17.03.2015 12:52:00

CA Immo plant derzeit keine Immofinanz-Übernahme oder Fusion

Die CA Immo will einen "substanziellen Minderheitsanteil" an der Immofinanz erwerben und peilt eine Vertretung im Aufsichtsrat an. "Derzeit ist keine vollständige Übernahme geplant und keine Fusion", sagte CA-Immo-Vorstandschef Bruno Ettenauer am Dienstag Vormittag bei einer Pressekonferenz in Wien. "Wir sehen es als Finanzinvestition mit strategischen Optionen."

Ettenauer verteidigte den Angebotspreis von 2,80 Euro je Immofinanz-Aktie als "fair für die Immofinanz-Aktionäre und wirtschaftlich vertretbar für die CA Immo". In den letzten fünf Jahren sei der Kurs der Immofinanz-Aktie nur im Dezember 2013 über dem jetzigen Angebot von CA Immo und O1 Group gelegen. Der aktuelle Immofinanz-Kurs sei durch die Angebotsspekulationen entstanden, davor sei er bei 2,42 Euro gelegen, argumentierte Ettenauer. "Wir bieten auf den Sechs-Monats-Kurs eine Prämie von knapp 25 Prozent und auf den Drei-Monats-Kurs eine Prämie von nahezu 30 Prozent."

Die Aktie der CA Immo legte heute bis 12.45 Uhr um 0,7 Prozent auf 17,365 Euro zu. Die Immofinanz-Aktie gab um 0,78 Prozent auf 2,807 Euro nach.

CA Immo und die O1 Group des russischen Immobilien-Investors Boris Mints wollen insgesamt 150.893.280 Immofinanz-Aktien erwerben. Bei einem Stückpreis von 2,80 Euro wären das in Summe rund 422,5 Mio. Euro.

O1 Group - die mit 26 Prozent an der CA Immo beteiligt ist - und CA Immo wollen getrennt für die Immofinanz-Aktien bieten und die Zukäufe auch getrennt finanzieren, sie wollen jeweils die Hälfte der rund 150 Millionen Aktien erwerben.

Die CA Immo hat in den vergangenen Wochen bereits 32.987.566 Immofinanz-Aktien über die Börse erworben, das sind rund 3 Prozent des gesamten Grundkapitals der Immofinanz bzw. 3,3 Prozent nach Abzug der von der Immofinanz gehaltenen eigenen Aktien. Falls das Angebot angenommen werden sollte, würden CA Immo und O1 zusammen 16,5 bzw. 18,3 Prozent an der Immofinanz halten. Das Angebot soll noch im März veröffentlicht werden, die Annahmefrist wird voraussichtlich drei Wochen betragen.

Er erwarte zwar kurzfristig keine massive Verbesserung des Immobilienmarktes in Osteuropa, aber Immobilien-Investitionen seien immer langfristig, begründete Ettenauer den geplanten Einstieg bei der Immofinanz, die vor allem in Russland und Osteuropa stark engagiert ist. Man investiere in die Immofinanz aber "nicht wegen Russland, sondern trotz Russland".

Die Finanzierung des Zukaufs wird laut CA Immo-Finanzvorstand Florian Nowotny kein Problem sein. Zu Beginn des Jahres habe man 160 Mio. Euro Cash gehabt, aus Verkäufen seien über 120 Mio. Euro dazu gekommen und außerdem habe man inzwischen eine Anleihe über 175 Mio. Euro aufgelegt.

Gestern, Montag, Abend hat die CA Immo auch ihr vorläufiges Ergebnis für 2014 mitgeteilt. Demnach brach das operative Ergebnis (EBIT) im Vergleich zu 2013 um 41,3 Prozent auf 149,2 Mio. Euro ein, das Jahresergebnis sank von 75,8 auf 70,8 Mio. Euro. Das Vorsteuerergebnis (EBT) sank von 103,7 auf 84,6 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote stieg auf 53 Prozent (2013: 44 Prozent). Die Nettoverschuldung ging gegenüber 2013 von 1.08 Mrd. Euro auf 1,06 Mrd. Euro zurück.

(Schluss) ivn/gru

ISIN AT0000641352 AT0000809058 WEB http://www.caimmo.com http://www.immofinanz.com

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