Anleger in Jubellaune 16.01.2015 17:40:00

DAX nach Allzeithoch weiter auf Rekordjagd

Die Anleger in Deutschland trieben den DAX am Freitag auf eine neue Rekordmarke. Die Börsentafel im Frankfurter Handelssaal zeigte 10.170,94 Punkte an. Damit ließ das deutsche Börsenbarometer sein altes Hoch bei 10.093,03 von Anfang Dezember des vergangenen Jahres hinter sich. Im weiteren Verlauf setzte er dann schließlich eine neue Höchstmarke bei 10.207,97 Punkten und schloss um 1,35 Prozent fester bei 10.167,77 Zählern.

Der Grund für die Aufwärtsrally des DAX ist die Hoffnung der Anleger auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB). In den vergangenen Tagen und Wochen machen Pläne der EZB die Runde, die ein neues Programm zum Kauf von Staatsanleihen vorsehen. Diese Spekulationen erhielten durch die Maßnahmen der Schweizerischen Notenbank (SNB) am gestrigen Donnerstag neue Nahrung. Doch wie hängen diese Hoffnungen der Anleger mit dem Entscheid der SNB zusammen?

Franken-Freigabe als Katalysator für DAX-Allzeithoch

Machen wir zunächst einen kleinen Schritt zurück: Die Kopplung des Schweizer Franken an die europäische Gemeinschaftswährung Euro hatte die SNB am Donnerstag überraschend aufgehoben. Daraufhin gerieten die Märkte in ganz Europa kurzzeitig in große Turbulenzen: Der DAX rutschte annähernd zwei Prozent ab, der Schweizer Leitindex SMI brach zeitweise um über zwölf Prozent ein und der Schweizer Franken wertete kräftig auf - zeitweise um über 30 Prozent.

Seit 2011 hatte die Notenbank durch verschiedene geldpolitische Maßnahmen den Wert des Schweizer Franken im Verhältnis zum Euro stabil gehalten: Für einen Schweizer Franken erhielt man immer 1,20 Euro. Der Mindestkurs war ursprünglich eingeführt worden, um die Schweizer Exportwirtschaft vor einem allzu starken Franken zu schützen. Das ist nun mit dem Entscheid der SNB Geschichte. Was aber bedeutet das genau für die Schweiz und was heißt das für den DAX?

SNB-Maßnahme dürfte Schweizer Industrie schaden

Die Franken-Maßnahme dürfte der stark exportorientierten Schweizer Wirtschaft schaden - der Franken steigt und Schweizer Produkte werden außerhalb der Schweiz dadurch teurer. Nach ersten Schätzungen der Großbank UBS könnten die negativen Folgen für die Exportwirtschaft rund fünf Milliarden Franken betragen. Das belastet den Leitindex SMI kräftig.

Der deutsche Leitindex hingegen hatte sich nach den heftigen Turbulenzen durch die Franken-Freigabe am Donnerstag relativ schnell wieder erholt. Denn: Ein Grund für die Abkopplung des Schweizer Franken vom Euro waren laut SNB Erwartungen einer noch lockereren Geldpolitik in der Eurozone. Die Schweizerische Nationalbank geht wohl davon aus, dass die Europäische Zentralbank am 22. Januar Anleihekäufe im großen Stil verkünden wird. Und das wiederum gefällt den Anlegern in der Eurozone - und vor allem den Investoren in Deutschland.

Die Folge dieser Euphorie trieb das deutsche Börsenbarometer in den vergangenen Handelstagen kräftig nach oben. Das Ergebnis ist ein neues Allzeithoch und die Hoffnung auf neue Rekordstände.

Von Markus Gentner/finanzen.at

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