Trotz Erholungstendenzen |
20.04.2020 22:27:00
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Corona-Krise: Starinvestor warnt davor, zu früh Entspannungssignale zu senden
• Mark Mobius warnt, zu früh Entspannungssignale zu sehen
• Emerging Markets mit Chancen
Während die Aktienmärkte zunehmend Entspannungssignale senden und auch viele Anleger glauben, die Börsen hätten das Schlimmste bereits hinter sich, warnt ein Marktexperte vor verfrühter Aufbruchstimmung am Markt.
Auswirkungen zeigen sich erst später
Gegenüber Yahoo Finance zeigte sich Mark Mobius skeptisch, ob die Erholungsrally an den Börsen bereits als eindeutiges Signal für ein Ende des schnellsten Bärenmarktes anzusehen sei. Dabei verwies der Mitgründer der Vermögensverwaltungsfirma Mobius Capital Partners insbesondere auf die Folgen für Unternehmen, die sich möglicherweise erst später in den Bilanzen zeigen werden. Vor dem Hintergrund der weltweit sichtbaren Lockdown-Aktivitäten in so vielen Länder sei es "ein wenig früh, dies vorherzusagen", da die Folgen der Einschränkungen für Konzerne "nicht sofort sichtbar sein werden", so der Experte.
Die folgenden Monate bergen seiner Ansicht nach daher Potenzial für Enttäuschungen auf Anlegerseite, "sobald die ersten Zahlen eingehen", betont Mobius.
Schnell abwärts - schnelle Erholung?
Historisch gesehen würden die Aktienmärkte in Bärenmärkten durchschnittlich zwischen 30 und 50 Prozent verlieren. Doch der Corona-Crash hat kaum historische Vorbilder, denn die Geschwindigkeit, mit der die Börsen eingebrochen waren, war rekordverdächtig. Die Bank of America hatte den Absturz der Märkte als "schnellsten aller Zeiten" bezeichnet.
Genau diese Tatsache scheint einigen Anlegern Hoffnung zu geben, denn wenn der Markt in Rekordgeschwindigkeit einbricht, folgt möglicherweise auch die Erholung in Rekordzeit. Mobius sieht das allerdings nicht so, die aktuelle Marktlage unterscheidet sich seiner Ansicht nach eben nicht von der, anderer historischer Bärenmärkte. "Ich denke, diesmal ist es nicht anders", sagte er. "Ich denke, wir werden wahrscheinlich einen doppelten Boden sehen, wieder abwärts rutschen und dann wieder steigen".
Emerging Markets mit Chancen
Dennoch würden sich in der aktuellen Situation vorrangig in Schwellenländern möglicherweise attraktive Anlegemöglichkeiten eröffnen, insbesondere in China, Indien und Brasilien, betont der Emerging Markets-Experte. Anleger, die derzeit ein diversifiziertes Portfolio anstreben, sollten seiner Ansicht zehn Prozent ihres Anlagevermögens in Gold parken, weitere 30-40 Prozent empfiehlt Mobius, in Schwellenländer zu investieren. Zudem empfiehlt er Anlegern, ein großes Cash-Polster zu halten.
Redaktion finanzen.at
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