23.01.2013 13:33:33

DAVOS: Medwedew ruft zu mehr Auslandsinvestitionen in Russland auf

    DAVOS (dpa-AFX) - Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew hat ausländische Investoren zu einem erheblich größeren Engagement in seinem Land aufgerufen. "Wir streben ein jährliches Wirtschaftswachstum von mindestens fünf Prozent an, und dafür brauchen wir große ausländische Investitionen", sagte Medwedew am Mittwoch beim Weltwirtschaftsforum in Davos.

 

    Zugleich räumte der Regierungschef ein, dass es in der russischen Wirtschaft sowie hinsichtlich des Investitionsklimas Ungewissheiten gebe. Diesem Problem werde man sich aber entschlossen stellen. "Unser Ziel ist es, zu den Top Ten der wirtschaftsfreundlichsten Länder der Welt zu gehören."

 

    Russland arbeite auf "eine vollständige Integration in die globalen Märkte" hin, versicherte Medwedew. Er verwies darauf, dass sein Land nach jahrelangen komplizierten Verhandlungen 2012 Mitglied Welthandelsorganisation (WTO) geworden ist. "Das ist ein riesiges positives Signal." Langfristig wünsche sich Russland einen gemeinsamen Wirtschaftsraum mit der EU "vom Atlantik bis zum Pazifik".

 

    Zu den Problemen seines Landes gehöre eine anhaltende Abhängigkeit von Rohstoffexporten. Dadurch bleibe die Schuldenkrise in den USA und Europa und die dadurch verursachte Wachstumsschwäche "das gefährlichste Szenario auch für Russland". Man habe aber kein Interesse, Rohstoffpreise weiter zu erhöhen, weil dies der Weltwirtschaft und am Ende auch Russland selbst schaden könne.

 

    Allerdings sei ein Großteil des russischen Wirtschaftswachstums nicht mehr durch Petrodollars, sondern durch die Steigerung des Binnenkonsums und der Produktivität erreicht worden. Auch die von Wirtschaftsexperten in Davos erneut angemahnte Privatisierung russischer Staatsunternehmen schreite voran. Durch Verkäufe staatlicher Anteile seien insgesamt zehn Milliarden US-Dollar eingenommen worden.

 

    Der Weg Russlands sei unumkehrbar. "Russland ist ein offenes Land." Medwedew forderte zugleich ein stärkeres Entgegenkommen des Westens. So verlaufe der Dialog über Visafreiheit für Russland "unendlich langsam"./mmb/bur/stw

 

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