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US-Altlasten abgebaut 17.10.2022 18:03:00

Credit Suisse-Aktie höher: CS soll wohl auch Verkauf von Teilen des Schweizer Geschäfts prüfen - Investmentbank-Chef offenbar vor Abgang

Credit Suisse-Aktie höher: CS soll wohl auch Verkauf von Teilen des Schweizer Geschäfts prüfen - Investmentbank-Chef offenbar vor Abgang

Wie es in einem Artikel der "Financial Times" vom Samstag hieß, könnte die Bank etwa die Bank-now abstoßen oder Beteiligungen wie an der SIX Group, an Swisscard oder an der Fondsgesellschaft Allfunds.

Bislang hieß es seitens der Bank jeweils, dass das Schweizer Geschäft nicht von möglichen Verkäufen betroffen sei. Die Credit Suisse kommentierte den Artikel gegenüber der Schweizer Nachrichtenagentur AWP folgendermaßen: "Wir haben bereits gesagt, dass wir über den Fortschritt unserer umfassenden Strategieüberprüfung zusammen mit den Drittquartalszahlen kommunizieren werden. Es wäre verfrüht, sich vor diesem Zeitpunkt zu möglichen Ergebnissen zu äußern."

Die "FT" spekuliert in dem Artikel weiter, dass das von der Bank zum Verkauf gestellte Hotel Savoy am Paradeplatz einen Wert von 500 Millionen Franken haben könnte. Die Zeitung bezieht sich dabei auf Aussagen von Bank-Insidern.

Credit Suisse schließt in USA Altlastenfall aus der Finanzkrise ab

Die Credit Suisse baut in den USA weitere Altlasten ab. Sie hat mit der Staatsanwaltschaft des Bundesstaats New Jersey (NJAG) einen Vergleich im Zusammenhang mit verbrieften Wohnbauhypotheken (Residential Mortgage Backed Securities, RMBS) erzielt, wie es in einer Mitteilung vom Montag hieß. Es gehe um Transaktionen, welche bereits vor der Finanzkrise abgeschlossen worden seien. Im Rahmen des Vergleichs zahlt die Konkurrentin der UBS einmalig 495 Millionen US-Dollar (509 Mio Euro). Die Zahlung sei vollumfänglich durch Rückstellungen gedeckt. Die Aktien legten zum Handelsstart zu.

Die Credit Suisse sieht die Einigung als wichtigen Schritt. Denn es sei die einzig verbliebene RMBS-Angelegenheit gewesen, in der eine Aufsichtsbehörde Ansprüche geltend gemacht habe. Und es sei auch größte verbliebene gewesen.

Bei den RMBS handelt es sich um hypothekengesicherte Wertpapier-Geschäfte am amerikanischen Immobilienmarkt, die zum Hauptauslöser der damaligen Finanzkrise wurden. Als der Immobilienmarkt zusammenbrach, verloren die Anleger mit den RBMS-Papieren viel Geld.

In den letzten Jahren gab es im Zusammenhang mit RMBS verschiedene Verfahren. So erzielte die CS etwa schon im April 2021 einen Vergleich, in dessen Rahmen sie 500 Millionen US-Dollar bezahlte. Anfang 2021 waren die Rückstellungen für diese Verfahren erhöht worden.

Investmentbank-Chef offenbar vor Abgang

Der Chef der Credit-Suisse-Investmentbank (CS) wird Kreisen zufolge die schweizerische Großbank in den kommenden Wochen verlassen. Der Abgang käme im Zuge einer umfassenden Restrukturierung der möglicherweise zum Verkauf stehenden Einheit. Verkaufsgerüchte verdichten sich derweil zum Asset Management in den USA.

Der Abgang von Christian Meissner soll im Rahmen des für den 27. Oktober angekündigten Strategie-Updates der angeschlagenen Großbank verkündet werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

Ende Juli hiess es seitens CS noch, dass Meissner die Transformation der Investmentbank-Einheit mitgestalten wolle. Nun prüft er laut den Kreisen Optionen wie die Gründung einer eigenen Beratungsfirma oder den Wechsel zur Konkurrenz.

Zugleich brodelt es in der Gerüchteküche betreffend der Zukunft der CS-Investmentbank. Wie Bloomberg am Montagnachmittag weiter berichtete, gibt es aus Abu Dhabi und Saudi-Arabien ein Interesse an möglichen Investments, sei es mit Blick auf die Investmentbank oder andere Geschäftsteile von CS.

Unabhängig voneinander würden beide Staaten Finanzierungen in CS-Geschäfte prüfen. Diese könnten über Staatsfonds wie den Mubadala Investment Fund aus Abu Dhabi oder das saudi-arabische Pendant Public Investment Fund getätigt werden, wie Bloomberg mit Verweis auf Personen berichtet, die nicht genannt werden wollen.

Allerdings befänden sich die Prüfungen und Gespräche noch in einem frühen Stadium und es stehe nicht fest, ob tatsächlich Angebote gemacht würden.

Fortgeschrittener scheint ein möglicher Verkauf der Asset Management-Einheit in den USA zu sein, wie Bloomberg am Montagabend ebenfalls berichtete. CS habe dazu kürzlich den Verkaufsprozess gestartet. Die Einheit, die unter anderem eine Plattform für Investments in CLOs (Collateralized Loan Obligations) beinhaltet, werde wohl das Interesse von Private Equity-Firmen auf sich ziehen, sagten mit der Sache betraute Personen. Entscheidungen seien aber noch keine gefällt worden.

Die CS-Aktie notierte an der SIX letztlich 2,63 Prozent höher bei 4,53 Franken.

ZÜRICH (dpa-AFX)

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Bildquelle: Pincasso / Shutterstock.com

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