Deutlicher Fortschritt 24.07.2013 10:56:31

Nutzfahrzeughersteller Volvo arbeitet sich aus der Talsohle

Zwar lagen Umsatz, operatives Ergebnis und Nettogewinn unter Vorjahr, im Vergleich zum sehr schwachen Auftaktquartal verzeichneten die Schweden aber einen deutlichen Fortschritt. Im Zeitraum März bis Juni berichtete Volvo einen Umsatz von 72,8 Milliarden Schwedischen Kronen, das sind umgerechnet 8,54 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis erreichte 3,26 Milliarden Kronen; unterm Strich wies Volvo einen Gewinn von 2,02 Milliarden Kronen aus. Die operative Marge lag bei 4,5 Prozent.

   In den ersten drei Monaten diesen Jahres hatten die Schweden so wenige Lkw verkauft wie seit Ausbruch der Finanzkrise nicht mehr. Zudem sorgten die Absatzkrise, die geringe Auslastung der Kapazitäten und die hohen Kosten für Modell-Neueinführungen für erheblich weniger Profitabilität und bescherten dem Konzern sogar unter dem Strich einen Fehlbetrag. Die operative Marge lag im ersten Quartal nur bei 0,8 Prozent.

   Die Bestellungen hätten wieder angezogen, erklärten die Schweden. Trotz des ungünstigen Marktumfelds in Teilen von Europa seien die höheren Bestellungen ein Indiz dafür, dass einige Kunden vor der Einführung der Euro-6-Norm ihre Flotte erneuerten, erklärte Volvo. Ab dem 1. Januar 2014 wird in der Europäischen Union für alle neu zugelassenen Lkw die neue Emissionsnorm eingeführt. Dadurch soll die Partikelemissionen erheblich gesenkt werden. In Europa legten die Bestellungen um 13 Prozent und in Nordamerika um 39 Prozent zu.

   Die schwedische Volvo Group baut Busse, Oberleitungsbusse und Fahrwerke der Marken Volvo, Prevost, Nova BUS und MASA (Volvo Buses). Die Lastkraftwagen umfassen unter anderem die Marken Volvo Trucks und Mack sowie Baumaschinen. Volvo konkurriert mit seinen Nutzfahrzeugen mit der deutschen Daimler AG und MAN. Die Entwicklung bei Daimler ist der von Volvo ähnlich, obwohl die Deutschen bei den Lkw profitabler sind. Daimler wies im zweiten Quartal für seinen zweitgrößten Geschäftszweig Trucks einen Umsatz von 8 Milliarden Euro, das waren zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Aber im ersten Quartal setzte Daimler Trucks nur sieben Milliarden Euro um. Die Marge lag im zweiten Quartal bei 5,4 Prozent.

   Volvo-Chef Olof Persson bestätigte am Mittwoch die Prognose für die eigenen Nutzfahrzeugverkäufe in diesem Jahr: In Europa werde der Markt bei 230.000 Fahrzeuge und in Nordamerika bei 250.000 Fahrzeuge liegen. Für den brasilianischen Markt schätz der Manager einen Absatz von 105.000. Für China machen die Schweden keine Prognose. Zum Vergleich: Für das vergangene Jahr 2012 meldete Volvo für Europa einen Absatz von 221.000, für Nordamerika von 249.560 und für Brasilien von 87.430 Nutzfahrzeugen.

   Von Daimler hieß es zum Ausblick bei den Trucks, bei der weltweiten Nachfrage nach mittelschweren und schweren Lkw sei für das Jahr 2013 nach derzeitigem Stand mit einem leichten Zuwachs zu rechnen. Dieser hänge aber ganz entscheidend von der Entwicklung des weltgrößten Marktes China ab. Zur neuen Emissionsnorm hieß es von den Deutschen, das Ausmaß möglicher Vorzieheffekte vor der Einführung der neuen Abgasnorm im kommenden Jahr sei derzeit noch schwer einzuschätzen. Dieser Sondereffekt könnte den Markt zum Jahresende hin noch positiv beeinflussen.

   Der andere deutsche Wettbewerber, der Nutzfahrzeug- und Motorenhersteller MAN, wird zwar erst am 30. Juli über den Geschäftsverlauf im zweiten Quartal berichten, doch beim ersten Quartal versprühten die Münchener wenig Optimismus für das laufende Jahr. Im ersten Quartal bescherte die Flaute am Markt dem Unternehmen einen dreistelligen Millionenverlust. Dabei kam es schlimmer als von Analysten erwartet worden war. Die Geschäfte dürften sich auch im Jahresverlauf noch schlechter rentieren, glauben die Münchener.

   MAN setzte in ihrer Nutzfahrzeug-Sparte in den ersten drei Monate 2,72 Milliarden Euro um, rund 200 Millionen weniger als im Vorjahr. Operativ fiel das Ergebnis auf lediglich 32 Millionen von zuvor 148 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet MAN für die Sparte mit einem Umsatz und einer Rendite auf Vorjahresniveau.

   DJG/cbr/brb

   Dow Jones Newswires

Von Christine Benders-Rüger

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