02.02.2016 11:40:00

Cyberbetrug bei FACC: Aktionäre fordern Information und Konsequenzen

Nachdem der oö. Luftfahrtzulieferer FACC durch einen Betrug 50 Mio. Euro Schaden erlitten haben dürfte, fordern Aktionäre Aufklärung. "Das schließt auch personelle Konsequenzen mit ein", sagte Anlegervertreter Wilhelm Rasinger im "WirtschaftsBlatt" (Dienstag-Ausgabe). Der Aufsichtsrat tagt am Dienstag. Laut dem Artikel würden Insider die Ablöse von Finanzvorständin Minfen Gu erwarten.

Am 20. Jänner hatte FACC über den Betrug informiert, zu Details hielt sich das mehrheitlich in chinesischem Besitz stehende Unternehmen aber unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft bisher bedeckt. Bekannt ist nur, dass die Finanzabteilung betroffen und das Geld unter anderem auf Konten in Asien und eines in der Slowakei überwiesen sein soll - offenbar nach fingierten E-Mails. Medien spekulieren, dass sich der Täter als Vorgesetzter ausgegeben und so die Transaktionen veranlasst haben könnte.

Rasinger ist mit der derzeitigen Informationspolitik jedenfalls alles andere als zufrieden: "FACC agiert eher wie ein technikergeführtes KMU als ein börsenotiertes Unternehmen. Die Verantwortlichen sind sich anscheinend nicht der Größe und Bedeutung ihres Unternehmens bewusst", kritisiert er und verlangt, "dass die Sache aufgearbeitet und die Öffentlichkeit informiert wird".

Sollte das Management keine Vorkehrungen gegen Cyber-Kriminalität getroffen haben, könnte der Fall sogar strafrechtliche Relevanz haben, betonte Rasinger. "Da fragt man sich schon, wie das Unternehmen im Finanzbereich aufgestellt ist und wo das Leck war. Die Verantwortung liegt hier beim Finanzchef."

Friedrich Huemer, Vorstandschef des börsenotierten Autozulieferers Polytec und FACC-Aktionär, schließt sich der Forderung nach Aufklärung an: Es müsse neben der "offensichtlich großen kriminellen Energie von außen" auch intern zu Unregelmäßigkeiten oder grob fahrlässigem Verhalten gekommen sein, vermutet er angesichts des hohen Schadens. "Die Verantwortlichen sollten umgehend zurücktreten oder abberufen werden", fordert Huemer. Sollte es zu einer Klage der Aktionäre kommen, würde er sich ihr aus heutiger Sicht anschließen.

(Forts. mögl.) ver/sp

ISIN AT00000FACC2 WEB http://www.facc.at

Analysen zu FACC AGmehr Analysen

28.10.24 FACC kaufen Erste Group Bank
28.10.24 FACC kaufen Erste Group Bank
17.04.24 FACC kaufen Erste Group Bank
22.11.23 FACC kaufen Erste Group Bank
25.08.23 FACC Reduce Baader Bank
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

FACC AG 5,80 -1,86% FACC AG