Erholung ungleichmäßig |
22.02.2021 17:27:00
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Coface sieht für 2020 in Österreich BIP-Rückgang um 7 Prozent
Die österreichische Wirtschaft sei am stärksten betroffen vom Rückgang des Konsums der privaten Haushalte, dem Anstieg der Arbeitslosigkeit sowie dem Rückgang der Einkommen und der Tourismuseinnahmen. Zum Vergleich: Die EU-Kommission hat im Februar einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 7,4 Prozent erwartet. Das Wifo rechnete in seiner Dezember-Prognose mit minus 7,3 Prozent, das IHS mit minus 7,5 Prozent.
Weltweit und in Österreich sei mit einer ungleichmäßigen wirtschaftlichen Erholung zu rechnen, so Dagmar Koch, Country Managerin von Coface Österreich, in der heutigen Pressemitteilung. China und andere asiatische Volkswirtschaften kurbelten das Wachstum an, die großen Volkswirtschaften würden heuer nicht auf das BIP-Niveau von vor der Krise zurückkehren. Für den Welthandel erwartet Coface heuer ein Wachstum von 6,7 Prozent, nach minus 5,2 Prozent 2020. Stark vom Dienstleistungssektor abhängende Länder würden länger für die Erholung brauchen, ebenso wie jene, "die im Impfprozess hinterherhinken", so Koch laut Pressemitteilung. "Die Reisebeschränkungen werden uns noch einige Monate begleiten. All das deutet darauf hin, dass die Erholung der heimischen Wirtschaft nur langsam und schrittweise erfolgen wird."
Der Rückgang der eröffneten Firmeninsolvenzen in Österreich um knapp 40 Prozent im vergangene Jahr stehe im Gegensatz zum prognostizierten Trend. "Die staatlichen Stützmaßnahmen haben den eigentlichen Anstieg daher nicht nur ausgeglichen, sondern überkompensiert", so Koch. Auch für heuer rechnet Coface mit einer ähnlichen Entwicklung, denn in vielen Staaten laufen die Maßnahmen bis weit ins Jahr 2021. "Der Blick auf die Realität bleibt also weiterhin so lange verschleiert, wie der Patient Wirtschaft am Tropf der staatlichen Maßnahmen hängt", sagt Koch. Eine Insolvenzprognose gibt der Kreditversicherer für das laufende Jahr nicht.
Die Risikoeinschätzung für den Automotive-Bereich wurde in Österreich von sehr hohem Risiko auf hohes Risiko gesetzt. Das sei aber wegen der erhöhten Nachfrage aus China ein globales Phänomen.
(Schluss) itz/ivn
APA
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