Kostensteigerungen 21.04.2022 17:45:43

Continental-Aktie schließt trotzdem höher: Continental sieht sich zu Gewinnwarnung gezwungen - Umsatzplus

Continental-Aktie schließt trotzdem höher: Continental sieht sich zu Gewinnwarnung gezwungen - Umsatzplus

Die bereinigte EBIT-Marge sieht der DAX-Konzern 2022 laut Mitteilung nur noch bei rund 4,7 bis 5,7 Prozent. Bisher waren rund 5,5 bis 6,5 Prozent erwartet worden. "Die negativen Auswirkungen der Kostensteigerungen für wichtige Zulieferungen, insbesondere für ölbasierte Rohstoffe sowie im Energiebereich und der Logistik für Tires und ContiTech, verstärken sich erheblich", so Conti. Zudem wird nun mit einem geringen Zuwachs bei der globalen Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen erwartet als bisher.

Der Konzernumsatz wird den weiteren Angaben zufolge 2022 bei rund 38,3 Milliarden bis 40,1 Milliarden Euro erwartet. Hier hatte Conti bisher rund 38 Milliarden bis 40 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Vergangenes Jahr hatte Conti einen Umsatz von 33,765 Milliarden Euro erzielt, die bereinigte Marge lag bei 5,6 Prozent.

Continental im 1. Quartal mit Gewinneinbruch trotz Umsatzplus

Der Autozulieferer Continental hat im ersten Quartal wegen gestiegener Kosten trotz höherer Umsätze deutlich weniger verdient. Der Umsatz kletterte den überraschend vorgelegten Eckzahlen zufolge auf 9,3 Milliarden von 8,6 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der um Konsolidierungskreis- und Wechselkursveränderungen bereinigte Umsatz erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,3 Prozent. Die bereinigte EBIT-Marge sank dagegen spürbar auf 4,7 Prozent von 8,5 Prozent.

Deutlichen Gegenwind spürte der DAX-Konzern aus Hannover im traditionellen Autogeschäft: Im Unternehmensbereich Automotive fiel operativ ein Verlust an - die bereinigte EBIT-Marge lag bei minus 3,9 nach plus 2,4 Prozent im Vorjahr. Bereinigt um Konsolidierungskreis- und Wechselkursveränderungen sank der Umsatz um 1,2 Prozent.

Im margenstarken Bereich Tires stieg die bereinigte Rendite dagegen leicht auf 17,1 von 16,6 Prozent, was aber auch auf einen Sondereffekt zurückzuführen ist.

Die ausführlichen Quartalszahlen will Conti wie geplant am 11. Mai veröffentlichen.

Continental steigen - Ausblick zuversichtlicher als befürchtet

Trotz einer niedrigeren Zielvorgabe von Continental für die Profitabilität in diesem Jahr hat die Börse positiv auf vorläufige Quartalszahlen und den neuen Ausblick reagiert. Mit einem Kursplus von 2,62 Prozent schlossen die Anteilscheine im XETRA-Handel bei 68,18 Euro.

Der Autozulieferer stellt sich wegen der wirtschaftlichen Verwerfungen durch den Krieg in der Ukraine und der gestiegenen Rohstoffkosten auf ein schwieriges Jahr ein. Der Konzern senkte die Prognose für den bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern auf eine Marge von 4,7 bis 5,7 Prozent vom erwarteten Umsatz 2022. Bislang hatte Conti 5,5 bis 6,5 Prozent erwartet.

Angesichts des wirtschaftlichen Umfelds hätten Investoren mit einem größeren Dämpfer für die Geschäfte gerechnet, hieß es im Handel. Die Eckdaten für das erste Quartal fielen zudem besser aus als erwartet.

Analyst Jose Asumendi von der Investmentbank JPMorgan hob ein gutes Abschneiden von Continental im Reifengeschäft positiv hervor. Dieses habe die Schwäche im Autosegment wettgemacht. Letzteres habe zudem die Erwartungen des Marktes erfüllt. Trotz der gesenkten Ziele für das Gesamtjahr werde sich bei den Markterwartungen wohl nicht viel ändern. Es komme nun auf die Fortschritte in den kommenden Quartalen an, vor allem auf Belege für eine Erholung der weltweiten Autoproduktion im zweiten Halbjahr.

Continental hat seit Jahresbeginn gut ein Viertel des Börsenwerts eingebüßt und zählt damit zu den größten Verlierern im DAX. Anfang März waren die Papiere wegen des Überfalls von Russland auf die Ukraine auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahren gefallen. Auf kurze Sicht könnte die Aktie nun wieder über die Durchschnittslinie der vergangenen 50 Handelstage steigen. Diese gilt als Indikator für den mittelfristigen Trend. Letztmals handelten die Aktien Mitte Februar über dieser Trendlinie.

FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX Broker)

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