Politisches Signal 25.05.2020 07:14:00

Chef der 'Wirtschaftsweisen' begrüßt Vorschlag zu EU-Hilfen

Chef der 'Wirtschaftsweisen' begrüßt Vorschlag zu EU-Hilfen

Feld sagte der Deutschen Presse-Agentur zu einem deutsch-französischen Vorschlag: "Es sind eben keine Corona-Bonds durch die Hintertür. Es ist vor allem ein politisches Signal an Italien, Spanien und Frankreich."

Schon ein erleichterter Zugang zu Krediten des Europäischen Stabilitätsmechanismus, kombiniert mit Anleihekäufen der EZB, biete viele Möglichkeiten, ein Land zu stabilisieren, das relativ hoch verschuldet sei. "Ich hoffe, dass man in den Kompromissen, die jetzt mit Österreich und anderen Ländern zu treffen sind, auch zu gewissen Auflagen kommt - zum Beispiel, dass Italien sich stärker verpflichtet, seine Schulden im Rahmen des Europäischen Semesters abzubauen, sobald diese Krise vorbei ist."

In der EU bahnt sich ein heftiger Streit über die geplanten Wiederaufbauhilfen nach der Corona-Krise an. Österreich, Schweden, Dänemark und die Niederlande legten am Wochenende einen Gegenentwurf zu dem 500-Milliarden-Euro-Konzept der Bundeskanzlerin Angela Merkel und des französischen Präsidenten Emmanuel Macron vor. Er sieht statt nicht zurückzahlbarer Zuschüsse lediglich die Vergabe günstiger Kredite vor.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will mit ihrer Behörde am Mittwoch einen neuen Entwurf für die EU-Finanzen von 2021 bis Ende 2027 vorlegen, der auch einen Wiederaufbauplan für die von der Corona-Pandemie schwer gebeutelte Wirtschaft umfassen soll.

Feld ist Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, der die Politik berät. Umgangssprachlich werden die Experten auch als "Wirtschaftsweisen" bezeichnet.

/hoe/DP/zb

BERLIN (dpa-AFX)

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