Konsumflaute belastet 14.11.2023 14:28:00

Delivery Hero will Bruttowarenwert trotz Konsumflaute steigern: Delivery Hero-Aktie in Grün

Delivery Hero will Bruttowarenwert trotz Konsumflaute steigern: Delivery Hero-Aktie in Grün

Weil Kunden zuletzt für mehr Geld bestellten, dürfte der Bruttowarenwert (GMV) in diesem Jahr die Spitze der prognostizierten Spanne von erreichen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Berlin mit. Die Ziele für den Segmenterlös und die operative Marge behält das Management rund um Konzernchef Niklas Östberg und Finanzchef Emmanuel Thomassin zugleich bei - hier sieht sich die Konzernführung auf Kurs. Für die Ergebnisse des dritten Quartals gab es von Analysten Lob.

Nach Unternehmensangaben soll der Bruttowarenwert (GMV) des laufenden Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum währungsbereinigt das obere Ende der prognostizierten Spanne von fünf bis sieben Prozent plus erreichen. Im vergangenen Quartal kletterte der Bruttowarenwert gegenüber dem Vergleichszeitraum um 2,1 Prozent auf knapp 11,7 Milliarden Euro. Ohne Wechselkurseffekte ergibt sich ein Plus von knapp neun Prozent. Für zusätzlichen Schub sorgte auch ein durchschnittlich größerer Warenkorb.

Mit dem Bruttowarenwert erfasst Delivery Hero neben allen Gerichten und Lebensmitteln in einem Warenkorb auch Service- und Liefergebühren. Abonnementkosten sind hingegen nicht einberechnet.

Die Ziele für Umsatz und Gewinnmarge will das Management aber nicht anfassen. Für 2023 steht weiter ein währungsbereinigtes Plus für den gesamten Erlös aller Segmente von 15 Prozent im Plan nach 9,2 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Die operative Gewinnmarge (bereinigte Ebitda-Marge) gemessen am Bruttowarenwert soll bei mehr als 0,5 Prozent liegen.

Zwischen Juli und September stieg der Segmentumsatz um 8,6 Prozent auf gut 2,7 Milliarden Euro. Delivery Hero schlug sich beim Bruttowarenwert besser als von Branchenkennern gedacht, der Segmenterlös lag im Rahmen der Erwartungen.

Vor allem für die schwierige und zugleich wichtigste Region Asien fanden Analysten lobende Worte. Vor allem für die schwierige und zugleich wichtigste Region Asien fanden Analysten lobende Worte. So komme das Unternehmen voran und könne sich gegen die Wettbewerber, allen voran Coupang Eats in Südkorea und Grab in Südostasien, besser behaupten. Trotz heftiger Rabattkämpfe stabilisiere sich die Situation in der umkämpften Metropole Seoul. Dennoch verfehlte Delivery Hero beim Bruttowarenwert Asiens die durchschnittlichen Erwartungen.

Auf dem Weg zu seinem Profitabilitätsziel beabsichtigt der Konzern daher, seine Südostasien-Sparte abzustoßen. In einer Reihe von Ländern in der Region will Delivery Hero seine Marke Foodpanda verkaufen, wie das Unternehmen bereits Mitte September verkündet hatte. Stattdessen rückt die Region Naher Osten und Nordafrika immer weiter in den Vordergrund, während Europa und Südamerika eine vergleichsweise kleine Rolle spielen.

William Woods von Bernstein Research attestierte dem Unternehmen in einem ersten Kommentar ein insgesamt gutes drittes Quartal mit einem Bruttowarenwert, der die Erwartungen leicht übertroffen habe. Delivery Hero mache außerdem Fortschritte bei der Profitabilität, hob er hervor.

Positiv sei diese Entwicklung vor allem in der Region Asien-Pazifik: Korea außen vor gelassen, arbeite das Unternehmen dort jetzt auf Ebitda-Ebene profitabel.

So reagiert die Delivery Hero-Aktie

Eine gute Entwicklung des Bruttowarenwerts hat Delivery Hero am Dienstag einen Kurssprung beschert. Nachdem die wichtige Branchenkennziffer im dritten Quartal die Erwartungen übertroffen hat, peilt der Essenslieferdienst hier nun das obere Ende der bisherigen Wachstums-Zielspanne für dieses Jahr an.

Die Aktien behaupteten nach einem anfänglichen Plus von sieben Prozent am frühen Nachmittag einen Gewinn von 5,5 Prozent. Damit belegten sie im MDAX den zweiten Platz - hinter den Titeln des Medienkonzerns ProSiebenSat.1, der ebenfalls Zahlen vorgelegt hatte. Ähnlich ernüchternd wie bei diesem sieht indes die bisherige Jahresbilanz aus: Mit einem Minus von rund 37 Prozent ist Delivery Hero einer der größten Verlierer im Index der mittelgroßen deutschen Unternehmen.

Analysten lobten nun sowohl den Zwischenbericht als auch den Ausblick. Delivery Hero habe in einem insgesamt guten Quartal mit dem Bruttowarenwert die Erwartungen leicht übertroffen, schrieb etwa William Woods von Bernstein Research. Das Unternehmen mache außerdem Fortschritte bei der Profitabilität. Positiv sei diese Entwicklung vor allem in der Region Asien-Pazifik: Korea außen vor gelassen, arbeite der Konzern dort jetzt auf der operativen Ergebnisebene (Ebitda) profitabel.

JPMorgan-Experte Marcus Diebel attestierte Delivery Hero zwar ermutigende Ergebnisse. Korea bleibe derweil ein hart umkämpfter Markt, gab er zu bedenken. Hierzu lägen nur wenig neue Erkenntnisse vor, bemängelte Giles Thorne vom Analysehaus Jefferies. Delivery Hero hatte Mitte September erklärt, auf dem Weg zu seinem Profitabilitätsziel Teile seines Geschäfts im schwierigen südostasiatischen Markt verkaufen zu wollen.

BERLIN dpa-AFX und dpa-AFX Broker

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Bildquelle: Delivery Hero

Analysen zu Delivery Heromehr Analysen

11:01 Delivery Hero Overweight JP Morgan Chase & Co.
27.12.24 Delivery Hero Overweight JP Morgan Chase & Co.
19.12.24 Delivery Hero Buy UBS AG
17.12.24 Delivery Hero Buy Jefferies & Company Inc.
13.12.24 Delivery Hero Overweight JP Morgan Chase & Co.
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