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Besserung zum Jahresende 17.01.2024 10:20:39

Chinas Wirtschaft wächst stärker als von Peking vorgegeben

Chinas Wirtschaft wächst stärker als von Peking vorgegeben

Wie das Statistikamt am Mittwoch in Peking mitteilte, wuchs die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt sowohl im Gesamtjahr als auch im vierten Quartal um 5,2 Prozent. In den drei Quartalen zuvor war die chinesische Wirtschaft um 4,5 Prozent, 6,3 Prozent und 4,9 Prozent gewachsen. Das Wachstumsziel der Regierung für das Gesamtjahr lag bei rund fünf Prozent.

Zuletzt hatte die exportgetriebene Wirtschaft vor allem unter der schwachen globalen Nachfrage, dem kriselnden Immobilienmarkt und dem schwachen Binnenkonsum gelitten. Das Wachstumsziel für das laufende Jahr wird im März bekannt gegeben, wenn der Volkskongress zu seiner Jahrestagung zusammentritt.

Wie das Statistikamt weiter mitteilte, hat sich das Umsatzwachstum im Einzelhandel Ende 2023 spürbar abgeschwächt. Hier wurde für Dezember ein unerwartet schwacher Zuwachs um 7,4 Prozent im Jahresvergleich gemeldet. Analysten hatten im Schnitt einen etwas stärkeren Anstieg erwartet. Die Umsätze im November hatten um 10,1 Prozent zugelegt.

Nach Einschätzung von Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank dürfte der private Konsum aufgrund von Nachholeffekten im Jahr 2024 zulegen. "Doch wird er das schwache Investitionswachstum nicht kompensieren können", sagte Gitzel.

Allerdings hat Chinas Industrie zum Ende des vergangenen Jahres stärker Fahrt aufgenommen. Wie aus den Angaben des Statistikamtes weiter hervorgeht, legte die Industrieproduktion im Dezember um 6,8 Prozent im Jahresvergleich zu. Dies ist das stärkste Wachstum seit Juni 2021. Im November hatte die Wachstumsrate 6,6 Prozent betragen.

Als Zeichen einer Stabilisierung der Wirtschaft hatten auch Chinas Exporte im Dezember wieder an Schwung gewonnen. Insgesamt war 2023 jedoch ein schwieriges Jahr für den chinesischen Außenhandel. Aufgrund der schwächeren globalen Nachfrage gingen die Exporte um 4,6 Prozent zurück. Chinas Importe sanken um 5,5 Prozent.

Nach dem Ende der strengen Corona-Regeln wuchs die Wirtschaft zunächst deutlich, verlor dann aber rasch an Schwung. Zudem haben ausländische Unternehmen ihre in China erwirtschafteten Gewinne vermehrt abgezogen, was als Zeichen der anhaltenden Unsicherheit gewertet wird.

Das Wirtschaftswachstum von 5,2 Prozent hatte Chinas Ministerpräsident Li Qiang bereits am Vortag in einer Rede beim Wirtschaftsforum in Davos verraten. 2023 habe sich die Wirtschaft des Landes mit ungefähr 1,4 Milliarden Einwohnern erholt, sagte Chinas Nummer zwei.

Die Volksrepublik habe keine "massiven Anreize" benötigt, um seine Wirtschaft voranzutreiben, und kein kurzfristiges Wachstum unter Langzeitrisiken in Kauf genommen, sagte Li. Der Ministerpräsident warb um ausländische Investitionen und kündigte an, dass sich China weiter öffnen wolle.

Experte Gitzel geht davon aus, dass die konjunkturelle Entwicklung in diesem Jahr weiterhin eher schleppend laufen dürfte. Er rechnet für 2024 mit einer für chinesische Verhältnisse niedrigen Wachstumsrate von rund 4,5 Prozent. "Unter Ausklammerung der von Sondereffekten geprägten Corona-Jahre von 2020 bis 2023 wäre dies das schwächste Wachstum seit 1990", sagte Gitzel.

Wegen der eher schwachen konjunkturellen Entwicklung wird Chinas politische Führung der Wirtschaft weiter unter die Arme greifen müssen, erklärte Experte Bastian Hepperle von der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe. "Ohne weitere fiskal- und geldpolitischen Stützmaßnahmen wird die Konjunkturerholung kraftlos bleiben", sagte Hepperle.

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PEKING (dpa-AFX)

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