Hauptversammlung |
16.06.2022 17:57:00
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Delivery Hero-Aktie in Rot: Delivery Hero bekräftigt Ziele gegenüber Aktionären
Der Berliner Lieferdienst von Essen und Lebensmitteln will 2022 weiterhin im Plattformgeschäft die Gewinnschwelle erreichen. Im Integrated-Verticals-Geschäft, in dem das Quick-Commerce-Schnell-Liefergeschäft aus lokalen Lagerhäusern (Dmarts) angesiedelt ist, soll 2022 weiterhin ein bereinigter EBITDA-Verlust bis zu 525 Millionen Euro auflaufen. Insgesamt soll der Bruttowarenwert (GMV) inklusive Provisionsgebühren weiter 44 bis 45 Milliarden Euro betragen, der Umsatz 9,5 bis 10,5 Milliarden Euro. Die Marge beim bereinigten EBITDA in Relation zum GMV soll weiter bei minus 1,0 bis minus 1,2 Prozent liegen.
Im kommenden Jahr soll beim bereinigten EBITDA die Gewinnschwelle auf Konzernebene inklusive der erworbenen spanischen Lieferplattform Glovo erreicht werden. Langfristig peilt Delivery Hero weiter eine bereinigte EBITDA/GMV-Marge von 5 bis 8 Prozent an.
Delivery-Hero-Aktionäre kritisieren Fokus auf Wachstum anstatt Gewinn
Der Lieferdienst Delivery Hero muss sich auf der diesjährigen Hauptversammlung sehr kritischen Fragen mehrerer Aktionäre sowie der Forderung stellen, endlich Gewinne zu schreiben. Die Fondsgesellschaft Deka Investment kritisiert unter anderem den "geschäftspolitischen Schlingerkurs", der 2021 zu einem nur sechsmonatigen Gastspiel des Konzerns in Deutschland geführt hatte. Dieser sowie die anhaltenden Verluste hätten den Aktienkurs "weiter in den Keller befördert", kritisiert Cornelia Zimmermann, Spezialistin Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei Deka Investment."Umsatzwachstum alleine reicht uns schon länger nicht mehr, es müssen endlich Gewinne eingefahren werden", sagte Zimmermann am Donnerstag. Auch bei der Vergütung solle der Konzern "die Gewinnzone als klares Ziel" vorgeben, fordert Zimmermann. Deka Investment will unter anderem gegen die geplanten Kapitalmaßnahmen, Aktienrückkäufe sowie die Billigung des Vergütungsberichts stimmen.
Diese lehnt auch Ricardo Wintzer, Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger SdK, ab. Beide Aktionärsvertreter kritisieren, dass die Vorstandsvergütung zu stark an das Umsatzwachstum anknüpft anstatt an eine Steigerung der Profitabilität. Angesichts wachsender rechtlicher Anforderungen an "herkömmliche Sozialstandards" wie Anspruch auf Mindestlohn, Sozialversicherung und Bereitstellung wesentlicher Arbeitsmittel sowie steigende Anforderungen beim Umweltschutz stellt sich Wintzer zufolge die Frage, "ob das Geschäft der Gesellschaft mittel- bis langfristig überhaupt rentabel zu betreiben ist".
Auch Christian Röhl, Stimmrechtsvertreter für die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, (DSW), lehnt die geplante neue Ermächtigung zu Aktienrückkäufen ab. "Für eine Gesellschaft, die keine Gewinne macht, gehörten Aktienrückkäufe allerdings nicht in den 'Instrumentenkasten'", sagt Röhl. Röhl fordert vom Management auch eine Einschätzung zum aktuellen Zins- und Währungsrisiko, vor allem im Zusammenhang mit der Anfang April angekündigten syndizierten Kreditlinie.
Delivery-Hero-Aktien verloren im XETRA-Handel letztlich 9,76 Prozent auf 31,34 Euro.FRANKFURT (Dow Jones)
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