Erstnotiz am Freitag |
29.06.2017 14:26:41
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Delivery Hero-Aktie: Delivery Hero holt sich fast eine Milliarde Euro bei Börsengang
"Das Feedback der Investoren war überwältigend und die Nachfrage nach unseren Aktien hat den Angebotsumfang deutlich überstiegen", erklärte Delivery Hero-Chef Niklas Östberg am Donnerstag bei der Festsetzung des Ausgabepreises für die Aktien. Die Investoren zahlen pro Papier 25,50 Euro - damit reizt Rocket Internet die gesetzte Preisspanne voll aus.
Die Restaurantkette Vapiano, die am Dienstag an die Börse gegangen war, hatte Abstriche machen müssen und ihre Aktien in der unteren Hälfte der Preisspanne verkauft. Der Wohnimmobilienentwickler Noratis, der wie Delivery Hero am Freitag mit dem Börsenhandel beginnt, ist seine Aktien sogar lediglich am untersten Ende der Spanne losgeworden und verkauft auch deutlich weniger Anteile als geplant.
BEWERTUNG VON FAST VIEREINHALB MILLIARDEN EURO
Delivery Hero ist deutlich größer als die anderen Börsenneulinge. Östberg hatte das Unternehmen 2011 gegründet. Mittlerweile arbeiten mehr als 6000 Menschen für Delivery Hero, das in mehr als 40 Ländern aktiv ist. Wichtigste Märkte sind Europa, Asien sowie der Nahe Osten.
Bei dem Börsengang zahlen die Investoren 996 Millionen Euro für 22,7 Prozent der Anteile, gesetzt den Fall, dass auch die sogenannte Mehrzuteilungsoption im Markt verbleibt. Insgesamt wird Delivery Hero zum Ausgabepreis mit 4,4 Milliarden Euro bewertet - und dass, obwohl der Lieferdienst bis zuletzt hohe Verluste schrieb. Die Expansion geht kräftig ins Geld.
HART UMKÄMPFTER MARKT
Der Markt der Essenslieferdienste ist hart umkämpft. Hierzulande gehören Deliveroo und Lieferando zu den großen Rivalen. Internationale Schwergewichte der Branche sind beispielsweise Just Eat und Grubhub. Auch der Fahrdienst-Vermittler Uber tummelt sich mit UberEats in dem Markt. Branchenbeobachter rechnen gleichzeitig damit, dass immer mehr Menschen sich Essen nach Hause bestellen und der Markt damit insgesamt wächst. Das wiederum macht Delivery Hero interessant für die Anleger.
Von der knappen Milliarde an Einnahmen fließen dem Unternehmen für sein weiteres Wachstum nach Abzug aller Kosten 465 Millionen Euro zu. Der Rest geht an die Alteigentümer und zum kleineren Teil an die betreuenden Banker und andere Beteiligte am Börsengang.
ROCKET INTERNET MACHT KASSE
Das größte Aktienpaket im Wert von insgesamt bis zu 264 Millionen Euro wirft der größte Anteilseigner Rocket Internet auf den Markt. Die Start-up-Beteiligungsgesellschaft unter Führung des umtriebigen Internet-Unternehmers Oliver Samwer reduziert dabei den Anteil an Delivery Hero von 34,2 auf bis zu 24,4 Prozent. Das erst im Mai eingestiegene südafrikanische Medien- und Internetunternehmen Naspers wird dagegen seinen Anteil annähernd stabil halten bei 10,6 Prozent. Die anderen Anteilseigner halten deutlich kleinere Positionen.
Über die Portale von Delivery Hero können Kunden bei Restaurants aus der Nachbarschaft essen bestellen und sich auch liefern lassen. Delivery Hero bekommt dafür einen Anteil an den Einnahmen. Die Berliner Gesellschaft hatte zahlreiche lokale Wettbewerber übernommen und tritt deshalb in den einzelnen Ländern unter verschiedenen Namen auf. Erst zum Jahreswechsel hatte Rocket Internet seinen zweiten Lieferservice Foodora in Delivery Hero eingebracht.
Delivery Hero alleine hatte seinen Umsatz im vergangenen Jahr von 166 auf 297 Millionen Euro fast verdoppeln können. Gleichzeitig fiel aber weiter ein Verlust von unterm Strich 195 Millionen Euro an nach einem Minus von 253 Millionen Euro 2015. Im ersten Quartal hat sich das kräftige Wachstum fortgesetzt und die Verluste waren weiter zurückgegangen.
/das/kro/stb
FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX)
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Aktien in diesem Artikel
Delivery Hero | 28,64 | -0,31% | |
Noratis AG | 1,77 | 1,72% | |
Rocket Internet SE | 14,50 | -1,36% | |
Vapiano | 0,10 | -20,42% |