Zetsche enttäuscht 29.01.2014 07:02:34

Daimler verliert überraschend Produktionschef Renschler

Andreas Renschler, Produktions- und Einkaufschef bei der Pkw-Sparte Mercedes-Benz und schon seit 25 Jahren im Konzern tätig, wird seinen Job per sofort ruhen lassen. Daimler-Chef Dieter Zetsche äußerte sich geknickt über den Weggang und führte persönliche Gründe für die Entscheidung des Managers an.

   Renschler galt als einer der Hoffnungsträger im Management von Daimler. In den vergangenen Jahren hat er sich in der Branche vor allem einen Namen als Experte für Umstrukturierungen in der Produktion gemacht. Seinen Job als Produktionschef hatte er erst vor knapp einem Jahr von Wolfgang Bernhard übernommen, der damals im Gegenzug die Lkw-Sparte von Renschler übernahm. Dieser Rollentausch auf höchstem Niveau hatte viele Marktbeobachter überrascht.

   Der Abgang kommt überraschend, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der 55-jährige Renschler sei in der engeren Wahl als möglicher interner Nachfolger von Zetsche gewesen. Der Vertrag des Daimler-Chefs läuft bis Ende 2016. Auch Bernhard wird als Kronprinz von Zetsche gehandelt.

   Für Daimler ist der Weggang auch deswegen ein Verlust, da Renschler erst vor kurzem die Strippen für den Ausbau des Geschäfts gezogen hatte. In den letzten Monaten hat er den Anlauf der neuen S-Klasse auf den Weg gebracht und die Werke auf den Produktionsstart der neuen C-Klasse ausgerichtet. Nun soll Markus Schäfer, der derzeit für die Pkw-Produktionsplanung verantwortlich ist, den Job von Renschler übernehmen.

   Die Stuttgarter hatten in den vergangenen Jahren im wichtigen Autogeschäft gegenüber BMW und Audi wichtige Markteinteile eingebüßt. Mit der größten Modelloffensive der Unternehmensgeschichte hat Mercedes aber die Aufholjagd gestartet und konnte in den zurückliegenden Monaten starke Zuwächse erzielen. Die drei Hersteller wollen jeweils bis zum Ende des Jahrzehnts der absatzstärkste Premiumproduzent weltweit sein, Mercedes liegt aber noch weltweit weit abgeschlagen auf dem dritten Rang.

   Was genau Renschler dazu bewogen hat, seinen Job bei Daimler an den Nagel zu hängen, ist völlig unklar. Daimler wollte sich auf Anfrage nicht weiter zum dem Thema äußern.

   DJG/kla/cln

   Dow Jones Newswires

Von Markus Klausen

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