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18.01.2023 16:32:00
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Deutsche Bank holt sich Erfahrung ins Haus: Neue Compliance-Chefin berufen - Deutsche Bank-Aktie im Plus
Laura Padovani wird am 1. April als Group Chief Compliance Officer und Leiterin der Compliance-Abteilung zur Deutschen Bank kommen, wie aus einem Memo hervorgeht, das dem Wall Street Journal vorliegt. Zuvor war Padovani sieben Jahre bei Barclays, zuletzt als Compliance-Chefin, und 20 Jahre bei American Express tätig. Sie wird dem Vorstand der Deutschen Bank angehören und in London angesiedelt sein, mit einer Präsenz in der Frankfurter Niederlassung, wie es in der Mitteilung weiter heißt.
Padovani werde die Nachfolge von Pascal Tagné antreten, der in den vergangenen zwei Jahren als Compliance-Chef tätig war. Tagné werde Leiter der Compliance-Abteilung für den asiatisch-pazifischen Raum und nach Singapur umziehen, so die Ankündigung. Tagné, der mehr als sechs Jahre bei der Deutschen Bank gearbeitet hat, soll auch stellvertretender Chief Compliance Officer werden. Der derzeitige Amtsinhaber Graham Kent werde das Büro für Geschäftsauswahl und Konflikte leiten, heißt es in der Mitteilung weiter.
Die Umbesetzung erfolgt zu einer Zeit, in der die Deutsche Bank sowohl in den USA als auch in Deutschland wegen Geldwäschekontrollen und Geschäftsbeziehungen zu Jeffrey Epstein, dem in Ungnade gefallenen Finanzier, der 2019 im Gefängnis starb, während er auf seinen Prozess wegen Sexualdelikten wartete, unter Beobachtung steht. Deutschlands oberste Finanzaufsichtsbehörde, die BaFin, drohte der Deutschen Bank im November mit einem Bußgeld, falls sie nicht bis Mitte 2023 Kontrollen gegen Geldwäsche einführen würde.
Die Aufsichtsbehörde erklärte, die Deutsche Bank müsse spezifische Maßnahmen zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ergreifen, damit sie die von der BaFin für 2018 und 2019 gestellten Forderungen erfüllen könne.
Die Deutsche Bank gehörte auch zu einer Reihe von Banken, die sich im September bereit erklärten, jeweils 200 Millionen Dollar an Bußgeldern zu zahlen, um die Ermittlungen der US-Regulierungsbehörden beizulegen, die behaupten, dass die Nutzung von Messaging-Anwendungen wie WhatsApp durch ihre Mitarbeiter gegen die Vorschriften zur Aufbewahrung von Unterlagen verstößt.
Der deutsche Kreditgeber sieht sich außerdem mit einer Klage in New York von Frauen konfrontiert, die Epstein des sexuellen Missbrauchs beschuldigten und behaupteten, die Bank habe seine mutmaßlichen Sexhandel-Operationen unterstützt und Warnsignale bezüglich seines wohlhabenden Kunden ignoriert. Ein Sprecher der Deutschen Bank sagte seinerzeit, dass die Klage unbegründet sei. Die Deutsche Bank war 2020 vom New Yorker Department of Financial Services zu einer Geldstrafe von 150 Millionen Dollar verurteilt worden, weil sie ihre Geschäfte mit Epstein nicht ordnungsgemäß überwacht hatte.
Deutsche Bank-Aktien steigen via XETRA zeitweise um 0,34 Prozent auf 11,98 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones)
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