Closing im Sommer |
04.04.2017 21:47:00
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ABB übernimmt Automatisierer B&R mit 3.000 Mitarbeitern
Die Transaktion folgt nach ABB-Angaben einer "branchenüblichen Bewertung", ABB-Chef Ulrich Spiesshofer verwies auf den US-amerikanischen B&R-Konkurrenten Rockwell Automation. B&R beschäftigt weltweit mehr als 3.000 Mitarbeiter, davon rund zwei Drittel in Österreich. Das 1979 gegründete Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2015/16 mehr als 600 Mio. Dollar (561 Mio. Euro) Umsatz und einen operativen Gewinn (EBIT) von 75 Mio. Dollar erwirtschaftet.
Mit der Übernahme von B&R will ABB zum Komplettanbieter von Industrieautomation werden, mit Mess- und Steuerungssystemen, Robotik, Digitalisierung und Elektrifizierung. "Diese Transaktion ist ein wahrer Meilenstein für ABB, da B&R die historische Lücke in unserem Automationsangebot schließt", sagte Spiesshofer am Dienstag in einer Telefonkonferenz. "Strategisch gesehen ist das der wichtigste Deal, den ABB je gemacht hat."
ABB will die Übernahme vollständig mit Barmitteln finanzieren. Die Transaktion werde sich voraussichtlich bereits im ersten Jahr positiv auf den operativen Gewinn je Aktie auswirken. Das Closing wird für den Sommer 2017 erwartet, man rechne nicht mit Einwänden seitens der Wettbewerbsbehörden, sagte Spiesshofer.
Der Hauptsitz von B&R in Eggelsberg in Oberösterreich wird für ABB zum globalen Zentrum für Maschinen- und Fabrikautomation, heißt es in der Mitteilung. In spätestens fünf Jahren soll B&R mehr als eine Milliarde Dollar Jahresumsatz machen. "Mit der Akquisition wird ABB zum größten Unternehmen im Bereich der Industrieautomation in Österreich", erklärte der Schweizer Industriekonzern. Derzeit hat ABB in Österreich eine Vertriebsgesellschaft mit rund 400 Leuten.
Das aktuelle B&R-Management und sämtliche Standorte in Österreich sollen unverändert erhalten bleiben. Auch ein Jobabbau sei nicht zu befürchten, im Gegenteil, betonte Spiesshofer: "Das Marktsegment Maschinen- und Fabriksautomation hat ein Marktvolumen von 20 Mrd. Dollar und wächst um vier bis fünf Prozent pro Jahr." B&R selbst habe eine bemerkenswerte Wachstumsgeschichte hinter sich, mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von rund 11 Prozent seit 1995.
"Wir sind fest entschlossen, signifikant in B&R zu investieren", sagte Spiesshofer. "B&R investiert selbst jedes Jahr rund 10 Prozent seines Umsatzes in Forschung & Entwicklung, wir investieren rund 1,5 Mrd. Dollar pro Jahr in F&E - das ist der Treibstoff für künftiges Wachstum."
Die beiden Unternehmensgründer Erwin Bernecker und Josef Rainer sind im vergangenen Jahr beide 65 Jahre alt geworden - ganz zur Ruhe setzen werden sie sich aber noch nicht: "Wir werden den Integrationsprozess noch länger begleiten und stehen mit Rat und Tat zur Seite", schreiben sie heute in einem Brief an die Mitarbeiter. Auch um seinen Arbeitsplatz müsse sich bei B&R niemand Sorgen machen. "ABB ist sehr daran interessiert, dass alle Mitarbeiter im Unternehmen bleiben." B&R passe strategisch gut zum Produktportfolio von ABB und es gebe keine Überlappungen. Auch die Marke B&R werde erhalten bleiben.
Der Technologiekonzern ABB ist in den Bereichen Elektrifizierungsprodukte, Robotik und Antriebe, Industrieautomation und Stromnetze tätig und hat Kunden in der Energieversorgung, der Industrie und im Transport- und Infrastruktursektor. Das Unternehmen ist in mehr als 100 Ländern tätig und beschäftigt 132.000 Leute.
ivn/cri
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