Rückgabe verweigert 31.08.2020 23:23:00

Citibank kämpft nach Fehlüberweisung an Hedgefonds um 175 Millionen US-Dollar

Citibank kämpft nach Fehlüberweisung an Hedgefonds um 175 Millionen US-Dollar

Die zur Citigroup gehörende Citibank, die zu den größten Finanzdienstleistern der USA gehört, hat kürzlich aus Versehen einen 900 Millionen Dollar schweren Kredit des Kosmetikunternehmens Revlon an die Gläubiger zurückgezahlt. Die Citibank, die zuständig ist für die Verwaltung der Anleihe des Unternehmens, wollte nach eigenen Angaben lediglich die fälligen Zinsen im Namen von Revlon an die Investoren überweisen, wie Bloomberg und die Financial Times berichten.

Brigade Capital verweigert Rückgabe des Geldes

Einer der Gläubiger Hedgefonds Brigade Capital weigert sich Berichten zufolge nun aber, das zu unrecht erhaltene Geld zurückzuzahlen. Um das Geld zurückzubekommen, ist der Finanzdienstleister nun vor Gericht gezogen, denn statt 1,5 Millionen Dollar Zinszahlungen hatte die Citibank der Brigade Capital Company versehentlich 175 Millionen Dollar überwiesen. "Die Citibank hatte nicht die Absicht mehr Geld zu überweisen als in den Zahlungsmitteilungen angekündigt wurde, noch dazu eigenes Geld", heißt es in der Klage der Citigroup, die das Unternehmen bei einem Gericht in New York eingereicht hat.

Problem bei der Revlon-Anleihe

In einem CNN vorliegenden Schreiben des Hedgefonds an die Citibank behauptet das Unternehmen, dass nicht klar gewesen wäre, dass es sich bei der Überweisung um einen "Schreibfehler" handle. Das Problem: Revlon hat wie viele andere Unternehmen auch in der Corona-Krise mit dramatischen Wertverlusten seiner Aktien zu kämpfen. Laut der Financial Times notieren die Anleihen, um die es in dem Rechtsstreit geht, aktuell bei weniger als einem Drittel ihres Nominalwertes. Brigade Capital ist daher allem Anschein nach der Meinung, dass Revlon ohnehin verpflichtet gewesen wäre, den Kredit zurückzuzahlen.

Citibank besteht auf Irrtum bei der Überweisung

Die Citibank jedoch besteht darauf, dass es sich hierbei um einen ehrlichen Fehler handle und hat nach eigenen Angaben auch sofort nach Aufdecken des Fehlers, alle Empfänger des Kredits gebeten, das Geld zurückzuüberweisen. Wegen der Uneinigkeiten der beiden Parteien, muss daher ein Richter entscheiden, ob die Gläubiger verpflichtet sind, den Fehler rückgängig zu machen. Die Citibank rechnet jedoch fest mit einem Erfolg: "Jedes andere Ergebnis würde die Stabilität des Bankensystems gefährden und schlechte Akteure belohnen, die versuchen, aus operativen Fehlern Kapital zu schlagen", lautet das Statement der Bank in der Klage.

Gesetzeslage in Deutschland und den USA

Und auch die Rechtsordnungen der USA und Deutschlands versprechen einen Erfolg der Citigroup im Rechtsstreit mit Brigade Capital. Denn nach aktueller Gesetzeslage hat der Absender, der fälschlicherweise eine Summe auf ein Konto überwiesen hat, gem. § 812 BGB einen Herausgabeanspruch gegenüber dem Kontoinhaber. Außerdem darf der Empfänger der Zahlung das Geld weder abheben noch ausgeben. Die gleiche Gesetzeslage herrscht in der USA und vielen anderen Ländern der Welt.

Pauline Breitner / Redaktion finanzen.at

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