Ausblick auf das neue Jahr |
23.12.2016 16:01:00
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Caterpillar-Aktie: Zündet die Kursrakete im Dow Jones auch 2017?
Mit einem enttäuschenden Kursniveau von 66,74 US-Dollar startete die Caterpillar-Aktie in das laufende Jahr - so tief stand das Papier seit Mitte 2010 nicht mehr. Doch nach einem weiteren Kursrutsch fand die Caterpillar-Aktie Mitte Januar bei 56,36 US-Dollar ihren Boden und legte seither eine unvergleichliche Aufwärtsrally hin. Geht das nun so weiter?
Im Juli kündigte Caterpillar dann zusätzliche Restrukturierungsmaßnahmen an, deren Notwendigkeit die katastrophalen Zahlen zum dritten Geschäftsquartal untermauerten. Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2016 senkte Caterpillar schließlich von 41 auf 39 Milliarden US-Dollar, den Gewinnausblick auf 2,75 US-Dollar je Aktie.
Schuld an den niedrigeren Prognosen ist die schlechtere Geschäftsentwicklung in Nordamerika. Zudem gab der Konzern bekannt, dass der zu diesem Zeitpunkt bereits laufende Personalabbau den Konzern mehr kosten wird als zunächst geplant. Im Oktober kündigte dann sogar Konzern-Chef Douglas Oberhelman seinen Rückzug zum Jahresende an - summa summarum kein echter Kurstreiber.
Dass die Caterpillar-Aktie auch nach diesem schlechten Nachrichten-Reigen weiter, fast trotzig, im Aufwärtsmodus blieb, ist kaum zu erklären. Einzig die Hoffnung auf bessere Zeiten in nicht allzu ferner Zukunft, hielt das Papier des US-Konzerns auf Kurs. Doch ist die Hoffnung gerechtfertigt? Wirken sich die strukturellen Veränderungen im Unternehmen bald positiv auf das Geschäft aus? Oder droht der Caterpillar-Aktie bald der Sturz auf den Boden der Börsenrealität?
Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at
Caterpillar-Aktie trotz schwacher Geschäftszahlen im Aufwind
Der Aktienkurs des US-Nutzfahrzeugeherstellers schnellte innerhalb weniger Wochen nach oben und kletterte im laufenden Jahr bisher um deutlich mehr als 40 Prozent nach oben - die Caterpillar-Aktie outperformte damit den US-Leitindex Dow Jones, der im selben Zeitraum "nur" zehn Prozent stieg. Dass Caterpillar eine der Kursraketen 2016 ist, ist besonders erstaunlich, weil der Konzern seinen Investoren ein eher maues Geschäft präsentieren musste. Der Baumaschinenhersteller leidet seit Monaten unter der Flaute in der Energie- und Rohstoffindustrie und warnte bereits zu Beginn des Jahres vor weiteren Umsatz- und Gewinnrückgängen. Schon im Vorjahr 2015 hatte Caterpillar Einbrüche zu verkraften, weil die Kunden weniger Equipment wie Bagger oder Kipplaster orderten. Als Belastungsfaktoren kamen der niedrige Ölpreis und die unsichere Lage in vielen Schwellenländern hinzu.Caterpillar-Aktie steigt und steigt und steigt ...
Den großen Problemen im laufenden Geschäft zum Trotz, trieben die Investoren die Caterpillar-Aktie nach oben - nach Ansicht der Anleger hatte das Konzern-Management die Fehler erkannt, die Hoffnung auf den Turnaround wuchs.Umbaumaßnahmen bisher ohne gewünschten Effekt
Fakt ist: Die Krisenmaßnahmen des Vorstands haben bisher nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. Nach Angaben der Schweizer Großbank UBS lag das Auftragsvolumen des Konzerns in den lukrativsten Sparten Minenfahrzeuge, Lokomotiven und Gasturbinen im Sommer ein Fünftel unter Vorjahresniveau. Und die Aussichten im globalen Rohstoffmarkt sind weiter flau. Der Konzernumbau muss schneller voranschreiten. Das sehen auch die Anteilseigner so, die laut Jeffrey Cohn, Managing Director der Personalberatung DHR International, "den schnelleren Wandel" wollen. Trotz der miesen Aussichten, regiert bei Caterpillar-Aktionären das Prinzip Hoffnung - auch dank Trump. Ausgerechnet der designierte US-Präsident Donald Trump könnte des Unternehmens Retter sein.
Bringt Trumps Investitionsprogramm Caterpillar wieder auf Kurs?
Trumps Infrastrukturpläne könnten die Situation im Caterpillar-Geschäft bald deutlich verbessern, zumindest ab dem Geschäftsjahr 2017. Der kommende US-Präsident will wieder mehr in fossile Energieträger investieren, also den Bergbau wieder beleben. Dazu werden Maschinen benötigt, die unter anderem Caterpillar herstellt. Trendfolger Michael Proffe bezeichnete die Caterpillar-Aktie vor wenigen Wochen im Interview mit dem Online-Sender "Der Aktionär TV" deshalb als "Top-Pick". Die Aktie des Baumschinenherstellers habe "die Aussicht in den nächsten zwölf Monaten 20 bis 30 Prozent zulegen zu können", so Proffe. Das sei sicheres Geld, da könne man ruhig mit schlafen. Trotz des offenbar weiter hohen Kurspotenzials bei Caterpillar, bleiben die meisten Analysten noch zurückhaltend. Von 25 Analysten empfehlen bislang nur vier die Caterpillar-Aktie zum Kauf (darunter die Experten der Deutschen Bank), 16 sehen das Papier als Halteposition, fünf Aktienexperten raten zum Verkauf. Marktexperte Stefan Böhm macht in seinem Börsenbrief "Böhms DAX-Strategie" ebenfalls auf die Risiken bei einem Investment in die Caterpillar-Aktie aufmerksam: Ausgerechnet die Trump-Pläne beinhalteten auch Elemente, die für Caterpillar belastend seien. Strafzölle und die Aufkündigung von Handelsabkommen, so wie es der designierte US-Präsident Trump plant, "wären für Caterpillar äußerst negativ. Die positiven Impulse der Infrastrukturprojekte in den USA könnten dadurch wieder aufgezehrt werden", heißt es auf Böhms Internetseite.Viel Spekulation und Hoffnung im Markt
Anleger sollten ein Investment in die Caterpillar-Aktie sehr genau prüfen, derzeit bestimmen weiterhin Spekulationen rund um den Energie- und Rohstoffsektor den Markt. Ob Trump seine Ankündigungen alle umsetzen kann, ist nur schwer zu sagen. Zudem bleiben laut Böhm "größere Kursschwankungen (...) weiterhin möglich".Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at
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