Gewichtsabnahme |
09.10.2023 23:09:00
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Coca-Cola-Aktien und Pepsi-Aktien uneineitlich: Abnehm-Medikamente beunruhigen Anleger der Softdrinkunternehmen
• Walmart-US-Chef sieht Verbraucherreaktion
• Geschäfte von Lebensmittelherstellern in Gefahr
Aktien von Lebensmittelherstellern sind in den vergangenen Handelstagen besonders unter Beobachtung geraten. Hintergrund ist ein Hinweis des weltgrößten Einzelhändlers Walmart, der einen leichten Nachfragerückgang bei Lebensmitteln vermeldete.
Kaufen Medikamentennutzer weniger und gesünder ein?
Der US-Chef von Walmart hatte in einem Interview mit Bloomberg in der vergangenen Woche erklärt, dass eine neue Klasse von Medikamenten zur Gewichtsreduktion dazu führen würde, dass Kunden weniger und weniger kalorienreiche Lebensmittel kaufen würden. Dabei nahm der Firmenmanager Bezug auf Ozempic und die Abnehmspritze Wegovy, beides Produkte des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk. Sein Unternehmen könne nachvollziehen, welche seiner Kunden die Medikamente einnähmen und habe einen Zusammenhang erkannt: "Wir sehen definitiv eine leichte Veränderung im Vergleich zur Gesamtbevölkerung, wir sehen einen leichten Rückgang des Gesamtwarenkorbs". "Nur weniger Einheiten, etwas weniger Kalorien", so Furners Zusammenfassung.
Anleger verunsichert
Als Folge des Interviews hatten Ende vergangener Woche bereits Aktien von Schokoladenherstellern mit sinkenden Kursen zu kämpfen und auch bei Titeln der beiden Softdrink-Giganten Coca-Cola und Pepsi waren am Donnerstag rote Vorzeichen zu sehen. Während Coca-Cola-Titel an der NYSE rund vier Prozent verloren, ging es für PepsiCo-Anteile an der NASDAQ um rund fünf Prozent abwärts.
Analysten malen düsteres Szenario
Bereits zuvor hatten Analysen von Morgan Stanley auf mögliche Folgen für das Geschäft von Coca-Cola & Co. hingewiesen. Die wachsende Beliebtheit und Verwendung von Medikamenten gegen Fettleibigkeit habe weitreichende Auswirkungen auf die Lebensmittel- und Getränkeindustrie und sorge dafür, dass Unternehmen ihre Produktauswahl möglicherweise anpassen müssten, um dem veränderten Verbraucherverhalten Rechnung zu tragen, betonten die Experten im August.
Hersteller von verpackten Lebensmitteln und Getränken, Restaurants, Lebensmittelgeschäfte und Abnehmprogramme seien alle betroffen, da der Patientenkreis im nächsten Jahrzehnt voraussichtlich auf 24 Millionen Menschen oder fast sieben Prozent der gesamten US-amerikanischen Bevölkerung anwachsen werde, so das Analystenteam. "Angesichts der direkten Wirkung der Medikamente auf die Reduzierung des Appetits und der Kalorienaufnahme könnte die Aufnahme von AOM zu einer umfassenden und dauerhaften Verhaltensänderung bei einer großen Bevölkerungsgruppe führen, die einen unverhältnismäßig großen Anteil am Lebensmittelkonsum ausmacht", schrieb ein Team aus 17 Analysten in einem Bericht.
Coca-Cola-Aktie erholt sich
Während Pepsi-Aktien auch vergangenen Freitag erneut mit Verlusten aus dem Handel gingen, konnten Coca-Cola-Aktien unterdessen am letzten Handelstag der Woche einen leichten Erholungskurs vermelden. Im US-Handel am Montag zeigten sich beide Papiere erneut uneinheitlich - während Coca Cola 0,51 Prozent auf 52,87 US-Dollar verlor, gewann die Pepsi-Aktie 0,67 Prozent auf 161,36 US-Dollar. Ob der Siegeszug der Abnehm-Medikamente wirklich dauerhaft auf das Geschäft der Softdrink- und Lebensmittelhersteller durchschlägt, bleibt abzuwarten. Mit Blick auf die Abschläge bei Schokoladenaktien betonte zumindest Jon Cox, Manager beim Finanzdienstleister Kepler Cheuvreux, dass er langfristig kein wesentliches Risiko für die Nahrungsmittelindustrie erwarte.
Redaktion finanzen.at
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