23.09.2009 18:38:27
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Daimler-Betriebsrat wehrt sich gegen Verlagerung der C-Klasse-Produktion
Eine Verlagerung der C-Klasse-Produktion würde in Sindelfingen rund 3.000 Arbeitsplätze gefährden, sagte Klemm. Hinzu kämen die Effekte, die sich aus dem laufenden Effizienzsteigerungsprozess ohnehin ergeben. "Wir fordern deshalb den Vorstand auf, eine vernünftige Entscheidung für die Standorte Sindelfingen und Bremen zu treffen", mahnte Klemm. Er widersprach damit im Konzern kursierenden Informationen, wonach in Sindelfingen 1.200 Stellen wegfallen könnten. Daimler wollte keine konkreten Zahlen nennen.
DAIMLER: ES GIBT KEINE ENTSCHEIDUNG
Das Management erwägt die Fertigung des Modells in Sindelfingen einzustellen und die Baureihe zusätzlich im US-Werk Tuscaloosa vom Band laufen zu lassen. Das Werk Bremen würde damit zum einzigen deutschen Standort, an dem die C-Klasse produziert würde. Einem Bericht der "Automobilwoche" zufolge will Daimler ab dem kommenden Jahr auch das C-Klasse-Sportcoupe wieder in Bremen bauen. Die Produktion des CLC solle damit wieder von Brasilien nach Deutschland zurückgeholt werden. Das Schicksal der brasilianischen Fabrik sei offen, hieß es in dem Bericht.
"Es gibt zur Standortpolitik der C-Klasse weder eine Entscheidung noch eine Empfehlung", sagte dagegen ein Konzernsprecher. Auch Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte bereits vergangene Woche der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt erklärt, es sei noch keine Standort-Entscheidung gefallen. Nach Angaben einer Sprecherin ist auch der zeitliche Rahmen für die Entscheidung noch offen.
Die Belegschaftsvertreter hatten dagegen schon zum IAA-Auftakt Widerstand gegen die Pläne angekündigt. Mit der Produktion der C- Klasse in den USA will das Unternehmen Kostenvorteile nutzen und vor allem unabhängiger von Schwankungen des Dollar-Kurses werden. Am Standort Sindelfingen sind rund 38.000 Menschen beschäftigt.
BETRIEBSRAT HOFFT AUF BESSERUNG
Bis Ende 2011 ist die Daimler-Belegschaft in Deutschland noch vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Einen neuen Standortsicherungsvertrag sieht Klemm nicht. "Ich denke, nach den vergangenen Sparrunden gibt es auf Arbeitnehmerseite keinen Spielraum mehr", sagte Klemm. In der Vergangenheit hatte das Unternehmen der Belegschaft im Gegenzug zu Investitionen in neue Baureihen immer wieder Zugeständnisse abgetrotzt. Klemm hofft, dass es bis zum Auslaufen des bestehenden Vertrages Daimler wieder so gut geht, dass er derartige Dinge nicht verhandeln muss.
Auch die CDU-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg warnte davor, die Produktion der C-Klasse zu verlagern. "Die Marke Mercedes steht seit Generationen für Made in Baden-Württemberg, dies sollte nicht weiter verwässert und leichtfertig aufgegeben werden, ansonsten droht ein Imageverlust für die Marke in der Region, die zu den wertvollsten der Welt gehört", erklärte der Energieexperte Paul Nemeth. "Ich kann nur davor warnen, die psychologischen und vor allem emotionalen Auswirkungen bei der Bevölkerung und somit auch bei den Kunden zu unterschätzen."/gl/DP/zb/stw
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