Deutsche Bank schließt Vergleich im US-Hypothekenstreit

Die Vorstände Anshu Jain und Jürgen Fitschen haben mit den Kosten kalkuliert und wollen auch im nächsten Jahr Prozess-Baustellen schließen. Ob die Rückstellungen der Bank auch für zukünftige Strafen und Vergleiche reichen, ist allerdings fraglich. Die Bank hat noch viele Rechtsstreitigkeiten, darunter auch einige schwere Fälle. Hierzu zählt sich der mehr als zehn Jahre andauernde Kirch-Streit.

Der jüngste Vergleich in den USA ist gleichwohl ein Meilenstein für die Bank bei dem Versuch, Altlasten los zu werden. Es handelt sich um den größten Rechtsstreit wegen Ramschhypotheken.

Die Federal Housing Finance Agency (FHFA) hat als Treuhänder der Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac Ansprüche gegenüber insgesamt 17 Finanzinstituten geltend gemacht. Vor der Deutschen Bank wurde sie sich mit der Investmentbank JP Morgan gegen Zahlung von 4 Milliarden US-Dollar einig. Die Schweizer UBS zahlt 885 Millionen US-Dollar.

Die Immobilienfinanzierer werfen den Banken vor, sie nicht ausreichend über die Risiken der Immobilien aufgeklärt zu haben. Die Banken halten dagegen, mit Profis verhandelt zu haben.

Im Fall der Deutschen Bank ging es um Geschäfte zwischen den Jahren 2005 und 2007. Die in immer komplizierteren Konstrukten verpackten Immobilienkredite waren vielfach nichts wert. Die Hausbesitzer waren nicht in der Lage, ihre Kredite zu bedienen. Das Kartenhaus brach Mitte 2007 zusammen und löste die schwerste Finanzkrise der Nachkriegszeit aus.