CEOs von HSBC, CS und Standard Chartered sagen Riad-Konferenz ab

Von Margot Patrick und Jenny Strasburg

LONDON (Dow Jones)--Infolge des Skandals um den mutmaßlich von saudischen Agenten ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi hagelt es weitere Absagen für eine Wirtschaftskonferenz in Riad. Die Chefs der drei europäischen Großbanken HSBC, Credit Suisse (CS) und Standard Chartered haben ihre Teilnahme an der Konferenz "Future Investment Initiative" in Saudi-Arabien abgesagt. Das für kommende Woche angesetzte Event steht damit immer mehr im Zweifel.

Der Fall Khashoggi hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt - und die Führung in Riad in Erklärungsnöte gebracht. Unter anderem die USA und europäische Staaten wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben von Saudi-Arabien Aufklärung verlangt. Von dem Journalisten fehlt jede Spur, seit er am 2. Oktober das saudische Konsulat in Istanbul besuchte. Türkische Ermittler gehen davon aus, dass der im US-Exil lebende Journalist und Regierungskritiker in dem Gebäude von Agenten seines Heimatlandes ermordet wurde. Saudi-Arabien bestreitet dies.

HSBC-Chef John Flint sollte auf der Konferenz sprechen. Die Bank war ein strategischer Partner der Veranstaltung, ein "Davos in der Wüste" für die globale Wirtschaftselite. Credit-Suisse-CEO Tidjane Thiam war im Beirat der Konferenz, der Chef von Standard Chartered, Bill Winters, war ebenfalls als Sprecher vorgesehen.

Vor den drei Managern hatten bereits mehrere Größen der Wall Street ihre Teilnahme abgesagt, etwa JP-Morgan-Chef James Dimon, Blackrock-CEO Laurence Fink and Blackstone-Chef Stephen Schwarzman.

Stand Montagabend liefen bei der Deutschen Bank noch die Diskussionen, ob CEO Christian Sewing nach Riad fliegen würde, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Sewing ist nicht als Redner vorgesehen.

Die Organisatoren der Konferenz lehnten eine Stellungnahme zu den Absagen ab. Sie signalisierten, dass das Event wie geplant stattfinden soll.

(Mit Material von AFP)