Commerzbank sieht erhebliche Risiken für Chinas Wirtschaft

Das sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer am Montag vor Journalisten in Frankfurt. Bedenkliche Entwicklungen gebe es bei der Unternehmensverschuldung und am Häusermarkt. Allerdings sei im Falle des Falls mit Eingriffen der chinesischen Führung zu rechnen. Seit der jüngsten globalen Finanz- und Wirtschaftskrise habe die Verschuldung chinesischer Unternehmen in historischem Ausmaß zugenommen. Seit 2008 habe es einen Anstieg um fast 60 Prozentpunkte gegeben. "Auch im Vergleich zu anderen Schwellenländern ist das ein sehr hoher Wert", sagte Krämer.

Besonders beunruhigend sei, dass die Schuldenlast stark auf einige wenige Unternehmen konzentriert sei. Allein die Verschuldung der zehn größten Firmen außerhalb des Finanzsektors mache über 20 Prozent der Gesamtverschuldung der Unternehmen aus.

Ein großer Teil davon entfalle auf Unternehmen im Immobiliensektor, von dem derzeit bedenkliche Signale kämen. "Am chinesischen Häusermarkt ist ein deutlicher Überhang unverkaufter Immobilien und ein starker Margenverfall zu beobachten", sagte Krämer.

Mit dem Ausbruch einer Finanz- und Wirtschaftskrise sei in China dennoch nicht zu rechnen, da die chinesische Führung die heimischen Finanzinstitute im Falle des Falls über Wasser halten würde. Diese Politik wiederum bleibe nicht ohne Folgen. Durch sie würden "Zombieunternehmen" am Leben erhalten, die ohne staatliche Hilfe vom Markt verschwinden würden. Dies könne dazu führen, dass das chinesische Wachstum über Jahre hinter seinen Möglichkeiten zurückbleiben werde.

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FRANKFURT (dpa-AFX)