18.12.2021 05:32:00
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Das bringt 2022 - Impflicht, Sterbeverfügung und Ökosteuer
Die zu erwartende Inflation lässt im kommenden Jahr auch die Gehälter ordentlich steigen, um die drei Prozent beträgt die durchschnittliche Steigerung. Bei den Pensionen ist das die Obergrenze. Die abschlagsfreie Frühpension - bekannt auch als "Hacklerregelung" - fällt, dafür kommt der sogenannte Frühstarterbonus. Inflationsangepasst wird auch das Pflegegeld, mit plus 1,8 Prozent.
Im Bereich der Steuern wird das Jahr 2022 den Einstieg in die lange versprochene Ökologisierung bringen. Im Juli wird der zusätzliche CO2-Preis erstmals fällig, womit klimaschädliche Energieträger teurer werden. Die Einnahmen werden als Klimabonus zurückverteilt. Coronahilfen werden weitergeführt, die Absenkung des Umsatzsteuersatzes auf Speisen, Getränke und Nächtigungen von zehn auf fünf Prozent läuft mit Jahresende aber aus.
Mit fossiler Energie betreibendes Autofahren wird durch die CO2-Abgabe teurer, weiters kommen Verschärfungen bei Normverbrauchsabgabe, motorbezogener Versicherungssteuer und bei der Privatnutzung von Firmenautos. Der digitale Führerschein wird endlich Realität, und (fast) ganz Wien wird ab März zur Kurzpark- und Parkpickerlzone. Wer sich ohne eigenen fahrbaren Untersatz bewegt, kann sich über mehr Nachtzugverbindungen (etwa nach Paris) und Ausweitungen im Nah- und Regionalverkehr freuen.
Im Bereich des Wohnens gibt es eine Gesetzesnovelle, die etwa den Einbau von E-Ladestationen oder Photovoltaikanlagen erleichtern soll. Deutlich erhöht werden die Förderungen für den Heizkesseltausch.
Eine der gewichtigsten Neuerungen 2022 ist die Möglichkeit des assistierten Suizids für schwer oder unheilbar kranke Menschen. Unter strengen Voraussetzungen kann eine sogenannte Sterbeverfügung errichtet werden, mit der man Zugang zu einem letalen Präparat erhält. Die aktive Sterbehilfe bleibt auch weiter verboten.
In den Schulen kommt zusätzlich zu den verteilten Laptops und Tablets nun das Pflichtfach "Digitale Grundbildung". Schulabmeldungen werden erschwert, für Brennpunktschulen gibt es mehr Geld, und die Sommerschule steht künftig auch Schülern ohne Förderbedarf offen. An den Unis wird eine Mindeststudienleistung für Studienanfänger eingeführt.
Politisch steht nur eine bedeutende Wahl an, nämlich jene des Bundespräsidenten Mitte November. Die staatliche Beteiligungsholding ÖBAG bekommt mit Edith Hlawati eine neue Chefin. Karl Nehammer wird formell zum ÖVP-Chef gekürt, Werner Kogler will sich als Bundessprecher der Grünen bestätigen lassen.
ham/cts
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