Deutsche Bahn bietet GDL Schlichtung an

   Laut dem Vorschlag der Bahn würde jede Seite einen Schlichter in die Gespräche schicken. "Voraussetzung ist, dass die GDL die Streiks im Güterverkehr beendet und im Personenverkehr nicht anlaufen lässt", betonte Weber. Der Schienenkonzern habe der Gewerkschaft eine Antwortfrist bis zum heutigen Abend um 20.00 Uhr gesetzt. Schlägt die GDL das Angebot aus, will der Bahnvorstand unmittelbar nächste Schritte beraten.

   Neben der SPD-Spitze hat sich jetzt auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu Wort gemeldet, und die Lokführer zur Mäßigung gedrängt. "Streiks sind eine Möglichkeit der tariflichen Auseinandersetzung, sie haben aber immer die Verantwortung auch verhältnismäßig zu sein", sagte die Bundeskanzlerin in Berlin. Wo Millionen Bürger und die Wirtschaft betroffen seien, gebe es eine Gesamtverantwortung der Tarifpartner. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) stieß in das gleiche Horn. Die Geduld der Bevölkerung werde deutlich "überstrapaziert".

   Bahn-Personalvorstand Weber nutzte den Auftritt vor Journalisten gleichzeitig, um GDL-Chef Claus Weselsky hart anzugreifen. "Ich stehe relativ fassungslos davor, was die GDL tut. Diese Respektlosigkeit ist beispiellos", schimpfte das Vorstandsmitglied. Kern des Konflikts seien in Wahrheit Machtfragen innerhalb des gewerkschaftlichen Lagers. Im Deutschlandradio hatte Weber zuvor rechtliche Schritte ins Spiel gebracht, im selben Moment aber eingeräumt, dass deren Wirksamkeit wohl begrenzt sei.

   Die Bahn will ungeachtet des massiven Arbeitskampfes im Fernverkehr 30 Prozent aller Verbindungen auf die Schiene bringen. Im Regionalverkehr sollen in Ostdeutschland 20 Prozent aller Züge rollen, im Westen zwischen 40 und 60 Prozent. Für den Güterverkehr wird die Hälfte angepeilt. Die Notfallfahrpläne will die Bahn mit einem Tag Vorlauf bekanntgeben.

   DJG/chg/smh

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Von Christian Grimm

BERLIN