Dank anziehendem Geschäft |
31.07.2018 13:38:41
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Credit Suisse verdient so viel wie seit Jahren nicht mehr
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern sei um 88 Prozent auf 1,28 Milliarden Franken (1,11 Mrd Euro) gestiegen, teilte die Konkurrentin der Deutschen Bank am Dienstag in Zürich mit. Das ist der höchste Wert seit drei Jahren. Dabei profitierte die Bank sowohl von einem anziehenden Geschäft als auch niedrigeren Kosten.
Die Erträge legten um sieben Prozent auf 5,6 Milliarden Franken zu. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 647 Millionen Franken und damit 114 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit übertraf die Großbank sowohl bei den Einnahmen als auch beim Gewinn die Erwartungen der Experten. Zudem konnte die Bank anders als etwa die UBS im zweiten Quartal auch neues Kundengeld anziehen.
Thiam will sich im restlichen Jahresverlauf auf den Ausbau des Geschäfts mit der Vermögensverwaltung konzentrieren und den Umbau der Bank abschließen. Die Bank sei auf Kurs zu ihren Zielen ab dem Jahr 2019. Damit kommt die Credit Suisse bei ihrer Neuausrichtung viel schneller voran als die Deutsche Bank. Beide Häuser hatten Anfang 2015 noch in etwa gleich dagestanden.
Die Credit Suisse holte damals den gefeierten Versicherungsmanager Thiam an die Spitze. Der heute 56-Jährige verpasste dem Schweizer Institut eine Rosskur inklusive eines deutlich eingedampften Investmentbanking. Gleichzeitig stärkte er das Geschäft mit Privatkunden und vor allem in der Vermögensverwaltung. Die Deutsche Bank machte hingegen den als Sanierer bekannten John Cryan zum Vorstandschef.
Dieser konnte nur zu Beginn überzeugen. Anfang April wurde er mangels überzeugender Ideen bei der Strategie wieder abgesetzt und durch Christian Sewing ersetzt. Gut abzulesen ist die unterschiedliche Entwicklung der beiden Banken auch am Finanzmarkt. Hier entwickelte sich der Kurs der Credit-Suisse-Aktie deutlich besser als derjenige der Deutschen Bank.
Thiams Bilanz fällt hier zwar nach wie vor negativ aus - der Aktienkurs der Schweizer Bank liegt unter anderem wegen massiver Kapitalerhöhungen rund ein Drittel unter dem Niveau zum Zeitpunkt seines Amtsantritts. Aber immerhin konnte sich die Aktie seit dem Zwischentief im Sommer 2016 um mehr als 70 Prozent erholen. Anders sieht es bei der Deutschen Bank aus.
Deren Aktie war erst vor wenigen Wochen auf ein Rekordtief gefallen. Trotz der jüngsten Erholung summieren sich die Verluste seit Mitte 2015 immer noch auf mehr als 50 Prozent. Inzwischen liegen die Schweizer mit einem Börsenwert von umgerechnet 35 Milliarden Euro auch wieder deutlich vor der Deutschen Bank, die auf 22,6 Milliarden Euro kommt. Mitte 2015 hatten beide noch bei rund 40 Milliarden Euro und damit auf Augenhöhe gelegen./zb/stw/jha/
ZÜRICH (dpa-AFX)
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