Stärker als erwartet 16.04.2013 10:43:41

Danone mit starkem Wachstum in Schwellenländern

Probleme haben die Franzosen dagegen in Europa und ihrem Stammgeschäft mit Milchprodukten. Konzernweit sei der Umsatz auf vergleichbarer Basis - also bereinigt um Währungs- und Übernahmeeffekte - um 5,6 Prozent auf 5,34 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Hersteller von Activia-Joghurt und Evian-Wasser am Dienstag in Paris mit. Das Wachstum von Danone fiel damit höher aus als von Experten erwartet. Im Gesamtjahr rechnet der im EuroSTOXX 50 notierte Konzern weiter mit einem Umsatzplus von mehr als fünf Prozent. Probleme haben die Franzosen dagegen in Europa und ihrem Stammgeschäft mit Milchprodukten. Im ersten Quartal sei der Umsatz auf vergleichbarer Basis - also bereinigt um Währungs- und Übernahmeeffekte - um 5,6 Prozent auf 5,34 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Hersteller von Activia-Joghurt und Evian-Wasser am Dienstag in Paris mit. Das Wachstum von Danone fiel damit höher aus als von Experten erwartet. Die im EuroSTOXX 50 notierte Aktie legte am Vormittag rund vier Prozent zu und stieg auf den höchsten Stand seit Mitte 2008. Das Papier entwickelt sich seit der Ankündigung eines Sparprogramms Mitte Oktober deutlich besser als der Eurozonen-Auswahlindex oder zum Beispiel die Aktie des Konkurrenten Nestlé. Bei den Umsatzzahlen bis Ende März überzeugte vor allem der Verkauf von Babynahrung wie Bebalac. "Das Wachstum in dem Segment war wirklich außerordentlich", sagte Sanford-C.-Bernstein-Experte Andrew Wood.

IN EUROPA MÜSSEN DIE KOSTEN RUNTER

Danone-Chef Franck Riboud kämpft aber weiter mit einem schwachen Absatz in Europa. "Die Zahlen zum ersten Quartal zeigen eindrucksvoll die Unterschiede zwischen dem starken Wachstum in den Schwellenländern und der Stagnation in Europa auf", sagte er. Wegen der Schwäche in Europa tritt der Konzern hier auf die Kostenbremse. Rund vier Prozent der Stellen oder 900 Arbeitsplätze sollen wegfallen. Die jährlichen Kosten sollen dadurch bis Ende 2014 um 200 Millionen Euro sinken. Gespart werden soll vor allem bei den Führungskräften und in der Verwaltung.

In Europa sind die Erlöse seit einiger Zeit unter Druck - in den ersten drei Monaten des Jahres beschleunigte sich der Trend noch. Bis Ende März fiel der Erlös auf vergleichbarer Basis um fünf Prozent auf rund zwei Milliarden Euro. Allerdings nahm Danone dabei erstmals die für den Konzern wichtigen Länder Russland und die anderen Nachfolgestaaten der früheren Sowjetunion aus den Europa-Zahlen heraus. Das Geschäft dort ist jetzt mit dem in Nordamerika gebündelt. Mit den zwei Milliarden Euro steuerte Europa nur noch 38 Prozent zum Umsatz des Konzerns bei - 2007 hatte Danone hier noch 66 Prozent der Erlöse erwirtschaftet.

PROGNOSEN FÜR ÜBERGANGSJAHR 2013 BESTÄTIGT Riboud will den Konzern noch unabhängiger von den derzeit tief in der Krise steckenden südeuropäischen Ländern machen und setzt dabei vor allem auf die asiatischen Schwellenländer und andere Wachstumsregionen der Welt. In Asien, Lateinamerika, dem Nahen Osten und Afrika setzte der Konzern in den ersten drei Monaten mit knapp 2,2 Milliarden Euro 17 Prozent mehr um als vor einem Jahr. Der seit 1996 an der Spitze des Konzerns stehende Riboud setzt außerdem verstärkt auf die Sparten Baby-Nahrung und Wasser. Hier legten die Erlöse deutlich zu.

Im Gesamtjahr rechnet Danone beim Umsatz weiter mit einem Plus von mindestens fünf Prozent auf vergleichbarer Basis. Damit dürfte das Wachstum 2013 in etwa so ausfallen wie im Vorjahr - allerdings deutlich unter den Werten der Jahre 2010 und 2011 liegen. Zudem erwartet Riboud eine weiter sinkende operative Marge. Dies gehe zum Teil auf die hohen Rohstoffkosten sowie die einmaligen Aufwendungen für das Sparprogramm zurück. Die Kostensenkungen verliefen nach Plan, sagte er. Riboud hatte 2013 schon vor längerer Zeit als Übergangsjahr definiert. Im kommenden Jahr soll Danone wieder stark und vor allem auch profitabel wachsen.

/zb/fbr 

  PARIS (dpa-AFX)

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