04.06.2009 03:18:00

Daten aus klinischen Tests mit REVLIMID® VIDAZA® und Amrubicin bei erweiterten Anwendungsgebieten in der Hämatologie und Onkologie

Celgene International Sàrl (NASDAQ: CELG) meldete die Präsentation der Ergebnisse mehrerer Studien beim 45. Kongress der American Society of Clinical Oncology, der vom 30. Mai bis 1. Juni 2009 in Orlando, Florida, stattfand. In den Postern und Vorträgen von klinischen Onkologen aus der ganzen Welt ging es um die klinische Erprobung von REVLIMID bei multiplem Myelom, mehreren Formen von Non-Hodgkin-Lymphom und Prostatakrebs, von VIDAZA bei myelodysplastischem Syndrom und von Amrubicin bei kleinzelligem Lungenkrebs. Diese Daten belegen die bereits in vorherigen Studien aufgezeigte Wirksamkeit der Präparate.

Multiples Myelom:

Mehrere Erprobungen bei multiplem Myelom lieferten Daten zur Anwendung von REVLIMID in allen Stadien der Krankheit.

Abstract Nr. 8594 Comparison of lenalidomide plus dexamethasone therapy used at first relapse versus later salvage therapy in relapsed or refractory multiple myeloma patients (Deutsch: Vergleich einer Therapie aus Lenalidomid plus Dexamethason beim ersten Rezidiv gegenüber einer späteren Salvage-Therapie bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem multiplem Myelom)

Eine Posterpräsentation von Dr. Edward Stadtmauer von der University of Pennsylvania in Philadelphia, PA, USA, befasste sich mit der Frage, ob die Einleitung einer Behandlung mit REVLIMID plus Dexamethason beim ersten Rezidiv Therapievorteile hat. Die Untersuchung erfolgte als prospektive Teilgruppenanalyse im Rahmen zweier großer Versuchsreihen der Testphase III bei rezidiviertem oder refraktärem multiplem Myelom (MM-009/MM-010).

Die Studie zeigte Verbesserungen bei Patienten, die zuvor eine Therapie erhalten hatten, gegenüber solchen, die bereits mit mindestens zwei Therapien behandelt worden waren. Zu den maßgeblichen Wirksamkeitsindikatoren gehörten die Verbesserungen der mittleren Dauer bis zur Krankheitsprogression (17,1 Monate gegenüber 10,6 Monate; 95 % VI 0,48 – 0,97 P=0,026), das mittlere progressionsfreie Überleben (14,1 Monate gegenüber 9,5 Monate, 95 % VI 0,2 – 0,99 P=0,047), die Gesamtansprechrate (66,9 Prozent gegenüber 56,8 Prozent, P=0,06) und das mittlere Gesamtüberleben (42,0 Monate gegenüber 35,8 Monate, P=0,041).

Die häufigsten Nebenwirkungen dritten oder vierten Grades bei Patienten mit einer vorherigen Therapie und bei solchen mit zwei vorherigen Therapien waren Neutropenie (41,4 % vs. 31,8 %), Infektion (18,0 % gegenüber 13,2 %), Thrombozytopenie (12 % gegenüber 15,5 %) und Anämie (9,8 % gegenüber 11,4 %).

Die Prüfer folgerten aus diesen Daten, dass sich durch Anwendung von REVLIMID® plus Dexamethason zu einem früheren Verlaufszeitpunkt während der Krankheit erhebliche Verbesserungen hinsichtlich der Dauer bis zum Fortschreiten der Krankheit, des progressionsfreien Überlebens und des Gesamtüberlebens sowie der Stärke des Ansprechens erzielen lassen.

Myelodysplastische Syndrome:

VIDAZA® ist die erste und einzige Therapie, die das Gesamtüberleben bei MDS-Patienten höherer Risikostufen verlängert. Das Präparat wurde daher bei schwer zu behandelnden Gruppen von Patienten mit MDS getestet.

Abstract Nr. 7094 Patients with secondary myelodysplastic syndromes (sMDS) who are enrolled in AVIDA, a longitudinal registry for patients receiving azacitidine (Deutsch: Patienten mit sekundärem myelodysplastischem Syndrom (sMDS), die bei AVIDA, einem Langzeitregister für Patienten unter Azacitidinbehandlung, eingetragen sind)

Die Auswirkungen einer ambulanten Behandlung mit VIDAZA auf sMDS-Patienten waren Gegenstand eines Posters von Dr. David Grinblatt vom NorthShore University HealthSystem in Evanston, IL, USA. Laut AVIDA-Register hatten 23 Patienten, die zuvor bereits entweder mit radioaktivem Iod, Benzol, Bestrahlungen oder einer anderen Therapien behandelt worden waren und bei denen später sMDS diagnostiziert wurde, Vidaza® erhalten. Im AVIDA-Register waren auch 203 Patienten mit primärem MDS eingetragen, die ebenfalls VIDAZA erhalten hatten. Von den Patienten im AVIDA-Register, deren Behandlung mindestens 56 Tage dauerte, hatten sechs sMDS-Patienten und 70 Patienten mit primärem MDS in den sechs Monaten vor Beginn der Erhebung eine Erythrozytentransfusion erhalten. Von diesen Patienten wurden 67 % der Patienten mit sMDS und im selben Zeitraum 54 % der Patienten mit primärem MDS während der Therapie mit VIDAZA transfusionsunabhängig.

Die häufigsten, in dem Register vermerkten behandlungsbedingten hämatologischen Nebenwirkungen bei mit Vidaza behandelten Patienten mit MDS bzw. sMDS waren Anämie (18 % bzw. 30 %), Thrombozytopenie (12 % bzw. 26 %) und Neutropenie (9 % bzw. 13 %).

Aus der Studie war zu folgern, dass VIDAZA bei Patienten mit sMDS, deren Risikofaktoren erheblich höher sind und deren Prognose ungünstiger ist, als ambulante Behandlung eingesetzt wird. Die ersten Daten hierzu lassen auf einen wesentlichen Behandlungsvorteil schließen, und die sMDS-Patienten scheinen ähnlich häufig eine Unabhängigkeit von Erythrozytentransfusionen zu erreichen wie Patienten mit primärem MDS.

Lymphom:

Mehrere Studien befassten sich mit der Wirksamkeit und Sicherheit von REVLIMID® bei Non-Hodgkin-Lymphom, darunter eine Studie zur Erprobung einer Therapiekombination aus REVLIMID und Rituximab mit bemerkenswerten Ergebnissen im Hinblick auf die Ansprechrate der Patienten.

Abstract Nr. 8569 Efficacy and safety of lenalidomide oral monotherapy in patients with relapsed or refractory mantle-cell lymphoma: Results from an international study NHL-003 (Deutsch: Wirksamkeit und Sicherheit einer oralen Lenalidomid-Monotherapie bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Mantelzelllymphom: Ergebnisse einer internationalen Studie NHL-003)

Dr. Craig Reeder von der Mayo Clinic in Scottsdale, AZ, USA, stellte einen Teil der Ergebnisse aus der internationalen Phase-II-Untersuchung NHL-003 an Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Non-Hodgkin-Lymphom vor. In seiner Präsentation ging es um Studienteilnehmer mit Mantelzelllymphom (MCL).

Die Teilnehmer an der Studie hatten ein rezidiviertes oder refraktäres MCL mit messbarem Tumor eines Durchmessers von mindestens 2 cm nach mindestens einer vorherigen Behandlung. Die Patienten erhielten an Tag 1 bis 21 eines 28-tägigen Zyklus, der wiederholt wurde, bis die Krankheit fortschritt oder toxische Nebenwirkungen auftraten, täglich 25 mg REVLIMID.

Bei 54 Patienten mit MCL, die hinsichtlich ihres Ansprechens ausgewertet werden konnten, lag die Diagnose im Durchschnitt 3,2 Jahre (0,4-10,4) zurück, und die Patienten hatten vorher durchschnittlich drei (zwischen 1 und 8) Therapien erhalten. Bei 32 Prozent (17) der Patienten war zuvor mit Bortezomib behandelt worden, und 26 % (14) hatten bereits ein Stammzellentransplantat erhalten.

Die Gesamtansprechrate (ORR) der Patienten in der Studie betrug 43 %, wobei 17 % ein komplettes Ansprechen oder ein nicht bestätigtes komplettes Ansprechen (CR/Cru) erreichten. Bei den Patienten, die früher mit Bortezomib behandelt worden waren, lag die Gesamtansprechrate bei 53 %, und 18 % erreichten ein komplettes Ansprechen oder ein nicht bestätigtes komplettes Ansprechen. Bei den Patienten, die bereits ein Stammzellentransplantat erhalten hatten, betrug die ORR 57 %, wobei 14 % ein CR/Cru erzielten.

Die häufigsten Nebenwirkungen dritten oder vierten Grades waren Neutropenie (43 %), Thrombozytopenie (22 %) und Anämie (11 %).

Die Ergebnisse dieser Erprobung untermauern die bereits veröffentlichten Daten aus der Studie NHL-002, aus denen hervorging, dass REVLIMID bei intensiv vorbehandelten MCL-Patienten klinisch wirksam ist.

Abstract Nr. 8548 Lenalidomide and rituximab for untreated indolent non-Hodgkin’s lymphoma (NHL) (Deutsch: Lenalidomid und Rituximab als Behandlung bei unbehandeltem indolentem Non-Hodgkin-Lymphom)

Wie Dr. Nathan Fowler in seiner Präsentation einer Phase-II-Studie von REVLIMID plus Rituximab bei indolentem NHL erläuterte, lag die Gesamtansprechrate unter den 13 Patienten, die hinsichtlich ihres Ansprechens auf die Behandlung auswertbar waren, bei 85 % (11 Patienten), wobei 77 % (10) ein komplettes Ansprechen oder ein nicht bestätigtes komplettes Ansprechen erzielten. Er wies im Besonderen darauf hin, dass 7 der 13 indolenten Patienten in der Studie ein follikuläres Lymphom hatten und bei allen 7 (100 %) ein komplettes Ansprechen festgestellt wurde.

Die 14 Patienten, bei denen eine Sicherheitsbeurteilung möglich war, vertrugen die Kombinationsbehandlung gut. Die häufigsten Nebenwirkungen dritten Grades waren Ausschlag (29 %), Neutropenie (21 %) und Myalgie (14 %). Bei keinem der Teilnehmer an der Versuchsreihe trat ein Tumorlysesyndrom auf.

Diese Erprobung gehört zu einer Reihe von Studien, die Kombinationen von immunmodulatorischen Wirkstoffen wie beispielsweise REVLIMID® und monoklonale Antikörper bei schwer behandelbaren Erkrankungen des Blut bildenden Systems untersuchen.

Abstract Nr. 8560 Efficacy of lenalidomide oral monotherapy in relapsed or refractory indolent non-Hodgkin’s lymphoma: Final results of NHL-001 (Deutsch: Wirksamkeit einer oralen Lenalidomid-Monotherapie bei rezidiviertem oder refraktärem indolentem Non-Hodgkin-Lymphom: Abschlussergebnisse von NHL-001)

Dr. Thomas Witzig von der Mayo Clinic in Rochester, MN, USA, stellte Abschlussdaten aus NHL-001 vor, einer Phase-II-Erprobung von REVLIMID bei rezidiviertem oder refraktärem indolentem Non-Hodgkin-Lymphom (NHL).

In der Studie waren 43 Patienten hinsichtlich ihres Ansprechens und der Sicherheit der Behandlung auswertbar, und unter diesen Patienten lag die Gesamtansprechrate bei 23 %, wobei 7 % ein komplettes Ansprechen oder ein nicht bestätigtes komplettes Ansprechen erzielten. Die mittlere Dauer des Ansprechens (DOR) wurde in der Studie nicht erreicht, aber die aktuelle DOR liegt bei über 16,5 Monaten, wobei die Behandlung bei sieben von zehn Patienten auch nach 15-18 Monaten noch anschlug. Das mittlere progressionsfreie Überleben (PFS) betrug 4,4 Monate (95 % VI 2,5-10,4).

Die häufigsten Nebenwirkungen dritten oder vierten Grades waren Neutropenie (30 % bzw. 16 %) und Thrombozytopenie (14 % und 5 %).

Als Resultat der Studie wurde festgestellt, dass die Patienten über längere Zeit hinweg auf REVLIMID ansprachen und die Nebenwirkungen in dieser Patientenpopulation kontrollierbar waren.

Abstract Nr. 8524 Activity of lenalidomide in a phase II trial for T-cell lymphoma: Report on the first 24 cases (Deutsch: Aktivität von Lenalidomid in einer Phase-II-Studie bei T-Zelllymphom: Bericht über die ersten 24 Fälle)

Dr. Gregory Dueck präsentierte Ergebnisse aus einer Zwischenanalyse der Wirkung von REVLIMID als orale Monotherapie bei Patienten mit T-Zelllymphom.

Die Patienten erhielten an Tag 1-21 eines jeden 28-tägigen Zyklus 25 mg REVLIMID mit standardisierter Dosisverringerung bei Toxizität und wurden bis zum Fortschreiten der Krankheit, Tod oder inakzeptabler Toxizität behandelt. Die Studie untersuchte Ansprechraten, Überleben und Sicherheit.

Unter den 23 auswertbaren Patienten der 24 Studienteilnehmer lag die Gesamtansprechrate bei 30 %, wobei es sich jeweils um partielles Ansprechen handelte. Darüber hinaus stabilisierte sich die Krankheit bei zwei Patienten.

Die häufigste Nebenwirkung vierten Grades war Thrombozytopenie (33,3 %). Die häufigsten Nebenwirkungen dritten Grades waren Neutropenie (20,8 %), febrile Neutropenie (16,7 %) und Schmerz ohne weitere Angaben (16,7 %).

Die Studie ergab, dass eine REVLIMID-Monotherapie bei Patienten mit T-Zelllymphom klinisch aktiv ist und ein Toxizitätsprofil aufweist, das mit dem anderer Erprobungen von Lenalidomid bei Blutkrebserkrankungen übereinstimmt.

Solide Tumore:

Prostata:

Es wurden zwei Studien vorgestellt, in denen die Wirkung von REVLIMID® bei Prostatakrebs untersucht worden ist und die vorläufige Daten zu einem erweiterten Forschungsgebiet liefern

Abstract # 5156 A phase I open label study, using lenalidomide and docetaxel in androgen independent prostate cancer (Deutsch: Eine offene Phase-I-Studie mit Lenalidomid und Docetaxel bei androgenunabhängigem Prostatakrebs)

Dr. Daniel Petrylak vom Columbia Presbyterian Medical Center in New York City präsentierte eine Phase-I-Erprobung von REVLIMID mit Docetaxel bei Patienten mit progressivem messbarem metastasierendem Prostatakrebs, die bereits zwei oder weniger Chemotherapien erhalten hatten. Die Patienten wurden mit einer Dosis zwischen 60 mg/m2 und 75 mg/m2 Docetaxel an Tag eins eines 21-tägigen Zyklus und mit zwischen 10 mg/m2 und 30 mg/m2 REVLIMID an Tag 1-14 eines 21-tägigen Zyklus behandelt, um die verträgliche Höchstdosis zu ermitteln.

Bei den 34 Studienteilnehmern lag die verträgliche Höchstdosis bei 75 mg/m2 Docetaxel an Tag eins und 25 mg REVLIMID an Tag 1-14 eines 21-tägigen Zyklus. Die häufigsten Nebenwirkungen dritten und vierten Grades in der Studie waren Neutropenie (26 %), Neuropathie (6 %) und Müdigkeit (6 %). Drei Patienten (9 %) entwickelten außerdem eine tiefe Venenthrombose.

Darüber hinaus war bei 23 Patienten eine Auswertung hinsichtlich ihres Ansprechens möglich. Ein Ansprechen lag vor, wenn der Spiegel des prostataspezifischen Antigens (PSA) bei zwei separaten Messungen um mindestens 50 % zurückgegangen war. Von den 23 Patienten erzielte ein Patient ein komplettes Ansprechen, fünf Patienten erzielten ein partielles Ansprechen, und bei 11 Patienten hatte sich die Krankheit stabilisiert. Auch Patienten, die bereits zuvor eine Chemotherapie erhalten hatten, sprachen auf die Behandlung an. Die Patienten wurden darüber hinaus auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Abfalls des PSA-Spiegels untersucht. Diesbezüglich lag die mittlere Dauer des Ansprechens bei 285 Tagen und die mittlere Dauer bis zur Progression bei 200 Tagen. Bei 15 Patienten (44 %) verringerte sich der PSA-Serumspiegel um mindestens 50 %.

Aus der Studie ging hervor, dass REVLIMID plus Docetaxel für Patienten mit androgenunabängigem Prostatakrebs gut verträglich war.

Abstract Nr. 5130 A randomized double blind phase I-II study to determine the tolerability/efficacy of two different doses of lenalidomide (L), CC- 5013, in biochemically relapsed (BR) prostate cancer (PC) patients (pts) (M0) after local treatment (LT) (Deutsch: Eine randomisierte doppelblinde Phase-I-II-Studie zur Bestimmung der Verträglichkeit/Wirksamkeit von zwei verschiedenen Dosen Lenalidomid (L), CC- 5013, bei Patienten (pts) mit biochemisch rezidiviertem (BR) Prostatakarzinom (M0) nach lokaler Behandlung (LT))

In einem zweiten von Vicki Sinibaldi NP aus der Arbeitsgruppe von Dr. Mario Eisenberger an der Johns Hopkins University in Baltimore, MD, USA vorgestellten Poster ging es um die Erprobung von REVLIMID im Rahmen einer doppelblinden Phase-II-Studie in zwei Dosisstufen (5 mg oder 25 mg) als Monotherapie bei Patienten mit Prostatakarzinom, bei denen nach lokaler Therapie ein Rezidiv aufgetreten war.

Von den 60 Studienteilnehmern haben 57 Patienten eine mindestens sechsmonatige Therapie abgeschlossen. Von diesen Patienten zeigen 56 % nach sechsmonatiger Therapie keine Anzeichen auf Fortschreiten der Krankheit.

Die häufigsten Nebenwirkungen dritten oder vierten Grades waren eine venöse Thromboembolie bei einem Patienten und Lungenembolie bei drei Patienten (7 %), Neutropenie bei drei Patienten (n = 5 %) und Ausschlag bei drei Patienten (5 %).

Die Studie ist nach wie vor verblindet, aber die vorläufigen Daten lassen auf ein akzeptables Verträglichkeitsprofil schließen, sodass REVLIMID® auch über sechs Monate hinaus angewendet werden kann.

Kleinzelliger Lungenkrebs:

Zwei Studien mit Amrubicin als Anschlussbehandlung bei kleinzelligem Lungenkrebs erreichten ihren primären Endpunkt. Darin zeigte sich im Rahmen einer randomisierten Erprobung bei sensitiven Patienten eine überlegene Ansprechhäufigkeit gegenüber Topotecan, und in einer einarmigen Erprobung bei refraktären Patienten wurden überragende Ergebnisse zur Ansprechhäufigkeit, Ansprechdauer und zum Überleben im Vergleich zu historischen Daten erzielt.

Abstract Nr. 8103 Results of a phase II trial of single-agent amrubicin (AMR) in patients with extensive disease small cell lung cancer (ED-SCLC) refractory to first-line platinum-based chemotherapy: An update. (Deutsch: Ergebnisse einer Phase-II-Studie mit Amrubicin (AMR) bei Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom und ausgedehnter Erkrankung (ED-SCLC), die nicht mehr auf eine Erstlinienchemotherapie auf Platinbasis ansprechen: Aktuelle Daten)

Dr. David Ettinger von der Johns Hopkins University, Baltimore, MD, USA, präsentierte neue Daten aus einer Phase-II-Studie mit Amrubicin als Monotherapie bei der Behandlung von Patienten mit ED-SCLC, bei denen eine Erstlinienchemotherapie auf Platinbasis nicht mehr anschlug. Die mittlere Zeitdauer bis zur Progression nach der Erstlinientherapie lag in dieser refraktären Population bei 39 Tagen.

In der Studie erhielten 69 der 75 Teilnehmer im Durchschnitt vier (zwischen 1 und 12) Zyklen aus 40 mg Amrubicin pro m2 pro Tag x 3 Tage alle 21 Tage. Die Gesamtansprechrate auf alle Teilnehmer bezogen lag bei 21 %, einschließlich eines kompletten Ansprechens bei einem Prozent und einem partiellen Ansprechen bei 20 %. Damit war der primäre Endpunkt der Studie erfüllt (eine ORR > 18%, das eine ORR von > 6% mit einem Vertrauen von 95 % ausschließt). Bei 40 % der Patienten stabilisierte sich die Krankheit. Sieben Patienten (16 %), bei denen die Krankheit trotz der Erstlinienchemotherapie fortgeschritten war oder sich bestenfalls stabilisiert hatte, erreichten ein partielles Ansprechen. Die mittlere Ansprechdauer (CR + PP) betrug 4,3 Monate (95 % VI 3,1 – 5,8 Monate).

Das mittlere Gesamtüberleben betrug 6,1 Monate (95 % VI 4,9-7,2 Monate) und das mittlere progressionsfreie Überleben 3,3 Monate (95 % VI 2,5-4,0 Monate).

Die häufigsten Nebenwirkungen dritten oder vierten Grades waren Neutropenie (67 %), Thrombozytopenie (41 %) und Leukopenie (35 %). Zehn Prozent der Patienten entwickelten febrile Neutropenie. Bei 38 % der Patienten wurde die Dosis verringert. Amrubicin wies im Vergleich zu typischen Anthrazyklinen ein verbessertes frühes kardiales Sicherheitsprofil auf, wobei die Langzeitauswirkungen jedoch nicht bekannt sind.

Abstract Nr. 8028 Results of a randomized phase II trial of amrubicin (AMR) versus topotecan (Topo) in patients with extensive-disease small cell lung cancer (ED-SCLC) sensitive to first-line platinum-based chemotherapy (Deutsch: Ergebnisse einer randomisierten Phase-II-Studie mit Amrubicin (AMR) im Vergleich mit Topotecan (Topo) bei Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom und ausgedehnter Erkrankung (ED-SCLC), die für eine Erstlinienchemotherapie auf Platinbasis sensitiv sind)

In einer randomisierten Phase-II-Studie wurde Amrubicin bei US-Patienten mit ED-SCLC erprobt, die für eine Erstlinienchemotherapie auf Platinbasis sensitiv waren.

Dr. Robert Jotte von der US Oncology Lung Cancer Clinic of the Rockies, Denver, CO, USA, stellte die aktuellen Ergebnisse der Studie vor, in der 76 Patienten per Zufallsverfahren im Verhältnis 2:1 einer Behandlung mit Amrubicin (n=50) oder Topotecan (n=26) zugeteilt wurden. Amrubicin wurde durchschnittlich über 6 (zwischen 1 und 16) Zyklen verabreicht, Topotecan im Durchschnitt über 3 (1 bis 16) Zyklen, um die Gesamtansprechrate (ORR) zu ermitteln.

Bei den mit Amrubicin behandelten Patienten war die ORR im Vergleich zu den mit Topotecan behandelten Patienten signifikant verbessert (44 % Amrubicin gegenüber 11,5 % Topotecan, p=0,005). Zwölf Prozent der Patienten unter Amrubicin-Behandlung erzielten ein komplettes Ansprechen, jedoch nur 3,8 % der mit Topotecan behandelten Patienten. Bei 32,0 % der mit Amrubicin behandelten Patienten und bei 7,6 % der mit Topotecan behandelten Patienten wurde ein partielles Ansprechen festgestellt.

Das mittlere progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben in der Studie betrugen bei Anwendung von Amrubicin 4,6 Monate (95% VI 2,1-6,1) bzw. 9,3 Monate (95 % VI 5,8 – 12,2) im Vergleich zu 3,3 Monaten (95 % VI 2,2 – 5,4) und 7,7 Monaten (95 % VI 4,5-14,0) bei Anwendung von Topotecan.

Die häufigsten Nebenwirkungen dritten oder höheren Grades bei Anwendung von Amrubicin bzw. Topotecan waren Neutropenie (61 % bzw. 78 %) und Leukopenie (39 % bzw. 39 %). Vier mit Amrubicin behandelte Patienten und ein mit Topotecan behandelter Patient verstarben während der Studie an einer neutropenischen Infektion.

Über REVLIMID®

REVLIMID ist derzeit in den USA, der Europäischen Union, Kanada, der Schweiz und in mehreren Ländern Lateinamerikas in Kombination mit Dexamethason für die Behandlung von Patienten mit multiplem Myelom zugelassen, die mindestens eine vorherige Therapie erhalten haben, sowie in Australien in Kombination mit Dexamethason für die Behandlung von Patienten, deren Krankheit nach einer Therapie fortgeschritten ist. In Kanada, den USA und in mehreren Ländern Lateinamerikas ist REVLIMID außerdem als Behandlung einer transfusionsabhängigen Anämie infolge MDS der Risikostufen "low" oder "intermediate-1" in Zusammenhang mit einer 5q-Deletion mit oder ohne weitere zytogenetische Anomalien zugelassen. REVLIMID hat in der EU, den USA, der Schweiz und in Australien den Status eines "Orphan-Wirkstoffes", das heißt, es gilt als Arzneimittel gegen seltene Krankheiten.

REVLIMID ist eine IMiDs®-Verbindung und gehört damit zu einer geschützten Gruppe neuartiger immunmodulatorischer Wirkstoffe. REVLIMID und andere IMiDs-Verbindungen werden derzeit in mehr als 100 klinischen Versuchen bei sehr unterschiedlichen Krebserkrankungen sowohl des Blutes als auch bei soliden Tumoren getestet. Die IMiDs-Pipeline ist durch eine umfassende Reihe an angemeldeten und erteilten Patenten geschützt, darunter auch Patente für die Stoffzusammensetzung (Composition of Matter) und Gebrauchspatente.

Über VIDAZA®

Mit VIDAZA hat die FDA im Mai 2004 erstmals einen Wirkstoff für die Behandlung von Patienten mit MDS genehmigt. VIDAZA ist der erste Wirkstoff aus der neuen Klasse der Demethylisierungsmittel und für die Behandlung aller fünf MDS-Subtypen bei Patienten mit niedriger und solchen mit hoher Risikostufe zugelassen. Diese fünf Subtypen sind: refraktäre Anämie (RA) oder refraktäre Anämie mit Ringsideroblasten (RARS), wenn begleitet von Neutropenie oder Thrombozytopenie oder transfusionspflichtig; refraktäre Anämie mit Blastenüberschuss (RAEB), refraktäre Anämie mit Blastenüberschuss in Transformation (RAEB-T) und chronische myelomonozytäre Leukämie (CMMoL). Darüber hinaus wurde VIDAZA im Dezember 2008 von der Europäischen Kommission für die Behandlung erwachsener Patienten zugelassen, bei denen keine Transplantation hämatopoietischer Stammzellen durchgeführt werden kann und die an einem MDS der Risikostufen "intermediate-2" oder "high" nach dem IPSS oder an einer chronischen myelomonozytären Leukämie (CMML) mit 10-29 Prozent Blasten im Knochenmark ohne myeloproliferative Erkrankung oder an AML mit 20-30 Prozent Blasten im Knochenmark und multilinearer Dysplasie nach dem Klassifizierungssystem der WHO leiden.

Die antineoplastische Wirkung von VIDAZA beruht vermutlich auf einer Hypomethylierung der DNA und der zytotoxischen Wirkung auf anomale hämatopoietische Zellen im Knochenmark. Die für maximale Hemmung der DNA-Methylierung in vitro erforderliche Konzentration von VIDAZA bewirkt keine relevante Unterdrückung der DNA-Synthese. Durch die Hypomethylierung könnte deshalb die normale Funktion solcher Gene wiederhergestellt werden, die für die Differenzierung und Proliferation der Zelle wichtig sind. Aufgrund seiner zytotoxischen Wirkung führt VIDAZA zum Tod von sich schnell teilenden Zellen, darunter Krebszellen, bei denen die normalen Wachstumskontrollmechanismen ausgeschaltet sind. Nicht wachsende Zellen sind gegenüber VIDAZA relativ unempfindlich. VIDAZA wurde im Januar 2007 von der FDA für die intravenöse Anwendung zugelassen, und im August 2008 wurden die Ergebnisse aus der VIDAZA-Überlebensstudie (AZA-001) nachgeliefert.

Über Amrubicin

Amrubicin ist ein synthetisches Anthacyclin-Analog der dritten Generation, das bei der Behandlung von kleinzelligen Lungenkrebs erhebliche klinische Wirksamkeit gezeigt hat. Amrubicin ist ein starker Topoisomerase-II-Inhibitor und wird als Monotherapie und in Kombination mit Antikrebstherapien bei unterschiedlichen soliden Tumoren, darunter der Lunge und bei Brustkrebs, erprobt.

Amrubicin ist derzeit in Japan für die Behandlung von kleinzelligem Lungenkrebs zugelassen und wird von Nippon Kayaku vertrieben, einem japanischen Pharmaunternehmen mit Schwerpunkt Onkologie, das sich die japanischen Vermarktungsrechte von Dainippon Sumitomo, dem ursprünglichen Entwickler der Therapie, per Lizenz gesichert hat. Lizenzen für die US- und Europarechte an Amrubicin vergab Dainippon Sumitomo an die Pharmion Corporation, die von der Celgene Corporation 2008 übernommen wurde.

Informationen zum Multiplen Myelom

Multiple Myelome (auch bekannt als Myelome oder Plasmazellen-Myelome) ist eine Form des Blutkrebs, bei der maligne Plasmazellen im Knochenmark überproduziert werden. Plasmazellen sind weiße Blutzellen, die die Produktion von Antikörpern (Immunglobuline) zur Bekämpfung von Infektionen und Krankheiten unterstützen. Die meisten Patienten mit multiplen Myelomen verfügen jedoch über Zellen, die eine Form von Immunglobulin produzieren (Paraprotein oder M-Protein), die keine Vorteile für den Körper bietet. Die malignen Plasmazellen ersetzen außerdem normale Plasmazellen und andere weiße Blutzellen, die wichtige Funktionen für das Immunsystem übernehmen. Myelomzellen können außerdem an andere Körpergewebe wie etwa Knochen andocken und dort Tumore bilden. Die Ursache dieser Erkrankung ist bis heute unbekannt.

Über Myelodysplastisches Syndrom

Myelodysplastische Syndrome (MDS) sind eine Gruppe von Blutkrebserkrankungen, von denen etwa 300.000 Menschen weltweit betroffen sind. MDS entsteht, wenn Blutzellen im Knochenmark in einem unreifen oder "Blasten"-Stadium verharren und sich nie zu reifen Zellen weiterentwickeln, die ihre notwendigen Aufgaben ausüben können. Mit der Zeit häufen sich die Blastenzellen im Knochenmark an und unterdrücken die normale Zellentwicklung. Der American Cancer Society zufolge werden in den USA jährlich 10.000 bis 20.000 MDS-Neuerkrankungen diagnostiziert, bei denen die Überlebensrate, je nach Klassifizierung des MDS, zwischen etwa sechs Monaten und sechs Jahren liegt. MDS-Patienten sind häufig auf Bluttransfusionen angewiesen, um die Symptome der Anämie und die Müdigkeit zu bekämpfen. Häufige Transfusionen gehen jedoch mit dem Risiko einer lebensbedrohlichen Eisenüberladung und/oder Toxizität einher, was verdeutlicht, wie dringend neue Therapien benötigt werden, die gegen die Ursache der Krankheit vorgehen, anstatt nur ihre Symptome zu behandeln.

Über das Non-Hodgkin-Lymphom

Weltweit leiden ca. 1,5 Mio. Menschen an verschiedenen Formen von Lymphomen, schätzungsweise 300 000 Menschen pro Jahr sterben daran. Bezogen auf Häufigkeit und Sterberate sind die NHL diejenigen Krebserkrankungen, deren Zahl in den Vereinigten Staaten am zweitschnellsten, weltweit am drittschnellsten wächst.

Lymphom ist die Bezeichnung für die Gruppe der Blutkrebsarten, die vom Lymphsystem ausgehen, das wiederum zum Immunsystem des Körpers gehört. Lymphome wachsen in der Regel zuerst in den Lymphknoten oder im Lymphgewebe an Stellen des Körpers wie dem Magen oder dem Darm. In einigen Fällen können sie aber auch das Knochenmark und das Blut befallen. Die meisten Lymphompatienten leiden an einem der vielen verschiedenen NHL-Typen. Lymphome werden in der Regel in zwei gleich große Gruppen eingeteilt: Bei einer Hälfte handelt es sich um indolente Lymphome (niedriger Grad), bei der anderen Hälfte um aggressive Lymphome (mittlerer/hoher Grad). Lymphome mit mittlerem bzw. hohem Grad breiten sich rasch aus. Unbehandelt können sie innerhalb von sechs Monaten bis zwei Jahren zum Tod führen.

Informationen zum kleinzelligen Lungenkarzinom

Kleinzelliger Lungenkrebs ist eine Krankheit, bei der sich im Lungengewebe bösartige Zellen bilden und die fast nur bei Rauchern auftritt. Das kleinzellige Lungenkarzinom macht etwa 15 Prozent aller Formen von Lungenkrebs aus, ist aber tendenziell aggressiver und schneller wachsend als das häufigere nichtkleinzellige Lungenkarzinom. Bei 60 Prozent der geschätzten 65.000 SCLC-Neudiagnosen pro Jahr in den USA und in der EU hat die Krankheit zum Diagnosezeitpunkt bereits um sich gegriffen, bei den anderen 40 Prozent ist sie zum Zeitpunkt der Diagnosestellung lokalisiert oder in einem eingegrenzten Stadium.

Informationen über Celgene International Sárl

Celgene International Sárl mit Geschäftssitz im schweizerischen Boudry ist eine 100%ige Tochter und die internationale Zentrale der Celgene Corporation. Die Celgene Corporation hat ihren Hauptsitz in Summit, New Jersey, USA und ist ein integriertes weltweit tätiges Pharmaunternehmen, das sich hauptsächlich mit der Auffindung, Entwicklung und dem Vertrieb innovativer Therapien für die Behandlung von Krebs und Entzündungskrankheiten durch Gen- und Proteinregulierung befasst. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website des Unternehmens auf www.celgene.com.

REVLIMID® und VIDAZA® sind eingetragene Warenzeichen der Celgene Corporation.

Diese Pressemeldung enthält zukunftsbezogene Aussagen, die bekannten und unbekannten Risiken, Verzögerungen, Unwägbarkeiten und anderen Faktoren unterworfen sind, die nicht vom Unternehmen beeinflussbar sind und dazu führen können, dass sich die tatsächlichen Ergebnisse, der tatsächliche Geschäftserfolg bzw. die tatsächlichen Errungenschaften des Unternehmens erheblich von den Ergebnissen, dem Geschäftserfolg oder anderen Erwartungen, die in diesen zukunftsbezogenen Aussagen ausgedrückt sind oder nahegelegt werden, unterscheiden. Zu diesen Faktoren gehören die Ergebnisse der aktuell laufenden oder geplanten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, Maßnahmen seitens der FDA und anderer Aufsichtsbehörden sowie andere Faktoren, die in den Unterlagen wie beispielsweise in unseren Berichten 10-K, 10-Q und 8-K beschrieben sind, die das Unternehmen bei der Börsenaufsichtskommission einreicht.

Die Ausgangssprache, in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle und autorisierte Version. Übersetzungen werden zur besseren Verständigung mitgeliefert. Nur die Sprachversion, die im Original veröffentlicht wurde, ist rechtsgültig. Gleichen Sie deshalb Übersetzungen mit der originalen Sprachversion der Veröffentlichung ab.

Nachrichten zu Celgene Corp.mehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Celgene Corp.mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!