Erster Handelstag |
10.12.2021 21:46:42
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Daimler Truck-IPO - Abspaltung von Daimler perfekt
Daimler Truck mit mehr als 100 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde zu Monatsbeginn aus dem Daimler-Konzern herausgelöst. Mercedes-Lkw und -Autos sind damit auf getrennten Wegen unterwegs.
Daimler-Konzernchef Ola Källenius sagte, die Aufspaltung solle "das volle Potenzial beider Unternehmen freisetzen und entscheidenden Mehrwert für alle Seiten schaffen". Er hatte bereits angekündigt, bei den Autos Mercedes-Benz als Luxusmarke zu profilieren. "Wir konzentrieren uns voll und ganz darauf, die begehrenswertesten Autos der Welt zu bauen und bei Elektromobilität und Fahrzeugsoftware die Führung zu übernehmen", sagte er nach Angaben seines Unternehmens in Frankfurt.
Gelungener Börsenstart von Truck-Sparte freut Daimler-Anleger
Die erhoffte Neubewertung des Daimler-Konzerns durch die Abspaltung ihres Nutzfahrzeuggeschäfts hat am Freitag bereits begonnen. Die Papiere der neuen Daimler Truck starteten am Morgen mit 28 Euro an die Börse. Schlussendlich ging es um 6,34 Prozent auf 29,78 Euro nach oben. Das Tageshoch lag bei 30,66 Euro. Einen dieser Anteile hatten die Anleger für je zwei ihrer Daimler-Aktien in die Depots gebucht bekommen. Die Daimler-Aktie büßte nach der Abspaltung 13,84 Prozent auf 74,25 Euro ein.. Der Abschlag war jedoch geringer als der Wert der Truck-Papiere.
Am späten Vormittag kosten Daimler-Papiere 74,66 Euro und Truck-Anteile, die an diesem Freitag für einen Tag mit im DAX gelistet sind, aktuell 29,52 Euro. Damit können sich die Anleger hier insgesamt über einen Wertzuwachs im Depot von 3,8 Prozent freuen.
"Mit der Aufspaltung in Mercedes-Benz und Daimler Truck trägt der Konzern der Tatsache Rechnung, dass das Pkw- und das Lkw-Geschäft keinerlei Gemeinsamkeiten mehr haben, und dass die Summe der Teile an der Börse mehr Wert sein könnte als der Daimler-Konzern bisher", schrieb NordLB-Analyst Frank Schwope in einer ersten Reaktion. Eben diesen Wertzuwachs hatten sich zuletzt auch viele seiner Kollegen versprochen.
Berenberg-Analyst Adrian Yanoshik meldete sich am Morgen bereits mit einer Einschätzung zu Daimler Truck und gab für den "kommenden Star" ein Kursziel von 35 Euro an. Er setzt darauf, dass man den Profitabilitätssrückstand zur Konkurrenz künftig verringern und bis 2025 im Schnitt ein Ergebniswachstum von mehr als 10 Prozent pro Jahr erreichen kann.
Daimler Truck: Chip-Krise wird sich auch 2022 ernsthaft auswirken
Daimler Truck rechnet auch im kommenden Jahr mit Belastungen aus den Halbleiter-Engpässen. "Die Unsicherheit bleibt bis weit in 2022 bestehen mit ernsthaften Auswirkungen", sagte Finanzvorstand Jochen Goetz anlässlich des Börsengangs des Unternehmens zu Journalisten. Der Tiefpunkt bei der Belieferung mit Chips sollte zwar hoffentlich im dritten Quartal erreicht worden sein. "Der Mangel ist aber weiter da", ergänzte der Manager.
Probleme bereitet die schwierige Lage dem weltweit größten Lastwagenhersteller wie anderen Branchenunternehmen vor allem in der Produktion. Dabei seien die Modelle des Unternehmens sehr gefragt. "Die Nachfrage in Europa und Nordamerika ist weiter sehr, sehr stark", sagte Goetz. Wenn es die Engpässe nicht geben würden, wären 2021 und 2022 "hervorragende Jahre", so der Manager.
Einen Schwerpunkt seiner Arbeit sieht das Management in der Margensteigerung. In vielen Bereichen in Europa sei die Profitabilität nicht dort wo sie sein sollte, so der Finanzvorstand.
Seit Jahren liegt Daimler hier hinter den teils deutlich margenstärkeren Unternehmen wie Volvo, Scania oder Paccar zurück. Bei guten Marktbedingungen soll im Geschäft mit schweren Lastwagen 2025 eine zweistellige Rendite erzielt werden, bekräftigte Daimler-Truck-CEO Martin Daum. "Es ist aber nicht so, dass wir gesagt haben, dass wir nach dem Erreichen der 10 Prozent stoppen", so der Manager. Wenn man aber in dieser Größenordnung angekommen sei, müsse man überlegen, ob man nicht in die Zukunft der Firma investiere. Dieses Jahr sollen es trotz Chip-Engpässen und hoher Rohstoffpreise bestenfalls 8 Prozent Marge werden.
dpa-AFX und Dow Jones Newswires und Redaktion finanzen.net
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