Commerzbank-Tochter |
01.08.2017 12:48:00
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comdirect ist vorsichtig für den weiteren Jahresverlauf
Es sei ein "herausforderndes Marktumfeld", sagte Walter bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz am Dienstag in Frankfurt. Neben den niedrigen Zinsen machten auch die ruhigen Finanzmärkte der Bank zu schaffen. Wenn Anleger weniger handeln, entgehen den Geldhäusern Gebühren. Darunter hatten auch die Großbanken dies- und jenseits des Atlantiks merklich gelitten. In einem derartigen Umfeld müsse man die "Ansprüche zurückschrauben", sagte Walter.
Die comdirect bank erwartet in diesem Jahr ein Ergebnis vor Steuern von 85 Millionen Euro. Das ist deutlich weniger als die knapp 121 Millionen Euro aus dem Jahr 2016. Da hatte allerdings ein Beteiligungsverkauf das Ergebnis kräftig nach oben getrieben. Es ist aber auch weniger als die knapp 91 Millionen Euro aus dem Jahr 2015 und kaum mehr, als die Bank 2014 erzielt hatte.
"Das dritte Quartal ist traditionell eher schwach im Wertpapierhandel", begründete Walter seine Vorsicht. Zudem sei schwer abzuschätzen, wie die Bundestagswahl im Herbst die Aktivität der Kunden beeinflusse. "Wir sind bei unserer Planung immer eher konservativ."
Positiv wirkte sich bis zuletzt die im April abgeschlossene Übernahme des Finanzportals und Onlinebrokers Onvista aus. Von den rund 150 000 Neukunden, die die comdirect von Januar bis Juni unterm Strich gewonnen hat, kamen zwei Drittel von Onvista. Insgesamt hatte comdirect zur Jahresmitte annähernd 3,3 Millionen Kunden, überwiegend Privatleute. "Unser Engagement im Brokerage zahlt sich aus", sagte Walter. "Wir gewinnen Marktanteile." Die Zuwächse im Provisionsergebnis - wo die Gebühreneinnahmen verbucht werden - hätten die Rückgänge im Zinsergebnis weitgehend kompensiert.
Das schien die comdirect-Aktionäre zu beruhigen: Der Kurs lag gegen Mittag leicht im Plus. 82 Prozent der Anteile hält die Commerzbank, die an diesem Mittwoch (2. August) ihre Geschäftszahlen vorlegt. Wegen der Kosten für den Abbau Tausender Stellen wird der Dax-Konzern einen Verlust im zweiten Quartal bekanntgeben. Unklar ist nur noch dessen Höhe.
Im ersten Halbjahr erzielte die Commerzbank-Tochter vor Steuern einen Gewinn von knapp 51 Millionen Euro. Das zweite Quartal war dabei mit 23,5 Millionen Euro bereits schwächer als das erste. Unterm Strich blieben im ersten Halbjahr knapp 41 Millionen Euro Gewinn hängen, ein Rückgang von 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damals hatte der Verkauf der Anteile am Kreditkartenanbieter Visa Europe das Ergebnis kräftig in die Höhe getrieben./das/stw/stb
QUICKBORN/FRANKFURT (dpa-AFX)
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