Wochenausblick 09.11.2015 08:29:00

DAX kämpft um 11.000-Punkte-Marke

Zudem dürfte der vom Abgas-Skandal schwer belastete VW-Konzern im Fokus bleiben, zumal am Montag der Aufsichtsrat zusammenkommt. Spannend bleibt es deshalb für den DAX, der weiter um die Marke von 11.000 Punkten kämpfen dürfte. Diese hatte der deutsche Leitindex nach dem jüngsten starken US-Arbeitsmarktbericht wieder genommen. Konjunkturseitig steht in der neuen Woche nicht viel Wesentliches an.

"Nach den jüngsten starken Kursgewinnen sollte der Dax zunächst eine Verschnaufpause einlegen", erwartet Analyst Andreas Hürkamp von der Commerzbank und verweist auf das etwas mehr als zwölfprozentige Plus im Oktober.

'FUNDAMENTALDATEN MÜSSEN NACHZIEHEN'

Analyst Markus Reinwand von der Hessischen Landesbank (Helaba) rechnet ebenfalls mit einer stabilen bis schwächeren Entwicklung im Dax. Mit seinen deutlichen Gewinnen aus den vergangenen Wochen habe sich das wichtigste deutsche Börsenbarometer einmal mehr von den fundamentalen Gegebenheiten abgekoppelt und viel Positives vorweggenommen. "Die Toleranz gegenüber negativen Überraschungen bei Konjunkturdaten und Unternehmensgewinnen dürfte aber allmählich schwinden. Jetzt müssen die Fundamentaldaten nachziehen", kommentierte er.

Nachdem mittlerweile zwei Drittel der Dax-Unternehmen ihre Quartalsergebnisse vorgelegt und etwas mehr als die Hälfte von ihnen die Erwartungen verfehlt hatte, richtet sich nun der Blick auf die Bilanzen der übrigen Konzerne. Den Auftakt macht am Montag Continental. Der Autozulieferer hat solide Quartalszahlen vorgelegt und erneut die Prognose angehoben.

EHER VERHALTENE QUARTALSBILANZEN ERWARTET

Am Mittwoch sind es Deutsche Post, E.ON, K+S und Henkel, die die Anleger in Atem halten werden, wobei der Bonner Brief- und Paketkonzern bereits Ende Oktober sein Jahresgewinnziel gekappt hatte. Vom Versorger E.ON und dem Konkurrenten RWE, der am Donnerstag Zahlen vorlegt, erwarten Analysten wegen des trüben Strompreisumfelds auch keine großen Sprünge. Eine allgemein schwache Nachfrage nach Kalidünger und Abwehrkosten im Übernahmekampf gegen den US-Konkurrenten Potash dürften K+S das Quartal verhagelt haben. Eine Gewinnwarnung aus Kassel scheint daher nicht völlig ausgeschlossen. Beim Konsumgüterkonzern Henkel wird ein enttäuschender Umsatz befürchtet.

Beim deutschen Pharma- und Chemiekonzern Merck und dem Elektrokonzern Siemens, die ihre Geschäftsberichte am Donnerstag veröffentlichen werden, rechnen Analysten überwiegend mit robusten Zahlen. Bei Siemens, dessen Geschäftsjahr am 30. September endete, dürfte der Fokus auf den neuen Jahresprognosen liegen.

EUROZONE: 'TROTZ WEITERER ERHOLUNG KEIN DURCHBRUCH'

Aus konjunktureller Sicht sind es in der neuen Woche vor allem Daten aus Europa und China, die besonders beachtet werden dürften. Bereits in der Nacht zum Sonntag wurden die chinesischen Handelsbilanzzahlen für September veröffentlicht, die enttäuschend ausfielen. Am Montag folgen die deutschen Handelsdaten. Aus China kommen zu Wochenbeginn zudem noch die Erzeuger- und Verbraucherpreise für Oktober.

Für die Eurozone wird das zehnte positive Wachstumsquartal erwartet, auch wenn sich die Investitionen laut Stefan Mütze von der Helaba nur zögerlich entwickeln. Die Zahlen werden am Freitag veröffentlicht. "Gemessen an den starken Impulsen vom schwächeren Euro, dem billigen Rohöl und der äußerst expansiven Geldpolitik kann trotz der weiteren Erholung von einem Durchbruch allerdings nicht die Rede sein", schreibt Analyst Ralph Solveen von der Commerzbank. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte diese Entwicklung daher kaum zufriedenstellen.

GELDPOLITIK DER NOTENBANKEN BLEIBT WICHTIGES THEMA

Die Geldpolitik der Notenbanken bleibt beidseits des Atlantiks ein Thema an den Finanzmärkten, auch wenn weitere richtungweisende Entscheidungen erst im Dezember anstehen. Während dann die US-Notenbank über eine erste Zinsanhebung seit fast einer Dekade entscheiden wird, erwägt die EZB wegen der immer noch lahmenden Wirtschaft in der Eurozone eine Ausweitung oder Verlängerung ihres milliardenschweren Anleihekaufprogramms.

Das billige Notenbankgeld, das als Folge der Finanzkrise 2008 die Märkte flutet, nährt bereits seit Jahren die Hausse an den Aktienmärkten, da es an alternativen Anlagenmöglichkeiten mangelt.

/ck/edh/das/edh

Von Claudia Müller

FRANKFURT (dpa-AFX)

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