Ex- und Importe fallen |
08.09.2015 10:05:00
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Chinas Außenhandel schwächelt weiter: Börsen zeitweise belastet
Lahmende Binnenkonjunktur in China
Noch schlechter sieht es bei den Einfuhren aus. Diese fielen zum zehnten Mal in Folge. Hier betrug der Rückgang im August 13,8 Prozent auf 137 Milliarden Dollar. Die seit Monaten sehr schwache Importentwicklung ist ein Indiz für eine lahmende Binnenkonjunktur. Auf dem zuletzt ohnehin nervösen Aktienmarkt des Landes sorgten die Daten zeitweise für weitere Verunsicherung. Die wichtigsten Indizes gaben zunächst nach, drehten im späteren Verlauf aber in die Gewinnzone.
Die Ölpreise verzeichneten nach den Zahlen einen deutlichen Kursrutsch, der aber durch eine Gegenbewegung kompensiert wurde. Zudem bekam der Euro Auftrieb. Schlechte Nachrichten aus dem Reich der Mitte setzten bereits in jüngster Vergangenheit vor allem den Dollar unter Druck und stärkten den Euro im Gegenzug. Aber auch der Höhenflug des Euro wurde im weiteren Tagesverlauf wieder weitgehend ausgeglichen.
Weitere Stützungsmaßnahmen der chinesischen Notenbank?
Die stark gesunkenen Einfuhren sind laut Laut Lothar Heßler, Analyst bei der Bank HSBC Trinkaus, zwar nicht ausschließlich auf die schwache chinesische Binnenwirtschaft zurückzuführen, sondern auch auf die niedrigen Ölpreise. Dennoch hält Heßler weitere Maßnahmen der chinesischen Notenbank für gut möglich. "Vor dem Hintergrund der Auswirkungen der gedämpften Weltkonjunktur sind in China zur Ankurbelung der Inlandsnachfrage weitere geld- und fiskalpolitische Lockerungen wahrscheinlich", sagte Heßler. Bereits nach ebenfalls schlecht ausgefallenen Exportzahlen zum Monat Juli hatte die Notenbank eine Abwertung der Landeswährung Yuan vorgenommen.
Ulrich Leuchtmann, Analyst bei der Commerzbank, weist darauf hin, dass der große Handelsbilanzüberschuss mit seit Monaten sinkenden chinesischen Devisenreserven einhergeht. "Bis zu einem gewissen Grad deutet dies darauf hin, dass große Geldsummen aus China abfließen", sagte Leuchtmann. Im Klartext: Wichtige Investitionen in die chinesische Wirtschaft könnten ausbleiben. Das könnte die Binnenwirtschaft künftig weiter schwächen. Erst am Montag war bei den chinesischen Devisenreserven ein Rekordrückgang verzeichnet worden. Allerdings befinden sie sich mit über 3,5 Billionen US-Dollar nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau.
/zb/enlPEKING (dpa-AFX)
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