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Wertpapierankaufprogramm 03.03.2022 15:37:00

Deutsche Bank-Aktie: Weiteres Ankaufprogramm der EZB in Aussicht?

Deutsche Bank-Aktie: Weiteres Ankaufprogramm der EZB in Aussicht?

Die Analysten um Deutsche Bank-Chefvolkswirt Mark Wall weisen darauf hin, dass EZB-Offizielle seit der Ratssitzung im Dezember die Notwendigkeit von Flexibilität betont hätten, was sich seit Beginn des Ukraine-Kriegs noch verstärkt habe.

"Anstelle eines 'Stimulus-QE' wie im Rahmen des APP-Programms wäre dies ein 'Stabilitäts-QE', das es der EZB ermöglichen würde, den Transmissionsmechanismus zu glätten, indem sie vom Kapitalschlüssel abweicht", heißt es im Ausblick auf die EZB-Ratssitzung in der nächsten Woche. Ein solches Instrument würde es der EZB erlauben, die Leitzinsen zu erhöhen, wenn dies wegen der Preisstabilität nötig sei, aber weiterhin eine reibungslose Übertragung der Politik mit einem neuen asymmetrischen Kaufinstrument sicherzustellen.

"Je größer der Fragmentierungsdruck in den kommenden Tagen und Wochen wird, desto mehr wird die EZB unter Druck geraten, ein Instrument zu schaffen, das dem neuen Flexibilitätsversprechen entspricht", meinen die Analysten.

Sie meinen, dass zwei Mitglieder des EZB-Direktoriums in den vergangenen Tagen Hinweise auf solche Pläne geliefert hätten.

So haben EZB-Direktor Fabio Panetta angedeutet, dass die EZB ein Programm ähnlich dem Pandemieprogramm PEPP gebrauchen könnte, die umso weniger genutzt werden müsste, je glaubwürdiger sie sei. Die Ukraine-Krise böte der EZB nach Einschätzung der Analysten die Möglichkeit, so ein neues Instrument zu schaffen - ähnlich wie die Pandemie das PEPP hervorgebracht habe.

Sie verweisen ferner auf die jüngste Rede von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane, in der dieser ebenfalls davon gesprochen habe, dass die EZB den Einsatz "neuer Instrumente" in Erwägung ziehen werde. Lane hatte auf zwei Punkte hingewiesen: Ersten könne die EZB ihre Geldpolitik nicht immer einheitlich umsetzen, weshalb Kaufprogramme wie SMP, OMT und PEPP geschaffen worden seien. Zweitens müsse die EZB an der Zinsuntergrenze flexibel agieren und falls nötig neue Instrumente einsetzen.

Der EZB-Rat berät am 9./10. März darüber, in welchem Tempo er angesichts hoher Inflationsraten und des Ukraine-Kriegs seine Geldpolitik normalisieren soll. Viele Analysten glauben, dass der Rat an einem Ausstieg aus der sehr akkommodierenden Geldpolitik festhalten, dabei aber vorsichtiger als vor Kriegsbeginn erwartet vorgehen wird.

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)

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