CS-Aktie unbewegt: Aktionäre bei Credit Suisse wollen Verwaltungsrat nicht wiederwählen

Als Leiter des Risikokomitees war der Manager mit der Risikokontrolle der Credit Suisse betraut. Zusätzlich zum Verlust von Archegos hat die Credit Suisse mit den Auswirkungen des Zusammenbruchs eines anderen Kunden zu kämpfen, dem britischen Finanzunternehmen Greensill Capital, mit dem sie Investmentfonds im Wert von 10 Milliarden Dollar verwaltete.

Norges, ein Arm der norwegischen Zentralbank, der den staatlichen Ölfonds verwaltet, besitzt rund 3 Prozent der Aktien der Credit Suisse. Sie will sich auch gegen die Wiederwahl des leitenden unabhängigen Verwaltungsratsmitglieds Severin Schwan und Richard Meddings aussprechen, ein altgedienter britischer Banker, der im vergangenen Jahr dem Verwaltungsrat beigetreten ist und die Untersuchungen zu Archegos und Greensill beaufsichtigt.

Die schweizerische Ethos Stiftung kündigte an, ebenfalls gegen die Wiederernennung von Gottschling zu stimmen. Die Gruppe, die Schweizer Pensionskassen vertritt, kritisiert die Bank und ihren langjährigen Vorsitzenden, Urs Rohner, seit Jahren. Vergangenes Jahr erhielt dieser 77,5 Prozent der Stimmen für seine Wiederwahl, während alle anderen Verwaltungsratsmitglieder mindestens 90 Prozent Zustimmung erhielten. Rohner steht dieses Mal nicht zur Wiederwahl. Er wird am Freitag nach 17-jähriger Karriere aus der Bank ausscheiden.

An seiner Stelle werden die Investoren über die Ernennung des gebürtigen Portugiesen António Horta-Osório zum neuen Vorsitzenden abstimmen.

Aus dem Schweizer Geschäft ging die CS-Aktie letztendlich unbewegt zum Schlusskurs vom Freitag.

ZÜRICH (Dow Jones)