13.03.2009 18:07:00
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DAX Schluss: Mit leichten Verlusten ins Wochenende, HRE und MLP gesucht
Der am Morgen noch hoch favorisierte Finanzsektor hat sich mit gemischten Vorzeichen in den Feierabend verabschiedet. Nach einem starken Auftakt gaben Anteile der Deutschen Bank 2,3 Prozent ab. Titel der Commerzbank schlossen 0,9 Prozent und die der Postbank 0,1 Prozent fester. Papiere der Allianz rückten nach der Vorlage endgültiger Geschäftszahlen um 2,2 Prozent vor.
Am DAX-Ende gaben BMW 3,5 Prozent ab. Daimler schlossen mit 1,6 Prozent im Minus. Für Papiere der beiden Stahlkonzerne ThyssenKrupp und Salzgitter ging es um 3,5 bzw. um 2,3 Prozent nach unten.
Titel des größten Vortagesverlierers K+S stachen indes mit einem Plus von 3,5 Prozent hervor. Dabei half ein Pressebericht, demzufolge der Salz- und Düngemittelkonzern die Entscheidung über eine Offerte für das US-Salzunternehmen Compass Minerals auf unbestimmte Zeit verschieben will. An der DAX-Spitze standen Anteilsscheine der Deutschen Börse mit +9,9 Prozent. Erfreuliches konnte die Deutsche Telekom vermelden. So ist der Tarifstreit zwischen dem Konzern und der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di beigelegt. Der Wert gewann dann auch 0,4 Prozent. MAN gewannen 1,1 Prozent. Die im MDAX gelisteten Papiere des Rüstungskonzerns Rheinmetall, der einem Zeitungsbericht zufolge eine Kooperation mit MAN prüft, tendierten quasi unverändert.
Dagegen schoss die Aktie der HRE um 13 Prozent nach oben. Einem Pressebericht zufolge konnte sich Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor von und zu Guttenberg in Zusammenhang mit dem angeschlagenen Immobilienfinanzierer offenbar nicht mit seinem Alternativ-Vorschlag einer "eingeschränkten Insolvenz" durchsetzen. Bei MLP stand ein Plus von gut 19 Prozent zu Buche. Presseangaben zufolge will der Hannoveraner Versicherer Talanx beim schweizerischen Konkurrenten Swiss Life und dem Finanzdienstleister MLP einsteigen. Unterdessen gab Swiss Life bekannt, mögliche Optionen bezüglich der Beteiligung an MLP zu prüfen. In diesem Zusammenhang wurden auch Gespräche mit der Talanx-Gruppe bestätigt.
Im SDAX verloren ARQUES nach anfänglichen Gewinnen mehr als 7 Prozent. Wie das Beteiligungsunternehmen am Vorabend bekannt gab, hat man nach vorläufigen Zahlen die angepassten Jahresziele für Umsatz und EBITDA im Geschäftsjahr 2008 erreicht.
Schlusskurse (17:36 Uhr):
DAX: 3.953,60 (-0,07 Prozent)
MDAX: 4.462,42 (+1,21 Prozent)
Tagesgewinner: Deutsche Börse, K+S, FMC
Tagesverlierer: BMW, ThyssenKrupp, Salzgitter
Unternehmensmeldungen:
Der Tarifstreit zwischen der Deutsche Telekom AG und der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ist beigelegt. Wie aus einer heute veröffentlichten Pressemitteilung des Konzerns hervorgeht, wurde in den Schlichtungsverhandlungen zur Tarifrunde für die Beschäftigten der Deutschen Telekom und deren Servicegesellschaften zwischen den Verhandlungspartnern ein Ergebnis erzielt. Die Gehälter für die Mitarbeiter der Deutschen Telekom und deren Servicegesellschaften werden demnach über eine Gesamtlaufzeit von 24 Monaten schrittweise um insgesamt 5,5 Prozent erhöht. Darüber hinaus wird der Kündigungsschutz um ein Jahr verlängert.
Die BASF SE (ISIN DE0005151005/ WKN 515100) teilte am Donnerstag mit, dass die EU-Kommission die Übernahme der schweizerischen Ciba Holding AG (ISIN CH0005819724/ WKN 905373) freigegeben hat. Die Freigabe enthalte Auflagen zur Devestition einzelner Produktlinien und Produktionsanlagen und eine Lizenzierungsauflage. Die Auflagen würden einen Umsatz von weniger als 100 Mio. Euro (Basis: 2008) umfassen. Wie der weltgrößte Chemiekonzern weiter mitteilte, steht die Entscheidung der US-Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC) noch aus.
Der Salz- und Düngemittelkonzern K+S AG (ISIN DE0007162000/ WKN 716200) will laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (Freitagausgabe) die Entscheidung über eine Offerte für das US-Salzunternehmen Compass Minerals International Inc. (ISIN US20451N1019/ WKN A0BKZZ) auf unbestimmte Zeit verschieben. Nach Angaben der Wirtschaftszeitung habe der Aufsichtsrat von K+S bei einer Sitzung am Mittwoch in Kassel beschlossen, das Projekt zunächst einmal auf Eis zu legen. Dabei spiele dem Vernehmen nach der zuletzt deutlich angestiegene Aktienkurs von Compass Minerals eine Rolle.
Die Rheinmetall AG (ISIN DE0007030009/ WKN 703000) prüft einem Zeitungsbericht zufolge eine Kooperation mit der MAN AG (ISIN DE0005937007/ WKN 593700) im Rüstungsgeschäft. Rheinmetall-Vorstandschef Klaus Eberhardt sagte in einem Gespräch mit der Financial Times Deutschland, es gebe "gemeinsame Gespräche gibt über eine mögliche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der militärischen Radfahrzeuge". In der Branche wird spekuliert, dass aus einer Kooperation von Rheinmetall Landfahrzeuge mit den Militär-Lkw von MAN mittelfristig ein Gemeinschaftsunternehmen entstehen könnte.
Der Hannoveraner Versicherer Talanx will Presseangaben zufolge beim schweizerischen Konkurrenten Swiss Life Holding AG (ISIN CH0014852781/ WKN 778237) und dem Finanzdienstleister MLP AG (ISIN DE0006569908/ WKN 656990) einsteigen. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (Freitagausgabe) werde der Schweizer Lebensversicherungskonzern als Teil des Geschäfts den Niedersachsen knapp zehn Prozent seiner Aktien am Finanzvertrieb MLP übertragen. Neben dem Einstieg bei MLP werde sich Talanx mit rund 10 Prozent direkt bei Swiss Life einkaufen, wobei eine umgekehrte Beteiligung bislang nicht vorgesehen sei. Der Talanx-Konzern, der früher HDI hieß, wolle durch die Kooperation mit Swiss Life die Vertriebskraft seiner Lebensversicherer stärken. Die Kooperation verschafft Talanx nicht nur leichteren Zugang zu MLP - sondern auch zur Swiss-Life-Tochter AWD Holding AG (ISIN DE0005085906/ WKN 508590).
Der Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor von und zu Guttenberg konnte sich in Zusammenhang mit der angeschlagenen Hypo Real Estate Holding AG (ISIN DE0008027707/ WKN 802770) offenbar nicht mit seinem Alternativ-Vorschlag einer "eingeschränkten Insolvenz" durchsetzen. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (Freitagausgabe), die sich bei ihren Angaben auf Regierungskreise beruft, werde die Bundesregierung im Zusammenhang mit dem sogenannten Rettungsübernahmegesetz keine Änderung des Insolvenzrechts für Finanzdienstleister vorschlagen. Ein entsprechender Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor von und zu Guttenberg (CSU) "wird nicht in das laufende Gesetzgebungsverfahren einbezogen", werden entsprechende Kreise zitiert. Wirtschafts- und Justizministerium sollen jetzt unabhängig von dem Rettungsübernahmegesetz, das eine Verstaatlichung der Bank Hypo Real Estate ermöglicht, über die neuen Insolvenzregeln beraten.
Das Beteiligungsunternehmen ARQUES Industries AG (ISIN DE0005156004/ WKN 515600) meldete am Donnerstagabend, dass es nach vorläufigen Zahlen die angepassten Jahresziele für Umsatz und EBITDA im Geschäftsjahr 2008 erreicht hat. Den Angaben zufolge lag Konzernumsatz sowohl über der Zielvorgabe als auch deutlich über dem Vorjahresniveau. Das EBITDA erreichte den Vorjahreswert nicht, erfüllte jedoch die Prognose. ARQUES erwartet für das Geschäftsjahr 2008 ein negatives EBIT sowie einen Verlust beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. (13.03.2009/ac/n/m)
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Aktien in diesem Artikel
BASF | 43,30 | 2,36% | |
Deutsche Telekom AG | 30,42 | 0,63% | |
Gigaset | 0,04 | -1,12% | |
K+S AG | 10,81 | -3,22% | |
MLP SE | 5,88 | 0,00% | |
Rheinmetall AG | 627,00 | 0,77% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 933,62 | 1,57% | |
MDAX | 26 302,94 | -0,07% | |
SDAX | 13 511,24 | -0,34% | |
STOXX 50 | 4 364,00 | 0,82% | |
EURO STOXX 50 | 4 846,73 | 0,88% | |
SMI | 11 835,86 | 0,61% | |
SPI | 15 731,58 | 0,38% | |
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