Kapitalerhöhung bei Apeiron 03.06.2020 18:16:00

Corona-Wirkstoff: VIG hält nun 3,26% an Penninger-Firma Apeiron - VIG-Aktie im Plus

Corona-Wirkstoff: VIG hält nun 3,26% an Penninger-Firma Apeiron - VIG-Aktie im Plus

Insgesamt brachte die Finanzierungsrunde 17,5 Mio. Euro für die Entwicklung des Medikaments APN01 zur Behandlung schwer erkrankter COVID-19-Patienten.

Apeiron Biologics stellte bei einer Bezugsrechtskapitalerhöhung mit Privatplatzierung 11,9 Mio. Euro von bestehenden und neuen privaten und institutionellen Investoren auf - darunter die VIG -, teilte das Biotech-Unternehmen am Mittwoch in einer Aussendung mit. Obendrein sagten in Summe 5,6 Mio. Euro die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FGG), die Wirtschaftsagentur Wien (WAW), die Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (AWS) sowie die Erste Bank an öffentlichen Fördergeldern und Garantien zu.

Die VIG bilde bei der am Dienstag abgeschlossenen Finanzierungsrunde den "Anker-Invstor", sagte die Chefin des Versicherungskonzerns, Elisabeth Stadler. Die VIG berücksichtige bei ihren Investitionen auch zukünftige soziale und ökologische Trends, um aktiv an der Schaffung einer lebenswerten Zukunft mitzuarbeiten. "Aktuell bedeutet dies, den allgemeinen Wunsch zu unterstützen, so rasch wie möglich wirksame Hilfsmittel gegen das Coronavirus zu entwickeln", so Stadler in einer Aussendung.

APN01 (rhACE2) gehört laut Apeiron zu den am weitesten entwickelten Medikamentenkandidaten zur Behandlung von COVID-19 und zu den wenigen spezifisch gegen das Coronavirus gerichteten Therapieansätzen. Bei positivem Verlauf der laufenden Phase II-Studie könnte aus Expertensicht voraussichtlich eine beschleunigte Marktzulassung erfolgen.

Apeiron will die bisher in Österreich, Deutschland, Dänemark und Großbritannien gestartete Phase II-Studie nach Russland und die USA ausweiten. In der doppelt-verblindeten, randomisierten, Placebo-kontrollierten Studie sollen 200 schwer an COVID-19 erkrankte Patienten behandelt werden, heißt es.

Hinter dem Wirkstoff-Kandidat APN01, den ein internationales Team um Penninger an SARS-CoV-2-Infizierten testet, verbirgt sich biotechnologisch hergestelltes menschliches Angiotensin Converting Enzym 2 (rhACE2), das einerseits den Virus blockieren und andererseits vor Lungenversagen schützen soll, hatte der "Kurier" Mitte Mai berichtet. APN01 könnte damit ein erster Therapieansatz gegen COVID-19 sein.

Dem damaligen Zeitungsbericht zufolge wurde der Firmenwert von Apeiron am Kapitalmarkt auf 100 bis 120 Mio. Euro geschätzt. Vor der jüngsten Kapitalerhöhung und dem VIG-Einstieg hielten private und institutionelle Investoren 49,1 Prozent an der Firma, Penninger selbst 15,3 Prozent, der saudische Investor Sami Al-Angari 9,9 Prozent, der britische Pharmariese Glaxo Group 8,6 Prozent und die Bartenstein Holding des Pharmaunternehmers und ehemaligen Ex-Wirtschaftsministers Martin Bartenstein 6,4 Prozent, ging aus dem Firmenbuch ("WirtschaftsCompass") hervor. Auch die oö. Unternehmerfamilie Scherb (5,6 Prozent) und Ex-ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger (5,1 Prozent) waren mit an Bord. Aktualisierte Angaben zu den Anteilen der Aktionäre sind noch nicht bekannt.

Aktien der Vienna Insurance notierten am Mittwoch im Handel in Wien zum Sitzungsende 2,60 Prozent fester bei 19,74 Euro.

(Schluss) sp/bel

APA

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Bildquelle: Vienna Insurance Group / Robert Newald,Vienna Insurance Group/Robert Newald

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