20.08.2007 18:08:00

DAX-Schluss: Freundlicher Wochenauftakt, Deutsche Börse gefragt

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die deutschen Standardwerte konnten am ersten Handelstag der Woche leichte Kursaufschläge einfahren. Nachdem der Dax nach freundlichen Vorgaben aus Fernost und den USA mit Pluszeichen eröffnet hatte, verbuchte der Leitindex zum Handelsende einen Anstieg um 0,40 Prozent auf 7.407,53 Punkte. Der MDAX verbuchte ein Plus von 1,41 Prozent auf 9.646,66 Punkte.

Besonders gefragt waren über den gesamten Handelsverlauf hinweg Anteilsscheine der Hypo Real Estate, die mehr als 2 Prozent zulegen konnten. In der vergangenen Woche hatte die Aktie aufgrund der schwelenden US-Hypothekenkrise deutliche Abschläge hinnehmen müssen und konnte damit ihre Erholung vom Freitag weiter fortsetzen. Ebenfalls ganz oben auf der Einkaufsliste der Investoren befanden sich die Anteilsscheine der Deutschen Börse, die nach teilweisen deutlichen Abschlägen in der Vorwoche ebenfalls mehr als 3 Prozent hinzugewannen, und damit an der Spitze des DAX rangierten. Dabei profitierte der Wert von der Ankündigung der US-Technologiebörse Nasdaq, die ihren Anteil am britischen Börsenbetreiber LSE veräußern will. In der Vergangenheit hatte die Deutsche Börse mehrfach eine Übernahme des britischen Konkurrenten angestrebt. Die Deutsche Telekom konnte dank Presseberichten über eine bevorstehende weitere Umstrukturierung des Konzerns ebenfalls ein deutliches Plus einfahren. Gefragt waren außerdem Anteilsscheine der Deutschen Postbank, Infineon, ThyssenKrupp und Bayer. Siemens konnte sich trotz Medienberichten über eine Ausweitung des Korruptionsskandals ebenfalls im oberen Mittelfeld platzieren und gewannen knapp 1 Prozent hinzu.

Wenig gefragt waren über den gesamten Tagesverlauf hinweg Anteilsscheine der Deutschen Bank. Hier belasteten Medienberichte über mögliche Schadenersatzklagen mittelständischer Unternehmen in Zusammenhang mit Beraterhaftung gegen das Kreditinstitut sowie über hohe Verluste im Eigenhandel das Papier. Letztendlich musste der Wert ein Minus von mehr als 1,4 Prozent ausweisen und lag damit am unteren Ende des DAX. Wenig gefragt waren am heutigen Handelstag außerdem TUI, RWE, Henkel sowie die Aktien von DaimlerChrysler.

Im MDAX richtete sich das Interesse der Investoren auf den Baukonzern HOCHTIEF, der nach einem Großauftrag mit einem Aufschlag von mehr als 8 Prozent am oberen Ende rangierte. Ebenfalls deutlich im Plus rangierte der Metallhändler Klöckner & Co, der nach merklichen Verlusten in den vergangenen Handelstagen ein kräftiges Plus von 7 Prozent einfahren konnte. Größere Zugewinne waren auch beim angeschlagenen Kreditinstitut IKB auszumachen, wobei die Aktie aufgrund von Medienberichten über einen möglichen Einstieg der niederländischen Rabobank mehr als 1 Prozent anstieg. Weniger erfreulich verlief der Handelstag für den Immobilienwert GAGFAH, wobei die Aktie trotz einer positiven Stellungnahme des Vorstandsvorsitzenden zu den Zukunftsaussichten der Gesellschaft mit einem Minus von mehr als 3 Prozent zu den Tagsverlierern gehörte.

Schlusskurse (17:36 Uhr):

DAX: 7.407,53 (+0,40 Prozent)

MDAX: 9.646,66 (+1,41 Prozent)

Tagesgewinner: Deutsche Börse, Hypo Real Estate, Deutsche Telekom

Tagesverlierer: Deutsche Bank, TUI, DaimlerChrysler

Unternehmensnachrichten:

Die schweizerische Großbank UBS AG hat ihre Beteiligung an der Continental AG (ISIN DE0005439004/ WKN 543900) reduziert. Wie aus einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung hervorgeht, hat der Stimmrechtsanteil der schweizerischen Großbank an dem im DAX30 notierten Konzern am 15. August die Schwelle von 3 Prozent unterschritten und liegt nun bei 1,36 Prozent.

Die Klöckner & Co AG (ISIN DE000KC01000/ WKN KC0100) hat sich die Mehrheit an der bulgarischen Metalsnab Holding AD gesichert. Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung des im MDAX notierten Konzerns hervorgeht, handelt es sich bei der Gesellschaft mit Sitz in der bulgarischen Hauptstadt Sofia um einen Stahl- und Metalldistributeur der im Jahr 2006 mit rund 250 Mitarbeitern einen Umsatz von 36 Mio. Euro generierte. Wichtige Produktgruppen des Distributionsunternehmens sind Langprodukte, Flachstahl und Röhren.

Der Fahrzeugvermieter Sixt AG (ISIN DE0007231326/ WKN 723132) konnte im ersten Halbjahr bei Umsatz und Ergebnis zulegen. Wie der im SDAX notierte Konzern am Montag mitteilte, wuchs der operative Konzernumsatz aus Vermiet- und Leasinggeschäften, der die Geschäftsentwicklung des Konzerns am besten widerspiegelt, um 10,1 Prozent. Ferner stieg das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) um 13,3 Prozent. Der Konzernüberschuss erreichte einen Zuwachs von 14,2 Prozent.

Presseangaben zufolge hat die niederländische Rabobank Interesse an einem Einstieg bei der angeschlagenen IKB Deutsche Industriebank AG (ISIN DE0008063306/ WKN 806330) signalisiert. Wie die "WirtschaftsWoche" am Samstag unter Berufung auf einen hohen Rabobank-Manager berichtete, ist das niederländische Kreditinstitut auf der Suche nach einem Partner in Nordrhein-Westfalen. NRW mit seinen "interessanten Unternehmen", den Niederlanden benachbart, würde gut zur Rabobank passen, die auf Expansionskurs ist. Dabei wolle man sich auch die durch die Kreditkrise in den USA schwer belastete IKB genauer anschauen, so das Magazin.

Die Continental AG (ISIN DE0005439004/ WKN 543900) erwartet durch die derzeitigen Turbulenzen an den internationalen Kreditmärkten keinerlei Schwierigkeiten in Zusammenhang mit der Ende Juli angekündigten Übernahme der Sparte Siemens VDO von der Siemens AG (ISIN DE0007236101/ WKN 723610). "Wir haben die Risiken am Kreditmarkt im Griff und können VDO auch kaufen, wenn die Situation schwieriger werden sollte", sagte der Finanzvorstand Alan Hippe in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin "EURO". Hippe bezifferte das finanzielle Risiko für Continental: "Es gibt für alle Unternehmen das Risiko steigender Zinsen. Wenn die Zinsen in den nächsten Monaten um ein Prozent steigen würden, und das halte ich für ein extremes Szenario, hätten wir zusätzliche Kosten von rund 100 Mio. Euro. Damit könnten wir gut leben."

Der Baukonzern HOCHTIEF AG (ISIN DE0006070006/ WKN 607000) hat im Rahmen eines so genannten Public-Private-Partnership- (PPP-) Projekts einen weiteren Schulauftrag an Land gezogen. Wie der im MDAX notierte Konzern am Montag erklärte, wird die Tochtergesellschaft HOCHTIEF PPP Solutions (UK) Ltd. im Auftrag der des schottischen West Lothian Councils zwei Schulen in der Region finanzieren, bauen und für 30 Jahre betreiben. An der Projektgesellschaft HDM Schools Solutions Ltd. hält das Unternehmen 50 Prozent. Den Angaben zufolge ^wird die Projektgesellschaft etwa 90 Mio. Euro in die in die Baumaßnahmen investieren. Insgesamt wurde das Vertragsvolumen des Projekts auf mehr als 400 Mio. Euro beziffert.

Die Deutsche Bank AG (ISIN DE0005140008/ WKN 514000) sieht sich Presseberichten zufolge möglicherweise mit millionenschweren Schadenersatzklagen durch mittelständische Unternehmen konfrontiert. Laut einem Bericht der "WirtschaftsWoche" droht dem im DAX30 notierten Bankkonzern eine Klagewelle mittelständischer Unternehmen, die auf Anraten der Bank in hoch risikoreiche Swaps investiert und dabei Millionensummen verloren haben. Der Münchner Anwalt Jochen Weck von der Kanzlei Rössner vertritt bereits 20 klagewillige Unternehmen, der Münchner Anwalt Reinhold Roller weitere zehn. Die Anleger-Anwälte Andreas Tilp und Klaus Nieding vertreten ein weiteres Dutzend Geschädigte. Insgesamt soll die Deutsche Bank die Papiere laut dem Wirtschaftsmagazin an rund 500 Mittelständler verkauft haben. Die ersten Klagen mit der Begründung, die Bank habe die Unternehmen nicht richtig über die Risiken der Swaps aufgeklärt, bei denen die Anleger mit Hebelwirkung auf Zinsunterschiede spekulieren, wurde bereits eingereicht.

Die Deutsche Bank AG (ISIN DE0005140008/ WKN 514000) musste Presseangaben zufolge im vergangenen Monat im Eigenhandel empfindliche Verluste hinnehmen. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, verzeichnete das im DAX30 notierte Kreditinstitut im vergangenen Monat im Eigenhandel mit Krediten und Kreditderivaten Verluste in Höhe von rund 100 Mio. Euro hinnehmen. In diesem Zusammenhang wird die Bank laut dem Bericht künftig auf bestimmte Handelspraktiken verzichten und personelle Konsequenzen im Eigenhandel ziehen.
(20.08.2007/ac/n/m)

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