hängen mehrere tausend Prozesse an, deren Ausgang ungewiss ist. Entsprechend fährt sie bei ihren Planungen auf Sicht und erhöht nach und nach die notwendigen Polster. Insbesondere in den USA kann die Deutsche Bank schwer einschätzen, was auf sie zukommt, angefangen bei dem Vorwurf der Marktmanipulationen und Verstößen gegen Sanktionen bis hin zu Hypothekenklagen. Zuletzt stand die Bank im Zusammenhang mit der Manipulation des Silberpreises in den Schlagzeilen.

   DJG/igo/mgo

   Dow Jones Newswires

  

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